Echte Bierleidenschaft beginnt häufig mit einer Fahrt nach Belgien. Dank einer bereits jahrzehntewährenden Kultur, die alkoholkräftige Biere fördert und auch Dank einer sehr geschlossen auftretenden Riege der brauenden Trappisten-Klöster, bietet Belgien reichlich Ambiente seinen Bierenthusiasmus zu entwickeln.
Orval ist selbst unter den Trappisten-Bieren ein Unikum und nicht nur weil es ausnahmsweise das einzige Bier dieses Trappisten-Klosters ist. Es bietet mit gerade mal 6,2% Alk. Vol. eine ebenbürtige Geschmacksfülle, wie viele andere Trappisten-Biere, bzw. Biere, die nach belgische Klosterart gebraut werden, aber teils erheblich mehr Alkohol aufweisen. Zudem ist die knackige Bittere, die typische für diese Biere ist, dermaßen ausgewogen, dass man durchaus behaupten kann, dass wir es hier mit der edelsten Bittere der Bierwelt zu tun haben.
Da in vielen vorherigen Kombinationen mit Essen gerade die Bittere eines Bieres sich immer wieder als ein besonderer Prüfstein ergab, konnte man gespannt sein, wie ein Orval auf die Kombination mit einem grünen Salat, ergänzt mit Salami-Würfeln, Frühlingszwiebeln und angemacht mit „Sylter Salatfrische“ reagiert.
Das magische am Orval ist gerade seine Bittere, die sich allerdings so zügig wieder verflüchtigt, dass Süße und vor allem seine Spritzigkeit mitsamt der Creme des Schaums ein sehr vielschichtiges Bier ergibt. In Kombination mit Dressing, Salat (Iceberg) und Salami-Würfeln verstärkte sich der Geschmackseindruck des Orvals noch. Richtig spannend wurde dann die Kombination mit den Frühlingszwiebeln, die andere Biere geschmacklich schon dermaßen in den Abgrund der unedlen Bittere stürzten. Die tiefschichtige Aromatik des Orvals wurde zwar etwas strapaziert, die Bittere aber insgesamt wenig beeinflusst. Andersherum, wurde die Zwiebelschärfe durch das Orval allerdings nach ein wenig bissiger. Eine sanfte Verstärkung der Schärfe zeigte sich beim Orval auch mit Chiliöl, die ausgeprägte Spritzigkeit lieferte zum Glück das Löschmittel gleich mit.