Frisch gehopft!

Am 4. und 5. September fanden auf Einladung von BraufactuM und der Barth-Haas Hops Academy im Hopfenmuseum Wolnzach die Hopfentage 2012 für eine Auswahl geladener Gäste statt. Für die Kampagne für Gutes Bier e.V. war das Mitglied Stefan Seufert auf der Veranstaltung.
Er berichtet dazu wie folgt (Auszüge): Es gab einige Vorträge zu Theorie, Anbau und Ernte, sowie Verkostungen. Dabei war es interessant, wie gut sich unterschiedliche Hopfensorten herausschmecken lassen, wenn man sich darauf konzentriert, vor allem, wie unterschiedlich ihre Aromen sein können. Für gewöhnlich ist „stark gehopft“ für viele Konsumenten nur ein Synonym für „bitter“. Tatsächlich aber können Biere sehr viel weniger herb schmecken, auch wenn sie mehr Alpha-Säure als so manches Fernsehpils enthalten. Aromen wie Lakritz, Brombeere oder Citrus sind zu riechen und zu schmecken.
Das Deutsche Hopfenmuseum bietet auf zwei Etagen und 1000 qm alles zum Thema Hopfen. Am eindrucksvollsten ist vielleicht die Darstellung der traditionellen Arbeitsbedingungen vor der fortschreitenden Technisierung in Anbau, Ernte und Weiterverarbeitung. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Außerdem gab es noch Exkursionen zu einem der über 1000 Anbaubetriebe und zu einem Verarbeitungsbetrieb, wo jährlich ein Viertel (!) der weltweiten Hopfenernte zu Pellets oder Extrakten verarbeitet werden und in dessen Kühllagern schon mal Rohware mit einem Wert von 50 Millionen Euro eingelagert sein kann.
Die ganzen Zahlen, Daten, Fakten von knapp zweieinhalb Tage im Zentrum der Hopfenwelt verblassen aber hinter dem stärksten Eindruck, den Wolnzach und seine Umgebung auf ausübt. Und das ist dieser schwer in Worte zu fassende Grundgeruch, der über allem lag. Man muss es selber erlebt haben, wie stark ein einziges Produkt Leben, Alltag und Landschaft prägen kann. Wo Hopfendolden auf der Straße liegen, Hopfen-Erntewagen durch die Straßen rumpeln und jeder zweite Laden Hopfenprodukte, vom Likör zum Salat, von der Seife zum Kranz anbietet. Ein Urlaub dort lohnt sich.

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