Born by accident

Die Entstehungsgeschichte des schottischen Unternehmens „Innis & Gunn“ liest sich recht amüsant: Eine berühmte Whisky Destillerie fragte einst nach einem Bier mit dem Whiskyfässer für ein sog. Conditioning behandelten werden können. Zielsetzung war es, einen Whisky in diesem Fass so zu lagern, dass es ein sanftes, biertypisches Aroma annimmt.
Master Brewer Dougal Sharp lieferte dafür ein entsprechend gutes Bier, was allerdings nach entsprechender Behandlung des Fasses (leider) entsorgt wurde. Wohl zwangsläufig musste es zu einer Kostprobe des für den Abfluss vorgesehenen Bieres kommen und man stellte fest, dass die Lagerung nicht nur zu einem hervorragenden Fass, sondern auch zu einem hervorragenden Bier führte.
Weitere Informationen finden sich unter www.innisandgunn.com.

Frisch gehopft!

Am 4. und 5. September fanden auf Einladung von BraufactuM und der Barth-Haas Hops Academy im Hopfenmuseum Wolnzach die Hopfentage 2012 für eine Auswahl geladener Gäste statt. Für die Kampagne für Gutes Bier e.V. war das Mitglied Stefan Seufert auf der Veranstaltung.
Er berichtet dazu wie folgt (Auszüge): Es gab einige Vorträge zu Theorie, Anbau und Ernte, sowie Verkostungen. Dabei war es interessant, wie gut sich unterschiedliche Hopfensorten herausschmecken lassen, wenn man sich darauf konzentriert, vor allem, wie unterschiedlich ihre Aromen sein können. Für gewöhnlich ist „stark gehopft“ für viele Konsumenten nur ein Synonym für „bitter“. Tatsächlich aber können Biere sehr viel weniger herb schmecken, auch wenn sie mehr Alpha-Säure als so manches Fernsehpils enthalten. Aromen wie Lakritz, Brombeere oder Citrus sind zu riechen und zu schmecken.
Das Deutsche Hopfenmuseum bietet auf zwei Etagen und 1000 qm alles zum Thema Hopfen. Am eindrucksvollsten ist vielleicht die Darstellung der traditionellen Arbeitsbedingungen vor der fortschreitenden Technisierung in Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Außerdem gab es noch Exkursionen zu einem der über 1000 Anbaubetriebe und zu einem Verarbeitungsbetrieb, wo jährlich ein Viertel (!) der weltweiten Hopfenernte zu Pellets oder Extrakten verarbeitet werden und in dessen Kühllagern schon mal Rohware mit einem Wert von 50 Millionen Euro eingelagert sein kann.
Die ganzen Zahlen, Daten, Fakten von knapp zweieinhalb Tage im Zentrum der Hopfenwelt verblassen aber hinter dem stärksten Eindruck, den Wolnzach und seine Umgebung auf ausübt. Und das ist dieser schwer in Worte zu fassende Grundgeruch, der über allem lag. Man muss es selber erlebt haben, wie stark ein einziges Produkt Leben, Alltag und Landschaft prägen kann. Wo Hopfendolden auf der Straße liegen, Hopfen-Erntewagen durch die Straßen rumpeln und jeder zweite Laden Hopfenprodukte, vom Likör zum Salat, von der Seife zum Kranz anbietet. Ein Urlaub dort lohnt sich.

Professor Fritz Briem 13th Century Grut Bier.

In den letzten Monaten hatte ich zweimal Gelegenheit, das überaus rare „Professor Fritz Briem 13th Century Grut Bier“ zu verkosten.

Dieses erfrischende, leicht säuerliche Bier, das Lust auf mehr macht, ist eine Ohrfeige für alle Verfechter des Reinheitsgebots. In der Tradition der mitelalterlichen Bierherstellung ist es mit Lorbeerblättern, Ingwer, Kümmel, Anis, Rosmarin und Enzian gewürzt. Gebraut wurde es in der Schloßbrauerei Au-Hallertal mit Weizen- und Gerstenmalz, wildem Hopfen und obergäriger Hefe.

Prof. Dr. Fritz Briem war technischer Direktor am Doemens Institute und hat am Siebel Institute of Technology, Brauen und Gärtechnologien unterrichtet.

Sein „Grut Bier“ ist Teil einer Serie von drei historischen Bieren. Zwei weitere Biere dieser Serie sind:

Mehr über Kräuterbiere.
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„Sieben-Punkte-Prognose“ der Schneider Weisse

Anlässlich des 140-jährigen Jubiläums der Schneider Weisse, Kelheim formuliert der Brauereichef Georg Schneider eine „Sieben-Punkte-Prognose“ zu den zukünftigen Herausforderungen der Braubranche in Deutschland:
1. Der Mittelstand setzt zukünftig die Branchenstandards.
2. Die Wiederentdeckung der Brauerehre führt zu neuer Biervielfalt.
3. Das Reinheitsgebot wird als zentrales Gut deutscher Brauer modern.
4. Deutsche Brauer werden wieder weltweite Impulsgeber.
5. Regionale Absenderidentität ist mehr als ein kurzfristiger Trend.
6. Wertschätzung von handwerklicher Braukunst und Qualitätsbieren steigt bei den Verbrauchern in Deutschland.
7. Bier wird (wieder) salonfähig.
Quelle: Pressemitteilung der Schneider Weisse vom 20.9.2012.

Hachenburger Hopfenpflücker-Fest 2012

Hachenburger Hopfenpflücker-Fest 2012

Hachenburger Hopfenpflücker-Fest 2012

Seit dem Jahr 2011 baut die Hachenburger Brauerei an der Einfahrt zu ihrem Brauereigelände in einem eigens dafür angelegten Hopfengarten speziellen Aromahopfen der Sorte „Hallertauer Tradition“ an, mit dem sie ihre exklusiven Biere der Reihe „Selection“ herstellt. Nachdem der Westerwald eigentlich keine typische Hopfenregion ist, wird die Ernte dieses Hopfens als besonderes Ereignis zelebriert und mit einem schönen Brauereifest verbunden.

Am 23. September 2012 war es wieder soweit: Ab elf Uhr vormittags trafen begeisterte Helfer auf dem Brauereigelände ein und halfen mit, den hervorragend duftenden Hopfen zu ernten. Für jeden Korb voller Dolden (fachmännisch „Hopfen-Metze“ genannt) gab es ein Freibier, und so mangelte es nicht an helfenden Händen. Aber auch für die Nicht-Pflücker war gesorgt. Frisch gezapftes Hachenburger Bier, Souvenir-Verkauf, Livemusik, deftige Küche, eine Hüpfburg für die Jüngsten und Brauereiführungen für die wahren Fanatiker während dieses Brauereifestes musste sich niemand langweilen.

Vollständiger Artikel: http://www.brunnenbraeu.de/bierleben.htm#HopfenpflueckeHB