Hotel Seestern Ahlbecker KellerbräuSeebad AhlbeckDEU

Direkt an der Strandpromenade in Ahlbeck, nur vielleicht hundert Meter von der berühmten Seebrücke entfernt, liegt das Hotel Seestern, das mit preiswerter, aber trotzdem ordentlicher, rustikaler Meeresküche auf sich aufmerksam macht. Ein eigenes Bier wird hier angeboten, und das ist natürlich auch der Grund gewesen, warum wir uns am 10. August 2010 hierher aufgemacht haben.

MiniaturAbgesehen von der Reklame für das Kellerbräu deutet wenig auf eine Brauerei hin. Es gibt nur eine einzige Sorte, und die auch nur in kleinen, 0,25-l-Gläsern. Auch auf ausdrücklichen Wunsch nach einem großen Kellerbräu wird höflich verneint. Schade, denn das Bier schmeckt ausgezeichnet. Sehr herb und frisch, mit einer leichten, aber nicht störenden metallischen Note und einem etwas fruchtigen Duft (ein Hauch von Aprikose?), eine kräftige, schon fast ins Orange gehende Farbe, gleichmäßig hefetrüb, und mit einem kremigen, festen und lange haltbaren Schaum.

Gebraut wird dieses leckere Bier angeblich auf der winzigen Braxonia-Anlage, die im hintersten Winkel der Kellerbar zu bewundern ist. Vielleicht fünfzig Liter Ausschlagmenge, daneben ein paar winzige Fässer als „Lagertanks“ soll das alles sein? Ich kann es nicht glauben. Der Durst der Gäste ist gewaltig, zahllose der kleinen Gläschen wurden alleine heute serviert und so drängt sich mir der Verdacht auf, dass irgendwo auf einer etwas größeren Anlage brautechnisch unterstützt wird. Bestätigen konnte oder wollte mir das aber niemand.

Nachtrag 11. März 2015: Nach einem Eigentümerwechsel des Hotels Seestern wurde Anfang 2015 der Braubetrieb eingestellt. Das Ahlbecker Kellerbräu gibt es nicht mehr. (Quelle: Steve Thomas, German Breweries)

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Hotel Seestern Ahlbecker Kellerbräu
Seestraße 14
17 419 Seebad Ahlbeck
Mecklenburg Vorpommern
Deutschland

UBG-Uckermärker Brauerei GmbHChorin OT GolzowDEU

MiniaturNur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt und doch ganz weit draußen in der Provinz das ist der kleine Choriner Ortsteil Golzow. An der Durchgangsstraße steht ein Schild „Brauerei 800 m“, und schnell war am 2. März 2013 der spontane Entschluss gefasst, hier abzubiegen. Nach ein paar Minuten standen wir vor der Hofeinfahrt zur Uckermärker Brauerei GmbH die aber leider verschlossen war. Laut Aushang sollte von März bis Oktober mittwochs bis sonntags geöffnet sein, aber scheinbar hatte die Saison doch noch nicht begonnen?

Für heute beschränkten wir uns somit leider auf ein paar Zielfotos, werden aber bei nächster Gelegenheit erneut versuchen, hier vorbeizuschauen und dann hoffentlich auch das Bier vor Ort zu testen.

Nachtrag 10. März 2015: Etwa zwei Jahre später haben wir diesen erneuten Versuch gewagt, und siehe da: Der Ausschank war tatsächlich geöffnet. Eine gemütliche Schankstube, aus Naturstein, mit offenem Kamin. Einfaches, rustikales Essen gab es, und eine Sorte Bier ein Helles. Sehr hefetrüb, aber durchaus lecker. Nichts Exotisches, was seinen Stil anbelangt, aber solide und ohne Geschmacksfehler gebraut.

Wir kamen ein wenig mit dem Multitalent Brauer, Kellner, Besitzer Mark Mangold ins Gespräch, und er erzählte uns davon, dass es sich um eine recht große 20-hl-Anlage handelt, die er schon seit 1996 betreiben würde. Zu Anfang hätte er auch noch in Flaschen abgefüllt, dann aber recht rasch festgestellt, dass sich dies nicht rechnete, und mittlerweile gebe es nur Fassbier. In der eigenen Gastronomie, hier in der Schankstube auf dem Grundstück, aber auch in verschiedenen Lokationen in Berlin und im Berliner Umland.

Obwohl die Brauerei selbst direkt im Nachbargebäude, einer recht großen Halle, untergebracht ist, weigerte sich Mark Mangold jedoch beharrlich, uns einen Blick darauf werfen zu lassen. Dies ginge nur im Rahmen einer Brauereiführung, die man vorher anmelden sollte, beschied er uns, und begründete es weiter mit der Tatsache, dass er ja derzeit im Braustübl gebunden sei. Den Hinweis, dass außer uns doch gerade keine Gäste da seien, um die er sich kümmern müsse, ließ er leider nicht gelten.

Wir verließen Chorin also, ohne die Brauerei gesehen zu haben. Immerhin aber haben wir das Bier probiert.

Das Braustübl der Choriner Brauerei ist in der schönen Jahreszeit von März bis Oktober jeweils dienstags bis sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Zu erreichen ist die Brauerei von der Autobahn A11, Abfahrt Chorin, innerhalb von fünf Minuten; Parkplätze gibt es direkt am Haus.

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UBG-Uckermärker Brauerei GmbH
Alte Handelsstraße 49
16 230 Chorin OT Golzow
Mecklenburg Vorpommern
Deutschland

Brauerei im Eiswerk GmbHMünchenDEU

Fast lautlos setzt sich das riesige Schwungrad in Bewegung. Als wollte sie noch einmal tief Atem holen, schnauft die alte Kältemaschine aus dem Jahr 1881 ein wenig, und dann beginnen sich die Pleuelstangen zum Verdichter zu bewegen. Nach einigen Sekunden ist die Arbeitsgeschwindigkeit erreicht, gleichmäßig, in ruhigem Takt, rotiert die Antriebswelle, und außer dem leisen Zischen hört man fast kein Arbeitsgeräusch.

Martin Zuber, der Geschäftsführer der Brauerei im Eiswerk, hatte am 9. März 2015 die großen Schraubenschlüssel aus der Werkzeugkiste geholt, die Bremsen gelöst und das Wehr am Mühlbach geöffnet. Gebannt starrten wir auf die oberschenkeldicken Pleuelstangen, die wie vor 134 Jahren kraftvoll und ruhig das Gas im Kompressor verdichten. 80 Tonnen Eis konnten seinerzeit mit dieser Maschine pro Tag erzeugt werden, und innerhalb von nur 12 Tagen hatte Carl von Linde sie installiert, um den Ober- und Unterliegern des Mühlbachs mit ihren Mehl-, Säge- und sonstigen Mühlen nicht zu lang das Wasser abzugraben.

Miniatur90 Jahre lang war dieses Eiswerk in Betrieb und ermöglichte es der Paulaner-Brauerei, auch im Sommer Bier zu brauen und so das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg zu legen. Seit 1971 steht dieses wunderbare Industriedenkmal nun still, und nur ab und zu, wenn ein Augenblick Zeit und Muße ist, erwacht es noch einmal zum Leben.

Die Leitungen für das Kältemittel sind längst abgeklemmt; die Zahnräder, mit denen das Wehr geöffnet wird, leiden an Ausbruch, an Zahnausfall gewissermaßen. Die Stahl-Karies hat auch hier im Laufe der Jahrzehnte gnadenlos zugeschlagen, aber im Grunde funktioniert die Mechanik noch wie heute.

Die alte Kältemaschine, das älteste Eiswerk der Welt, ist Namensgeber für die Brauerei im Eiswerk, die sich direkt in den Nachbarräumen befindet.

Martin schließt uns die Tür zur Brauerei auf, und der Kontrast könnte größer nicht sein. Blitzblanker Edelstahl, penibel gereinigt und poliert. Ein Drei-Geräte-Sudwerk mit 1,2 hl Ausschlagmenge. 2011 wurde diese Brauerei in Betrieb genommen und dient als Experimentalbrauerei für Paulaner, aber auch als Brauerei für edle Spezialbiere. 60 Sude sind hier im vergangenen Jahr entstanden, und dieses Jahr werden es noch viel mehr, erzählt Martin. Jeder einzelne Sud wird von Hand abgefüllt, verkorkt, etikettiert, und auf jedes Etikett kommt eine laufende Nummer und die eigenhändige Unterschrift von Martin Zuber oder seiner Brauerkollegin Tanja Leidgschwender.

Fantastische Biere entstehen hier. Das Josephs Spezial oder das Eiswerk 1881 als eher dezent experimentelle Biere, nahe noch an dem, was der klassische Biertrinker erwartet. Daneben aber auch das Comet Ale mit dem typischen Aroma des Comet-Hopfens, der Weizenbock Mandarin mit einem intensiven Aroma des Mandarina Bavaria Hopfen. Und dann gibt es die fassgereiften Spezialitäten, den Bourbon Bock³, viele, viele Wochen im Holzfass ausgebaut, in dem sich vorher, na klar, Bourbon befunden hat. Und schließlich, die Essenz vom Feinsten, der Eis[werk]bock, ausgefroren aus dem sowieso schon edlen und ultrastarken Bourbon Bock³. 23% Alkohol, keine Kohlensäure mehr eine ganz besondere, fast schon likörartige Spezialität.

„Kommt mit in den Keller!“, heißt es, und mit großen Augen schauen wir Martin zu, wie er für uns einen winzigen Schluck des noch im Holzfass reifenden Doppelbocks abzieht. „Rum Martinique“, verrät uns die Aufschrift auf dem Fass. 190 l des hellen Doppelbocks reifen hier seit einigen Wochen. Die Farbe ist schon deutlich ins Kupfer umgeschlagen, der Rum und das Eichenholz machen sich bemerkbar. Auch das Aroma kommt schon wunderbar heraus. Ein wenig kantig, rau noch, aber es ist zu ahnen, wie wunderbar weich sich das Bier entwickeln wird.

Mit glühenden Wangen (Ist es jetzt vom Alkohol oder von der Begeisterung?) klettern wir die steile Treppe wieder zurück in die Villa, in der früher der Braumeister der Paulaner-Brauerei wohnte und jetzt die Verwaltungsarbeit der Brauerei im Eiswerk erledigt wird. Verkostungsseminare finden hier statt, Genussschulungen, und ab und an, zu festen Terminen, nur alle paar Wochen, werden zwei Stunden lang die Eiswerk-Biere im Hofverkauf angeboten. Blitzschnell sind sie ausverkauft Qualität findet immer ihre Liebhaber. Aber wir haben Glück. Die Flasche #1184 des Bourbon Bock³ wandert in meinen Rucksack, und die allerletzte Flasche (!) des Eis[werk]bocks.

Mit geheimnisvollem Lächeln drückt Martin mir noch eine winzige Flasche ohne Etikett in die Hand. TNT 6,0 steht mit Farbstift auf das Glas geschrieben. „Eine neue Hopfenmischung, die wir hier mal ausprobiert haben! Das Bier hat das Zeug dazu, ständig in unser Sortiment aufgenommen zu werden. Gestern, auf der Braukunst Live! haben sich die Gäste darum gerissen! Nimm mit, und probier’s. Und sag mir, wie’s Euch geschmeckt hat!“ Danke, Martin, das werden wir!

Billig sind sie nicht, die Biere, aber ihren Preis allemal wert. Vorsichtig schnalle ich mir den Rucksack wieder auf den Rücken, wende mich noch mal um. Lange werden die Villa und das Eiswerk so nicht mehr stehen bleiben. Die Gebäude stehen zwar unter Denkmalschutz und bleiben erhalten, aber durch den Umzug der Paulaner-Brauerei, auf deren Gelände sie stehen, wird das ganze Areal neu genutzt werden.

Wie die Brauerei im Eiswerk dann in ein paar Jahren aussehen wird? Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen: Die alte Mechanik der Kältemaschine aus dem Jahr 1881 wird weiterhin funktionieren, und wenn der Chef dann mit dem großen Schraubenschlüssel kommt und die Bremsen löst, wird wieder ein leises Schnaufen durch den großen Saal gehen, bevor sich das Schwungrad ganz, ganz langsam wieder in Bewegung setzt und den Betrachter auf eine Zeitreise in längst vergangene Jahrhunderte mitnimmt.

Die Brauerei im Eiswerk ist alle zwei Wochen mittwochs von 17:00 bis 19:00 Uhr für den Ab-Hof-Verkauf geöffnet. Zweckmäßigerweise reserviert man sein Bier vorher über die Website der Brauerei, um nicht Gefahr zu laufen, mit leeren Händen davongehen zu müssen. Neben dem Ab-Hof-Verkauf werden Bierdegustationen und Bierbraukurse veranstaltet, Termine ebenfalls auf der Website. Mit der Trambahnlinie 17 fährt man bis fast direkt vor die Tür Haltestelle Mariahilfplatz.

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Brauerei im Eiswerk GmbH
Ohlmüllerstraße 44
81 541 München
Bayern
Deutschland

Giesinger Biermanufaktur & Spezialitätenbraugesellschaft mbhMünchenDEU

Das Giesinger Bräu gilt in München als Kult. Aber warum, das hat sich mir bei meinem Besuch am 8. März 2015 nicht nur nicht erschlossen, sondern ich war sogar insgesamt ein wenig enttäuscht. Vielleicht war meine Erwartungshaltung ob der Lobeshymnen im Internet zu hoch? Oder vielleicht wissen die Verfasser dieser Lobgesänge es nicht besser und kennen keine von den richtig guten Gasthausbrauereien? Ich weiß es nicht…

Fakt ist jedenfalls, dass …

Halt, nein! Fakt natürlich nicht. Ganz im Gegenteil, es ist rein subjektives Empfinden und meine persönliche Meinung, sowie die meines holden Eheweibs, was jetzt kommt. So wie immer, hier beim Brunnenbräu-Blog.

MiniaturWir betraten das Giesinger Bräu am späten Sonntagvormittag, bei bestem Wetter. Die Sonne strahlte durch die Fenster und ließ das gepflegte und blitzsaubere Edelstahlsudwerk glänzen. Ganz schön groß, für ganz schön viel Bier. Das Herz lachte.

Schnell die Treppe rauf, ins Bräustüberl. Die Hoffnung, sich hier gemütlich hinsetzen und etwas essen zu können, erstarb recht schnell, denn alle, wirklich alle Tische waren reserviert. Klar, am Sonntagmittag, da wird ausgegangen, lecker gegessen und getrunken. Völlig in Ordnung, hätten wir selber wissen können. Stattdessen fanden wir einen Platz an der Theke.

Aber obwohl wir da nun wirklich im Blickfeld des Personals saßen, war der Service doch ein wenig langsam und wenig herzlich. Irgendwie fühlten wir uns, als würden wir bei den Vorbereitungen für all die vielen Reservierungen stören. Schade.

Der Uhrzeit entsprechend entschieden wir uns für Weißwürste und Brezeln (die ausgezeichnet geschmeckt haben), und dazu probierten wir in zwei Flyern zu je 3 x 100 ml alle sechs angebotenen Biere. Prima, dass man so eine Bierprobe bestellen kann; weniger prima, dass eines der sechs Biere in der Probiergröße einen recht knackigen Aufpreis kostet.

Die ersten vier Biere, die Untergiesinger Erhellung, das Giesinger Weizen, Giesinger Märzen und Giesinger Dunkel, waren solide Biere, aber, nun ja, wie soll ich sagen, wirkten auf uns schon ein wenig langweilig, eher uninteressant. Jedenfalls nichts so Besonderes, dass es den Kult und das Gewese, das in München um das Giesinger Bräu gemacht wird, hätten rechtfertigen können. Immerhin: Das Pils (als Saisonbier) und das Sternhagel (ebenfalls als Saisonbier) schmeckten uns beide ausgezeichnet.

Während wir so an der Theke saßen und die Mittagszeit heranrückte, kamen nach und nach die Gäste, die reserviert hatten. Und groß war unsere Überraschung: Am Acht-Personen-Tisch kamen drei Gäste, am Vier-Personen-Tisch zwei, und so fort. Sehr eigenartiges Reservierungsverhalten. Man macht sich breit auf Kosten anderer, und das Personal scheint es so hinzunehmen. Merkwürdig.

Auf jeden Fall nicht geeignet, unsere Begeisterung zu wecken. Zum einen hätten wir uns problemlos noch an einen Tisch bequem dazusetzen können, ohne irgendjemandem den Platz weg zu nehmen, und zum anderen: Wo gibt es denn so was, dass in einem Bräustüberl ein großer Tisch, an dem noch freie Stühle sind, als „besetzt“ gilt? Wie soll denn da anständige Wirtshausstimmung aufkommen?

Als es dann auch noch eine Weile dauerte, bis wir uns mit dem Wunsch nach Bezahlung durchsetzen konnten, setzte sich dann doch eine gewisse Unzufriedenheit durch. Insgesamt ganz nett, aber echt nix, was eine Extra-Anreise wert gewesen wäre. Kult? Nee. Dann doch eher Dutzendware.

Oder liegt’s ganz einfach daran, dass München noch keine ordentliche Gasthausbrauereiszene aufweist? Und die Ansprüche daher noch gering sind, Kultstatus leicht errungen wird, ohne Konkurrenz?

Ach, ich weiß nicht, und darum belasse ich es jetzt auch dabei.

Fazit: Grundsolide Biere, aber der Funke sprang nicht über.

Schwamm drüber.

Das Bräustüberl ist täglich ab 11:00 Uhr durchgehend geöffnet, sonntags sogar schon ab 10:00 Uhr für den Frühschoppen. Die Anreise ist mit der U-Bahn (Linie 2) und der Straßenbahn (Linien 15 und 25), jeweils Haltestelle Silberhornstraße, problemlos möglich es sind nur wenige Schritte zu Fuß.

Bilder

Giesinger Biermanufaktur & Spezialitätenbraugesellschaft mbh
Martin Luther Straße 2
81 539 München
Bayern
Deutschland

Braukunst Live! 2015MünchenDEU

MiniaturStatt einer sorgsam ausgefeilten Berichterstattung erlaube ich mir dieses Jahr, ein Fotoalbum mit einem unkommentierten Bilderpotpourri der Braukunst Live! 2015 zu veröffentlichen, und dieses mit einem Sammelsurium von Zitaten anzureichern, in das ich auch meine eigenen Eindrücke mit einpflege.

Los geht’s also:

„Auf der Baukunst Live! sind wir zum ersten Mal. Die Eindrücke sind sehr positiv, wir haben schon eine Menge Leute kennengelernt, insbesondere viele junge Leute aus Deutschland, die sich mit dem Thema Bier beschäftigen, etwas lernen wollen, ihren Horizont erweitern wollen. Sie stellen Fragen, aber nicht danach, woher die Brauerei ist. Das spielt keine Rolle, sondern es geht um das Bier, um das Produkt. Es geniert sich niemand, zu fragen, es hat niemand Scheu vor einer dummen Frage. Im Unterschied zu den polnischen Bierfestivals wird hier viel mehr gefragt, gesprochen, diskutiert. (Janek Staszewski, Browar Gzub, Annopole / Polen)

„Super Angebot, Super Biere, auch überschaubar dieses Jahr, im Vergleich zu letztes Jahr, besser organisiert und auf jeden Fall ein Must für jeden Craftbier-Fan.“ (Dirk Göller, Braumeister, Memmingen)

„Meine eigenen Eindrücke sind recht begrenzt, weil ich die ganze Zeit hinter dem Tresen gestanden und irgendwelche Geschichten erzählt hab‘. Aber doch so viel: Gegenüber letztem Jahr war der Freitag stärker frequentiert, der Samstag heute ist entspannter. Viele haben wohl nach dem letzten Jahr Angst gehabt vor dem Samstag und haben sich den Besuch auf einen anderen Tag gelegt, was sicher sehr positiv für alle Beteiligten ist. Es war ein Super-Tag heute. Ein, zwei Leute sind immer dazwischen, die ankommen ‚Öh, kann ich ein normales Helles haben?‘, aber muss ich dann sagen: ‚Leute, da seid Ihr leider falsch hier!‘ Insgesamt ist das Publikum aber schon ziemlich weit, die schauen schon ganz gezielt. Wir wollen ja keine Biere für die Masse machen, und mit unserem Moll zum Beispiel haben wir den Nerv doch sehr genau getroffen.“ (Oliver Wesseloh, Kehrwieder-Brauerei und Biersommelier-Weltmeister, Hamburg)

„Die diesjährige Braukunst Live! ist die erste überhaupt für mich. Ich habe bisher viel Spaß gehabt, es war eine sehr interessante Mischung. Viele Sachen dabei, die ich nicht erwartet hätte. Die Reaktionen des Publikums auf meine Biere waren durchweg sehr gut. Naja, ein paar Nürnberger haben sich über mein Rotbier beschwert, da habe ich in fremden Gefilden gewildert… War aber ein Spaß!“ (Simon Siemsglüß, Buddelship-Brauerei, Hamburg)

„Fantastische Biere, ganz tolle Sachen dabei. Aber den Einlass könnte man professioneller organisieren, da hat man aus den vergangenen Jahren nichts dazugelernt.“ (Volker R. Quante, Blogger und Hausbrauer, Simmern)

„Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Veranstaltung weiter entwickeln wird. Von Jahr zu Jahr gibt es eine thematische 90-Grad-Wende. Gegenüber dem Vorjahr ist es eine Verkleinerung der Vielfalt an kleinen Brauereien; stattdessen ein Anstieg von Händlern, die zwar eine große Auswahl, aber auch viel Bekanntes nach Deutschland bringen. Weniger Sachen, die abseits des schon Bekannten liegen, was ich schade finde. Was ich mir erhoffe von dieser Veranstaltung, dass noch mehr deutsche Craft-Brauer eingebunden werden können, dass auch die Open-Stage-Diskussionen wieder kommen. Ich finde, dass die einen schönen Rahmen gegeben haben, und den Besuchern auch Anregungen geboten haben. Sonst zerfällt die Veranstaltung in einzelne Verkostungen ohne thematische Einbindung. Ich würde mir wünschen, dass das wieder kommt!“ (Koyka Stoyanova, Beer Academy, Berlin)

„Ich hatte fast gedacht, dass es eine Veranstaltung wird, die an ihrem Erfolg erstickt und das Gedränge unerträglich ist, aber so schlimm ist es nicht. Es ist toll, es gibt eine tolle Auswahl, man lernt viele nette Leute kennen. Es mischt sich hier alles, die Branche, die Amateure, eine tolle Atmosphäre. Leider zu wenig Sitzplätze, zu wenig Tische, um sich mal etwas zu notieren, aber die Qualität des Biers ist hoch, und es macht einfach Spaß!“ (Nina Zimmermann, Bierliebhaberin und Barleys Angel, Hamburg)

„Man trifft unglaublich viele Brauer und Bierliebhaber und könnte neben dem Verkosten noch tagelang Fachsimpeln und Biergespräche führen. Die Braukunst Live! bringt da wirklich alles zusammen, was Rang und Namen hat. Was aber gar nicht geht, ist diese herabwürdigende Art der Ordner, das Ende des Abends einzuläuten. Dass die Gäste pünktlich gehen sollen, kann ich verstehen, aber man kann das durchaus dezenter einleiten und zu den lächerlich-verachtenden Auftritten einiger der Ordner erst dann greifen, wenn es wirklich nötig ist. So, wie es heute geschehen ist, in einem Schritt von Null auf Hundert zu eskalieren, ist wie ein persönlicher Angriff auch auf die, die sich ganz brav und pünktlich getrollt hätten. Dickes Minus!“ (Volker R. Quante, Blogger und Hausbrauer, Simmern)

„Viele begeisterte Gäste. Wir konnten viele tolle Eindrücke sammeln. Die Brauereien trauen sich was, haben sich vorbereitet… Mein Favorit ist von der Schneider Weisse der Aventinus Eisbock, vom Fass heute, ganz toll! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, da muss es eine Wiederholung geben! Wir waren auch letztes Jahr schon da, haben viele neue Kontakte geknüpft und freuen uns, in der Branche viele auch wieder persönlich zu sehen, zu treffen und auch zusammen ein Bier zu trinken. (…) Gegenüber dem letzten Jahr ist mehr Fachpublikum da, also im Sinne, dass die Leute sich mehr mit dem Thema beschäftigen, richtig gut vorbereitet sind. Sie kommen dann auch mal ganz speziell wegen bestimmter Craft-Biere, und sie sind noch viel offener für Versuche. Man kann jetzt auch mal mit einer Gose kommen, die schmeckt ja nicht gleich jedem auf Anhieb. Selbst eine echte Besonderheit oder gar Extremität trifft dann doch oft auf Begeisterung. Ich bin gespannt, was nächstes Jahr passiert.“ (Ines Bergauer, Ines‘ Beerstore, Erbshausen)

„Schreckliche Orga, großartige Aussteller!“ (Tobias Panknin, Bierliebhaber, Hamburg)

„Ich bin jetzt zum ersten Mal hier auf der Braukunst Live! und muss sagen, es übertrifft meine Erwartungen bei weitem. Ich habe vorher viel gehört, aber von dem ganzen Ambiente, wie das hier aufgezogen ist, ist das in punkto Bier wirklich die beeindruckendste Veranstaltung, an der ich bisher teilgenommen habe. Es ist etwas völlig anderes als so ein normales Craft-Bier-Fest, auf einem anderen Level. (…) Es kommen viele bekannte Gesichter, sowohl Kunden als auch Händler, mit denen ich schon Geschäfte mache, es sind aber auch viele neue, auch echte Hochkaräter dabei, Importeure, Gastronomen, Leute, mit denen in der Zukunft einiges gehen wird im Geschäft. Ein sehr interessanter Mix aus Hobbybrauern, Profis, Bierfreunden, Einkäufern, wirklich ein sehr schöner Mix.“ (Günther Thömmes, Bierzauberer, Brunn bei Wien)

„Meine zwei Eindrücke sind einmal dieses Jahr die enorme Steigerung der Vielfalt, und, zum anderen, was ich wirklich bemerkenswert finde, ist die Vielzahl ausländischer Biere. Amerikanische Biere sind sehr stark vertreten, find ich gut!“ (Albert Siebrichhausen, Siebrichhausen’s Weltbiere, Schmallenberg)

„Bier ist schick. Die Braukunst Live! ist schicker! Wir sind zwar aus dem Bayerischen Wald, aber wir sind keine Hinterwäldler.“ (Burkhart Cording, Hofmark-Brauerei, Cham-Loifling)

„Die Braukunst Live! ist eines der größten Festivals überhaupt, und das Schönste dabei ist, dass man über 300 unterschiedliche Spezialbiere probieren kann, und für uns war es wichtig, hier zu sein, um Leute kennen zu lernen, aus der Fachbranche. Für uns ist es eine Fachmesse, da ist wichtig der Austausch mit anderen Brauern. Wir werden nächstes Jahr sicherlich wiederkommen!“ (Heinrich Loth, Clinica de Bere, TimiÈ™oara / Rumänien)

„Ich find’s schlimm, dass 30 Minuten vor Schluss schon kein Ausschank mehr ist, nur damit hinterher die Ordner es einfacher haben, uns hier rauszutreiben!“ (Jörg Wölk, Hausbrauer und Blogger, Lengede)

„Was ist toll finde, ist diese unglaubliche Vielfalt an Bieren, die man probieren kann, und was noch besser ist, dass man mit den Herstellern, den Brauern ins Gespräch kommen kann und erfährt, warum und mit welchen Gedanken sie das jeweilige Bier gebraut haben. Und die Offenheit, mit der die Brauer auch umgehen, wenn ein Experiment mal schief gegangen ist und das Bier nicht so schmeckt, wie erwartet.“ (Karin Quante, Bierliebhaberin, Simmern)

„Was wir sehen, ist, dass auf der Braukunst Live! sich über die Jahre hinweg gezeigt hat, dass eine Bierkultur in Deutschland sich jenseits von all dem, was wir mit Biertisch, mit Masskrug, auch mit Billigbier assoziieren, entwickeln kann und dass wir hier in Deutschland inzwischen Biere haben, die wir mehr als mit dem amerikanischen Bier vergleichen können, und manche übertreffen die auch.“ (Conrad Seidl, Bierpapst, Wien)

„Mein Eindruck zur Braukunst Live! 2015? Ich war im letzten Jahr das erste Mal hier als Besucher unterwegs, und ich habe schon den Eindruck, dass es sich dieses Jahr noch mal vom Publikum gesteigert hat. Die Leute sind aufgeschlossener, es herrscht ein bisschen mehr Hintergrundwissen zu den Bierstilen, das Verhalten der Leute ist sehr akkurat. Für mich eine rundum gelungene Veranstaltung.“ (Kolja Gigla, Mashsee-Brauerei, Hannover)

„Es gibt leckere Biere, aber es ist viel zu voll!“ (Nina Zimmermann, Bierliebhaberin und Barleys Angel, Hamburg)

„Es gibt hier einige Sachen, die sind richtig schwarz, man darf ja nur 0,1 l ausschenken hier, und dann erzählen einem manche Leute, in diesem kleinen Glas mit 0,1 l, da sind zwölf verschiedene Malze drin. Also, wie zwölf verschiedene Malze in 0,1 l reinpassen sollen, das begreif ich immer noch nicht. Am besten hinterher auch noch eine Tafel Schokolade, und dann haben wir ein Schokoladenbier, oder wie? Also, viele Leute trinken das vielleicht, aber für mich als historischer Braumeister ist das nichts. Mir ist immer schon am liebsten ein Bier, wie es vor Jahrzehnten, Jahrhunderten gebraut wurde, ein schönes Export, ein kräftiges Märzen oder ein Festbier, das sind für mich die trinkbaren Biere, alles andere geht für mich nicht!“ (Georg Lechner, nach eigenen Angaben schönster Braumeister Nordrhein-Westfalens, Oelde)

„Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht zu Beginn schon mit den Starkbieren anfängt, so verführerisch sie auch sind!“ (Karin Quante, Bierliebhaberin, Simmern)

„Das Schöne an der Braukunst Live! ist, so groß und voll und überlaufen sie auch ist, es gibt dann doch immer auch die kleinen Überraschungen, die völlig obskur sind, so wie jetzt diese kleine Brauerei aus Rumänien, die keine Sau kennt, die aber ein sehr, sehr schönes Golden Ale macht!“ (Gerrit Glabbart, Bierliebhaber, Hamburg)

Bilder

Braukunst Live! 2015
Ständlerstraße 20
81 549 München
Bayern
Deutschland