Kräuterbiere.

Bis zur Entdeckung des Hopfens für die Biererzeugung wurden Kräuter zugesetzt (mehr über den historischen Kontext). Heutzutage ist meines Wissens das in der gleichnamigen Stadtbrauerei „Gruut“ in Oberflandern gebraute Bier das einzige, das zugunsten von Kräutern auf die Verwendung von Hopfen verzichtet. Welche Kräuter in der Gruit genannten Kräutermischung enthalten sind, wird von der 41-jährigen Diplom-Braumeisterin Annick de Splenter nicht verraten. Mehr darüber: „Ostflandern: Schuhpfand für ein Starkbier“, in: Die Presse.com vom 5. August 2011.

Kräuterbiere, also Biere, denen nachträglich oder bereits während des Brauprozesses Kräuter oder Kräuterauszüge zugesetzt werden, liegen im Trend. Warum sollten sich Bauer auf Hopfen beschränken? Kräuter öffnen ein Fenster zu vergessenen Brautraditionen und neuen Möglichkeiten. Bereits 2003 veröffentlichte Axel Kiesbye alias Bieraculix, u..a. Chefredakteur des österreichischen Bierkonsumentenmagazin „BierIG“ im Stolz-Verlag das Bierbuch „Kräuterbier Co.“. Leider ist dieses Buch bereits vergriffen und wird bis auf Weiteres nicht neu aufgelegt.

Die Bierliebhaber-Community faßt Kräuterbiere in der Gruppe Spice/Herb/Vegetable (Gewürze / Kräuter / Früchte) zusammen. Ein paar Beispiele aus Deutschland, Österreich und der Schweiz:

  • Die Braumanufaktur Weyermann in Bamberg braut ab und zu ein Weyermann Salbei-Pils, das Lieblingsbier der Inhaberin Sabine Weyermann.
  • Das Krug Kümmel habe ich bereits vorgestellt. Es wird von der Brauerei Krug in Geisfeld als Bier-Mixgetränk bezeichnet, da Kümmelauszügen nachträglich zugesetz werden.
  • das Chili-Bier der Augsburger Charly-Bräu habe ich bereits vorgestellt.
  • Die 7 Stern Brauerei in Wien braut ein „7 Stern Chili“ und ein „7 Stern Hanf“ (Hanf ist jedoch kein Kraut im engeren Sinne).
  • Die Brauerei Fallersleben braut ein sogenanntes „Kräuterbier“
  • genauso wie gelegentlich die Brauerei Zwoenitz und zwar mit Honig, Sauerampfer, Erdbeerblätern, Stiefmütterchen, Rosmarin, Balsam, Sablei, Thymian, Nelke und anderen Gewürzen.
  • Die Suonen Bräu in Ausserberg in der Schweiz braut ein „Kräuterbier“, gibt ab er nicht an welche („auserlesene Naturkräuter“).
  • In Köln braut braut Peter Esser in seiner Braustelle unter anderem den „Pink Panther“ mit Hibiskusblüten.

Nicht verwechseln sollte man diese alkoholhaltigen Kräuterbiere mit dem alkoholfreien Erfrischungsgetränk „Root Beer“, das in unpassenden Übersetzungen gelgentlich mit „Kräuterbier“ übersetzt wird.

Die Website Gruitale.com widmet sich der Wiederentdeckung von Kräuterbieren, bei denen statt Hopfen andere Kräuter verwendet werden.

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Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 15:05

Mikrobryggeri Irish Pub, Sundsvall / Schweden

Mikrobryggeri Irish Pub Sundsvall, Schweden

Mikrobryggeri Irish Pub Sundsvall, Schweden

Die seinerzeit im Wesentlichen aus Holzhäusern bestehende Stadt Sundsvall in Schweden ist im Jahr 1888 komplett niedergebrannt. Als reiche Industrie- und Handelsstadt verfügte sie über genug Geld für einen unmittelbaren Wiederaufbau diesmal aber in Stein. Entstanden ist die liebevoll so genannte „Stenstaden“ (Steinstadt) als Altstadt Sundvalls. In einem der alten Steinhäuser befindet sich der Irish Pub, der gleichzeitig auch eine Mikrobrauerei ist.

Die Einrichtung ist so, wie man es von einem Irish Pub rund um den Globus erwartet dunkelgrüne Ledersofas, viel dunkles Holz, alte Brauereischilder, schwere, geradezu barocke Gemütlichkeit. Und an der Theke ein paar Handpumpen für Real Ale die hier allerdings drei vor Ort gebraute Biere ausschenken.

Vollständiger Artikel: http://www.brunnenbraeu.de/biervorortI.htm#IrishPub

Zeunerts Bryggeri AB, Sollefteå / Schweden

Zeunerts Bryggeri AB, Sollefteå / Schweden

Zeunerts Bryggeri AB, Sollefteå / Schweden

Die Brauerei Zeunerts wurde im Jahr 1857 in SollefteÃ¥ gegründet und nach langer, ruhmreicher Geschichte im Rahmen einer größeren Firmenübernahme von Spendrups 1989 gekauft und stillgelegt. Einige Akteure in SollefteÃ¥, die „ihr“ Bier vermissten, gründeten eine Initiative und kauften den Brauereibetrieb von Spendrups zurück. In den neunziger Jahren hatte die nun wieder als Zeunerts agierende Brauerei eine Reihe von internationalen Erfolgen, insbesondere das Zeunerts Original errang mehrere Medaillen auf internationalen Wettbewerben.

Internationale Anerkennung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit wirtschaftlichem Erfolg, und so musste Zeunerts nach finanziellen Problemen erneut einen Investor suchen. Zu Beginn des Jahrhunderts übernahm dann die Kopparberg-Brauerei den Betrieb und führt in bis heute weiter. Die Marke Zeunerts wurde bisher beibehalten und wird noch stets vor Ort produziert.

Vollständiger Artikel: http://www.brunnenbraeu.de/biervorortZ.htm#Zeunerts

Bald neues Trappisten-Bier?

Am 9. Juni 2011 präsentierte die nordfranzösische Abtei Mont des Cats nach über 100 Jahren wieder ein eigenes Bier, was derzeit durch das Trappisten-Kloster Abbaye de Scourmont im belgischen Chimay hergestellt wird. Der offizielle Status des Bieres für die Bezeichnung als „Authentic Trappist Product“ steht allerdings noch aus. Um diese Bezeichnung tragen zu dürfen, muß dieses Bier nach den Regularieren der L’Association Internationale Trappiste vorort produziert werden.

Weitere Informationen unter: www.abbaye-montdescats.fr und unter L’Association Internationale Trappiste.

 

Kallholmens Maltbryggeri, Skelleftehamn / Schweden

Kallholmens Maltbryggeri, Skelleftehamn / Schweden

Kallholmens Maltbryggeri, Skelleftehamn / Schweden

Am kleinen Yachthafen von Skelleftehamn finden sich mehrere große Hallen, in denen Boote eingelagert, gewartet und repariert werden, und in einer dieser Hallen hat sich in der ersten Jahreshälfte ein kleines, elegantes Restaurant etabliert, das nach einigen Anlaufschwierigkeiten seit Juni 2011 auch über eine eigene Brauerei verfügt.

Das Restaurant serviert für durchaus faire Preise leckere Fisch- und Fleischgerichte, nichts Exotisches, aber schmackhaft und wirklich ausgezeichnet zubereitet. Aus dem Restaurant heraus blickt man auf die Segelboote und über einen erstaunlich großen Biergarten hinweg, dreht man sich aber um 180°, dann sieht man durch zwei kleinere Glasfenster die Brauerei. Zwei kupferne Kessel tschechischer Produktion stehen dort, daneben die üblichen Gerätschaften, Kisten, Kästen und Eimer. Alles wirkt eher wie auf Kleinproduktion zum Flaschenverkauf optimiert, man legt wenig Wert auf attraktive Optik. Steht man als Restaurantbesucher an dem kleinen Fenster und schaut den Brauern zu, wirkt alles eher wie in einer Autowerkstatt.

Vollständiger Artikel: http://www.brunnenbraeu.de/biervorortK.htm#Kallholmens