Netterweise hat mir Sabine Golda vom Bierfilm-Team ein „Chili Bier“ der Augsburger Charly Bräu“ vorbeigebracht.
Das „Chili Bier“ schmeckt sehr ungewöhnlich. Normalerweise findet man bei Bier von den fünf Geschmacksqualitäten süß, sauer, bitter, salzig und umami nur die Süße (vom unvergorenen Malz, die Säure (von bestimmten Hopfensorte oder mitvergorenen Früchten) und die Bittere (vom Bitterhopfen). Schärfe ist hingegen keine eigene Geschmacksqualität, sondern eine Schmerzreaktion auf der Zunge, im Gaumen oder auch in der Speiseröhre. Das Gehirn reagiert auf die Reizmeldung mit der Auslösung einer Schmerzempfindung auf der Zunge und schüttet zur Schmerzlinderung Endorphine aus, die angenehme Gefühle auslösen.
Das verkostete Chili-Bier aus Augsburg geht bei Menschen, die keine scharfen Speisen lieben, an die Grenze, wo das Glücksgefühl vom Schmerz überlagert wird. Ich habe von meiner Flasche drei Mitarbeitern etwas abgegeben. Zwei Männer davon waren froh, daß die Frau die Schärfe gemocht und das Bier ausgetrunken hat. Mir selbst hat es durchaus gut geschmeckt. Hinzufügen möchte ich, daß ich das „Chili-Bier“ in einem Degustationsglas verkostet habe, was möglicherweise die Schärfe, die man sogar schon riechen kann, eher noch hervorheben dürfte. Aus der Flasche getrunken, schmeckt es vielleicht nicht ganz so scharf.
Dem „Chili-Bier“ wurden neben den traditionellen Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe frische Habaneros zugesetzt. Sie gehören zu den schärfsten Chilis.
Die 1991 eröffnete Gasthausbrauerei braut neben klassischen deutschen Sorten auch Spezialbiere wie z.B. Charly Triple, ein obergäriges Bier mit Roggen,- Weizen- und Gerstenmalz und internationale Biere wie ein India Pale Ale oder ein Dark Ale.