Essen und Bier: Schneider Biere vs. bayrische Küche

Eine milde Art von Vorurteil ist es sicherlich davon auszugehen, dass Essen, was in einer Region traditionell beheimatet ist, auch zwangsläufig zu einem dortigen traditionellen Getränk, in diesem Fall natürlich Bier, passt. Dass z.B. Fischfette möglicherweise eine unangenehme geschmackliche Allianz mit bitterbetonten Pilsnerbieren eingehen, ist bekannt.

Kürzlich kamen zu einem ausgesprochen fleischbetonten bayrischen Abend (Vorspeise Weißwurst und Regensburger mit Brezen, Hauptgang Schweinebraten mit Semmelknödel) gleiche mehrere Biere der Schneider-Brauerei, Kelheim zum Einsatz. Den Auftakt machte das hochgelobte „Mein Nelson Sauvin“, eine Sonderedition zum 25. Jubiläum des niederländischen ABT Cafes (laut Etikett). Die 7,2 % Alk. wirkten selbst zu der zarten Weißwurst recht zahm. Wer allerdings den Biss eines Aventinus erwartet möge fairerweise erkennen, dass das Aventinus bei 8,2 % Alk. liegt. Das „Mein Nelson Sauvin“ ist ausgesprochen ausgewogen, auch in Bezug auf das Hopfenaroma.

Zum Schweinebraten kamen dann die erheblich kräftigeren Biere „Meine Hopfenweisse“ und „Unser Aventinus“ zum Einsatz. Ersteres ist eine gelungene Erweiterung des Geschmacksprofils des Weizenbieres um die Komponente des Hopfenaromas, das zweite Bier ist ein Klassiker und sicherlich immer noch das Richtlinien-Bier in Sachen Weizenstarkbier. „Meine Hopfenweisse“ war schlicht ein Genuss zum Schweinebraten, bot gerade durch die Hopfenkomponente ein zusätzliches geschmackliches Erlebnis. „Unser Aventinus“ wirkte im Vergleich dazu fast etwas alkohollastig.

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