Brauhaus 2.0 GmbHKarlsruheDEU

Ein eindrucksvolles Gebäude mit spannender Geschichte: Im Karlsruher Stadtteil Knielingen befand sich über viele Jahre hinweg ein riesiges Militärgelände, und zwar die 1936 erbaute Rheinkaserne mit dem zentral gelegenen, noch mitten im Zweiten Weltkrieg 1942 neu errichteten Offizierskasino. Wie bei vielen anderen in dieser Zeit errichteten Gebäuden fragt man sich, welche Ressourcen selbst während des Krieges zu Repräsentationszwecken verschwendet wurden…

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Rheinkaserne von den Amerikanern übernommen, für 50 Jahre weiter betrieben und im Jahr 1995 aufgegeben. Der Abriss kam 2004, und lediglich das als einziges Gebäude übriggebliebene Offizierscasino erinnert in dem großen Neubaugebiet an die Geschichte des Geländes.

Bis 2011 wurde das Gebäude aufwändig restauriert, und dann zog ein erster Gastronomiebetrieb, das Lindenbräu, ein, der allerdings nur wenige Monate lang betrieben wurde und aus wirtschaftlichen Gründen rasch wieder schloss.

Jochen Martin und Alexander Preis wagten es trotz dieser negativen Vorzeichen, hier erneut mit einem Restaurantbetrieb einzuziehen erneut als Brauhaus. Ein zweiter Ansatz, und so kam man auf den Namen Brauhaus 2.0. Am 26. April 2013 war Eröffnung.

Mittlerweile sind deutlich mehr als nur neun Monate vergangen, und so scheint dem Brauhaus 2.0 mehr Glück beschieden zu sein, als dem Lindenbräu.

MiniaturBereits von weitem sieht man einen riesigen, aufblasbaren und von innen beleuchteten Bierkrug, der dem durstigen Besucher den Weg weist. Ãœber eine imposante Auffahrt geht man auf das Gebäude zu, links ein kleiner Biergarten, rechts ein Spielplatz, und schon steht man vor dem Restaurant. Durch die Fenster sieht man bereits die Kupferkessel der Kaspar-Schulz-Anlage. Ein wenig in die Ecke geschoben ist sie, man kann sie zwar betrachten, aber noch nicht einmal außen herum gehen.

Die ehemaligen Casino-Räume sind groß, und der Innenarchitekt ist zu loben, dem es gelungen ist, die Ausmaße der Räumlichkeiten und auch ihre Höhe geschickt zu kompensieren auch mitten im Raum hat man nicht das Gefühl, in einer Art Bahnhofshalle zu sitzen, sondern findet Gemütlichkeit. Zahlreiche unterschiedliche Räume, die auch für Feierlichkeiten angemietet werden können, bieten jeweils eine individuelle Atmosphäre Wintergarten, Empore, Wolkenzimmer, Festsaal… Für jeden Geschmack, für jede Größe scheint was dabei zu sein.

Zwei Biere werden hier standardmäßig gebraut, Pils und Weizen. Daneben gibt es ein wechselndes Saisonbier, zum Zeitpunkt meines Besuchs am 21. Januar 2015 unter dem Motto „Schwarzbrauen ist weiterhin legal!“ ein Schwarzweizen, also ein tiefschwarzes, durchaus röstig schmeckendes Weizenbier. Interessant, wenn auch vielleicht ein wenig unausgewogen im Wechselspiel zwischen röstiger Bitterkeit und fruchtiger Hefenote. Man wirbt damit, dass alle hier hergestellten Biere BIO seien.

Die Küche gibt sich gutbürgerlich mit mediterranem Einfluss; wie bei der Produktion des Biers wird auch hier Wert auf Nachhaltigkeit und gesunde Zutaten aus der Region gelegt, ohne Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe. Der große Salat mit gebratenen Pilzen, den ich mir heute bestellt hatte, beeindruckte. Eine große Portion bei ausgezeichneter Qualität für einen fairen Preis.

Die durchweg sehr jungen Bedienungen sind blitzschnell, sehr freundlich und aufmerksam.

Insgesamt eine sehr angenehme Atmosphäre, und insofern sehr schön, dass es nun gelungen zu sein scheint, dem alten Offizierscasino dauerhaft neues Leben einzuhauchen.

Das Brauhaus 2.0 ist täglich ab 11:00 Uhr durchgehend geöffnet. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es recht gut zu erreichen, die Stadtbahn-Haltstelle Herweghstraße ist etwa 700 m entfernt. Bei Anreise mit dem eigenen Auto gibt es einen großen Parkplatz hinter dem Gebäude.

Bilder

Brauhaus 2.0 GmbH
Egon Eiermann Allee 8
76 187 Karlsruhe
Baden Württemberg
Deutschland

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