Mehr Bierspezialitaeten durch das Internet

Die weite Verbreitung des Internets eröffnet Anbietern von Bierspezialitäten, Händler und Brauereien, die Möglichkeit, die Distribution von Bierspezialitäten, für die in ihrer Heimat die kumulierten Absatzchancen zu gering sind, erheblich auszuweiten. Voraussetzungen sind:

* eine lange Haltbarkeit, etwa durch einen hohen Alkoholgehalt
* hohe Preise, so daß die Lieferkosten relativ gering ausfallen

Das Internet erweist sich dabei in doppeltem Sinne als vorteilhaft:

* Informationen über hervorragende Biere finden kostenlos und schnell weite Verbreitung
* Interessenten können diese Biere online bestellen

In seinem Artikel „Beer: Belgium’s upstart innovators“, in:
The Washington Post vom 12. Juli 2011, beschreibt Deb Lindsey diesen Weg am Beispiel der belgischen Brauerei Struise:

„Struise’s reputation is almost entirely a consequence of the Internet. ‚In the early days, it was impossible for us to sell beer in Belgium,‘ Grootaert said. But after a RateBeer.com user in Denmark contacted Grootaert and tried his beer, Pannepot began circulating within the Danish beer-geek community, and its Web-savvy fans broadcast their approval to the rest of the world. Sales took off, and by 2008, when RateBeer analyzed more than 1.4 million user reviews to identify the world’s best brewers, Struise emerged as No. 1.“

In Deutschland ist diesen Weg sehr früh die Klosterbrauerei Neuzelle gegangen. Auschlaggebend waren zwei Gründe:

* Helmut Fritsche ist Seiteneinsteiger mit Managementerfahrung in einem großen Unternehmen Westdeutschlands, hat die Brauerei nach der Wende übernommen und konnte diese Brauerei ohne die weit verbreitete Betriebsblindheit konservativer Brauer strategisch neu positionieren.
* die regionalen Absatzchancen an der Grenze zu Polen sind begrenzt – quantitativ und preislich. Der Online-Vertrieb erlaubt es, hochpreisige Bierspezialitäten in die ganze Welt zu verkaufen, so etwa – die neueste Innovation – ein „Kartoffelbier“ mit der Zutat Kartoffelsole.

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Privat

495 Jahre Reinheitsgebot

In fünf Jahren feiern wir 500 Jahre Reinheitsgebot in Deutschland. Das Thema ist vielfältig besetzt und wird in Deutschland häufig eher emotional behandelt. Der 23. April wird z.B. vom Deutschen Brauer-Bund e.V. seit einigen Jahren als „Tag des deutschen Bieres“ deklariert. Diverse Veranstaltungen zur Förderung des Images von Bier in Deutschland findet inzwischen am und um diesen Tag statt.
Doch welche Relevanz hat dieses Reinheitsgebot für die Produktqualität? Ist das Reinheitsgebot für deutscher Brauer noch bindend und interessiert es den Verbraucher überhaupt, wie ein Bier hergestellt wird? Wie kann die Zukunft des deutschen Bierangebots aussehen?

Weitere Informationen:
Kritischer Beitrag unter www.brunnenbraeu.de
Standpunkt des Deutsches Institut für Reines Bier e.V. (Teil des Brauer-Bunds)

Privatbrauerei Steffens

Privatbrauerei Steffens

Privatbrauerei Steffens

Im Jahre 1866 war die Brauerei Steffens in Linz von Franz Wilhelm Steffens gegründet worden. Ein wenig außerhalb der Stadt auf dem St. Severinsberg gelegen, produzierte sie eine Reihe interessanter und schmackhafter Biere. Das Paradepferd, das helle obergärige Steffi, durfte obwohl es in diese Kategorie gehört hätte nicht Kölsch genannt werden, da die Brauerei Steffens zu weit außerhalb Kölns gelegen hat und somit die Kölsch-Konvention nicht mit unterzeichnen durfte. Schade, denn ob der geschmacklichen Qualität des Steffi-„Kölschs“ hätte sich die eine oder andere nur großindustriell unter eigenem Namen gebraute Kölsch-Marke durchaus schämen dürfen.

Vollständiger Artikel: http://www.brunnenbraeu.de/biervorortSt.htm#Steffens

Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG

Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG

Lahnsteiner Brauerei GmbH & Co. KG

Eine leider oft etwas unterschätzte, agile, kleine Brauerei, die unter Leitung des mittlerweile wohl in der 10. Generation brauenden Juniorchefs, Dr. Markus Fohr, tapfer gegen die Großkonzerne und die Arroganz des Kapitals der großen Brauereien ankämpft so präsentiert sich die Lahnsteiner Brauerei, die früher noch unter ihrem alten Namen „Privatbrauerei St. Martin“ regionale Bekanntheit hatte.

Ein zwar unattraktives, zweckmäßiges Gebäude mit einem nicht gerade sehr einladenden Hinterhof,  aber eine interessante Brauerei. Die Brauereitechnik ist schon ein wenig älter, aber das hier produzierte Bier ist lecker, und zielstrebig wird das Angebot immer mal wieder um neue Spezialitäten erweitert, so dass dem Biertrinker mittlerweile eine Auswahl von Pils und Weißbier (hell, dunkel, kristall), Zwickel und Export sowie (vom Fass) Alt und Obergärigem (das hier in Lahnstein nicht „Kölsch“ heißen darf, aber genauso schmeckt) angeboten werden kann. Dazu noch das leckere, malzige Bockbier und ein paar Spezialitäten wie zum Beispiel Bierbrand, Bierpralinen, Bierkäse und Bierlikör und so verfügt die Brauerei über ein recht ordentliches na wie heißt es so schön neudeutsch? genau: „Portfolio“.

Vollständiger Artikel: http://www.brunnenbraeu.de/biervorortL.htm#Lahnsteiner

The Beer Guide: The Most Comprehensive Guide to Ales and Lagers Sold in America.

Herausgeber des Bierführers „The Beer Guide: The Most Comprehensive Guide to Ales and Lagers Sold in America“ ist der in Bamberg lebende Kanadier Josh Oakes, der in meinem „Café Abseits“ ein gern gesehener Gast ist. Nebenberuflich ist er Chefeditor der Bierliebhaber-Community RateBeer, die auch dieses 2006 erschienene Buch empfiehlt und von der die diesem Buch zu Grunde liegenden Bierbewertungen stammen:

„The most comprehensive guide to beer, includes descriptions and ratings by tens of thousands of craft beer enthusiasts. Based on the consensus ratings on the country’s most popular beer website, RateBeercom. Includes a food-pairing guide by award-winning beer writer Stan Hieronymus.“


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