Craft-Bier im Fokus der BrauBeviale2014.

Die Pause bei der BrauBeviale – 2013 fand im Wechsel die DrinkTec in München statt – wurde von der NürnbergMesse und dem ideellen Träger der BrauBeviale, dem Verband Private Brauereien Bayern e. V., zu einem Relaunch genutzt. Möglicherweise hat dazu auch der Erfolg von Braukunst Live! in München motiviert, denn diese als Bierfestival für Endverbraucher ausgewiesene Veranstaltung hat sich als sehr zugkräftig erwiesen.

Bierverkostungsmöglichkeiten gab es vor vielen Jahren schon einmal auf der BrauBeviale. In einer Halle waren Brauereien konzentriert, die Bier ausgeschenkt haben. Ich erinnere mich noch mit Entsetzen daran. Es gab z.B. einmal einen Stand einer tschechischen Brauerei. Ich wollte mit dieser Brauerei reden, wie ich deren Bier im Café Abseits ausschenken kann. Aber es gab bei den vielen Freibiergesichtern kein Durchkommen. Im Folgejahr wurde diese Halle in dieser Form abgeschafft. Die Aussteller wollen Geschäfte machen, B2B verhandeln und nicht Freibier ausschenken.

Der Relaunch der BrauBeviale wurde, so mein Eindruck aus vielen Gesprächen, von den Besuchern gut angenommen. Was hat sich verändert?

  • Die Eröffnungsveranstaltung wurde aus einem sterilen Saal in das Forum Bierkultur in einer Ecke der Halle 1 verlegt, also an den lebhaften Rand des Messegeschehens. Meine Befürchtng, es gäbe dadurch zuviel Fluktuation hat sich nicht bestätigt. Die Vorträge waren so interessant, daß fast alle von Anfang bis Ende sitzen oder stehen geblieben sind. Was gestört hat, waren nur die überaus lauten Hallendurchsagen. Aber das müßte sich ja ändern lassen, indem man die nahen Lautsprecher still legt.
  • Unter dem Sammelbegriff Kreative Bierkultur wurde die Verkostung der Goldmedaillengewinner des European Beer Star aus dem Foyerin die Halle 9 verlegt. Dieser Bereich, „Craft Beer Corner“, genannt war abgegrenzt. Einige Besuche waren irritiert, daß sie am Eingang ihre Eintrittskarte vorzeigen mußten, die gescannt worden ist. Doch wer vermutet hat, man dürfe diesen Bereich nur einmal pro Karte betreten, hat sich geirrt. Das Scannen der Karte diente nur der Evaluierung des Erfolgs des Craft Beer Corners (darauf hätte man vielleicht am Eingang hinweisen können).

    Nicht für jeden gut kommuniziert bzw. ersichtlich war am 1. Messetag das räumlich enge Nebeneinander der Consumer’s Favourite Verkostung in einer Ecke des Craft Beer Corners mit der zeitgleichen, moderierten Verkostung durch Biersommeliers in der anderen Ecke. Aber gerüchteweise wurde das Craft Beer Corner als so erfolgreich wahrgenommen, daß an eine Vergrößerung des Bereichs gedacht ist.

  • Die drei Biersommeliere, die sich die Moderation der zu verkostenden Biere teilten, waren durch den Besucheransturm gefordert. Die Vielzahl der verkosteten Biere hat viele Teilnehmer überfordert. Das Tempo, in dem die Biere angeboten und verkostet wurden, war unangemssen schnell. Die NürnbergMesse war wohl überrascht von der Vielzahl der Brauereien, die die Gelegenheit genutzt haben Biere dafür einzureichen (ca. 120 Biere insgesamt). Es war traurig zu sehen, wieviel Bier weggeschüttet woden ist, weil man gar nicht nachkam, so schnell zu probieren und zu trinken. Die Biere waren mit gut 0,1 l auch zu voll eingeschenkt. Zumindest ich kann und mag dann nicht geschätzte 10 Biere in einer Stunde verkosten. Aber zugegeben: Man muß als Besucher ja nicht einer kompletten Verkostungsrunde beiwohnen.

    Leider hat die Information, welche Biere gerade verkostet wurden, nicht jeden erreicht. Es gab zwar eine Liste der Brauereien, aber ohne Angabe, um welches Bier es sich handelt. Weil es so voll und laut war, konnte man die Biersommerliers nicht immer gut verstehen. Und die vielen netten Helfer stellten die (leeren) Flaschen erst auf Nachfrage auf die Theke. Der eine oder andere unter den Teilnehmern will aber die Etiketten sehen und evtl. auch fotografieren, um die eigenen Verkostungsnotizen zu ergänzen.

  • Der Relauch reichte bis in Détails. Z.B. gab es beim Fachpresse-Lunch vor der Schlacht am Kalt-Warmem Buffet erstmals ein kleines Food-Beer-Paring mit 5 Gängen, moderiert von Dr. Gloßner.
  • Neu auf der BrauBevieale war ein von Susanne Franz organisiertes Bierblogger-Treffen. Die Szene ist aber leider sehr übersichtlich. Aber wenn sich meisten zumindest online bereits kennen, gab es auch das eine oder andere erste persöniche Aufeinandertreffen. Lobenswert ist inbesondere die Gleichbehandlung von Journalisten und Bloggern. In dieser Beziehung ist die NürnbergMesse schon seit Jahren Vorreiter unter den Messegesellschafen, bereits zu den Zeiten als der mittlerweile zum Geschäftsführer aufgestiegene Peter Ottmann noch Leiter Kommunikaton und Pressesprecher war (siehe dazu: „Peter, komm mal her!“).
  • Neu war eine von der SchanzenBräu organisierte Abendveranstaltung auf dem ehemaligen AEG-Gelände: Schanzenbräu Friends. Ich war selbst nicht dort, aber es war gerüchteweise wohl ein Flopp mit nur 300 Besuchern. Die Gründe waren vermutlich: die Entfernung zum Messegelände, der hohe Eintrittspreis von 50 € und vor allem, daß die überwältigende Mehrheit der Besucher und Aussteller nach einem langen Messetg wohl lieber nach Hause gefahren sind oder in kleiner Runde in irgendeiner Gaststätte den Tag haben ausklingen lassen.

Ich hoffe, meine Kritik kommt nicht allzu negativ rüber. Ich bin von der Brau Beviale sls solcher und auch vom Relaunch begeistert. Die Kritik an Détails soll helfen, es beim nächsten Mal noch besser zu machen.
Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 14:35

Hopfensorten-Vergleich: BrauBeviale-Bierkarte des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer.

Auf der BrauBeviale 2014 hat mir die Bierkarte des Standes des Verbands Deutscher Hopfenpflanzer e.V. besonders gut gefallen. Allein daß bei 12 angebotenen Bieren nur 8 Zapfhähne vorhanden waren, könnte man verbessern. So waren die auf den direkten Vergleich angelegten Biere nicht alle gleichzeitig verfügbar und das teilweise fachkundige Standpersonal mußte ständig die Frage beantworten, welche Biere denn gerade verfügbar seien.

Inhaltlich ging es um eine Demonstration des Geruchs und Geschmacks verschiedener Hopfensorten. Dafür hatte man bei Eric Toft bzw. der Schönramer Brauerei spezielle Biere in Auftrag gegeben. Die Schönramer Brauerei liegt zwar in keinem Hopfenanbaugebiet. Der Amerikaner Eric Toft ist aber interntional sehr bekannt und angesehen und unterstützt den Verband auch bei der Craft Brewers Conference in San Francisco.

Bier Nr. 1: Ausgangsbier für das erste Set von Vergleichsbieren war ein Schönramer Bayrisch Pale Ale mit 100% Mandarina Bavaria aus der Ernte 2013. Offene Gärung mit einer amerikanischen Ale-Hefe. Kalte Nachgärung und Lagerung, gsstopft mit Mandarina Bavaria. Plato: 13%, Alkohol: 5,6% vol. IBU:44.

Bier Nr. 2: Für die erste Variation wurde das Ausgangsbier (Nr. 1) zusätzlich mit 250 g/hl mit Huell Melon Dolden aus der Ernte 2014 gestopft.

Nr. 3: Bei der zweiten Variante wurde stattdessen mit 250 g/hl Hallertau Blanc Dolden aus der Ernte 2014 gestopft. Diese Bier konnte ich probieren. Trotz der hohen Dosierung blieb der Hopfen Hallertau Blanc eher dezent im Geruch und Geschmack.

Nr. 4: Das Ausgangsbier Nr 1 wurde sowohl mit Dolden von Huell Melon (160 g/hl) und Hallertau Blanc (90 g/hl) gestopft.

Nr. 5: Das Ausgangsbier Nr. 1 wurde mit 250 g/hl der Hopfensorte „8/33“ gestopft. Für Hopfenzuchtstämme in der Testphase werden noch keine Namen vergeben, sondern Nummer. Was diese konkrete Nummer bedeutet, konnte mir keiner am Stand genau sagen.

Bier Nr. 6: Das nächste Set besteht aus dem Schönramer Weißbier, gebraut mit Hersbrucker und einem speziellen Weißbierhefe-Stamm. Nachgärung im Faß, anschließend mit 200 g/hl „8/33“ Dolden gestopft. 12,6% Plato, 5,6% vol. alc. und 14 IBU

Bier Nr. 7: Statt „8/33 Dolden wurde mit 100 g/hl Huell Melon Dolden und 100 g/hl Halertau Blanch Dolden gestopft.

Es folgte ein mit Grünhopfen-Pils-Varianten, die mir alle drei sehr gut geschmeckt haben. Was gibt es Leckeres als erntefrische Grünhopfen-Biere?

Bier Nr. 8: Schönramer Grünhopfen-Pils mit Hersbrucker und Seelct Grünhopfen-Dolden der Ernte 2014. Offene, kalte Gärung und lange, kalte Nachgärung. 11,8% Plato, 5,2% vol. alc. und IBU 40.

Bier Nr. 9: Schönramer Zwickel-Pils + Hersbrucker. Hopfen: Tradition, Select, Hallertauer, Tettnanger, gestopft mit Hersbrucker Grünhopfen Dolden. Brauweise wie Bier Nr. 8.

Bier Nr. 10: Schönramer Zwickel Pils + Select. Wie 9, aber mit Select Grünhopfen Dolden gestopft statt mit Hesbrucker Grünhopfen Dolden.

Bier Nr. 11: Schönramer IPA. Hopfen: Tradition, Cascade und Comet aus Deutschland und Simcoe, Centennial und Citra aus den USA. Verhältnis Hopfen aus Deutchland zu Hopfen aus den USA: 70:30. Offene Gärung mit einer amerikanischen Ale-Hefe, kalte Nachgärung und Lagerung, gestopft mit Cascade, Simcoe und Comet. Plato: 17,9%, 8,2% vol. alc. IBU: 70.

Bier Nr. 12: Schneider Weisse „Meine Hopfenweisse“. Hopfen: Hallertauer Tradktion: Saphir, zusätzlich hopfenstopft mit Saphir. Plato 18,5% vol. alc., 8,2% vol. alc., IBU: 40. Dieses Bier wurde – wie bekannt – nicht von Eric Toft entwickelt, sondern von Garrett Oliver, Brooklym Brewery, New Yok, und Hans-Peter Drexler, Schneider Weisse, Kelheim.

Die beiden letzt genannten Biere sollten vermutlich dem weniger an Vergleichen interessierten Standbesuchern hopfenintensive Standardbiere zur Verfügung stellen. Ich habe mir zum Abschluß das Schönramer IPA gegönnt.

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Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 13:26

Weyermann Braumanufaktur gewinnt eine Medaille beim European Beer Star.

Aufregung und große Freude bei den Kollegen und Freunden der Braumanufaktur Weyermann in Bamberg. Sie hat beim European Beer Star Award 2014 eine Medaille gewonnen: Bronze in der Kategorie „Top Fermented Beer with Alternative Cereals“.

Als mir heute Morgen Dominik Maldoner, Braumeister der Braumanufaktur Weyermann, und sein Assitenzbrauer Adam Brown aus Australien auf dem Nürnberger Messegelände über den Weg gelaufen sind, haben sie nichts verraten. Aber beim Fachpresse-Lunch mittags habe ich meinen Augen nicht getraut: Die Braumanufaktur Weyermann hat einen Preis gewonnen. Das kann doch gar nicht sein, dachte ich mir.

Nicht, daß ihre Biere zu schlecht dafür wären. Im Café Abseits in Bamberg schenken wir sie seit Ende 2010 aus, ständig aus Flaschen und ab und zu auch vom Faß. Doch ich bin davon ausgegangen, daß sich die Braumanufaktur Weyermann mit ihren Bieren gar nicht am European Beer Star beteiligen darf. Denn dort sind laut den Wettbewerbsbedingungen Biere aus Versuchsbrauereien nicht zugelassen:

„Nicht teilnahmeberechtigt sind Versuchsbrauereien von Universitäten, Schulen, Instituten sowie Versuchsbrauereien von Brauereien und Rohstofflieferanten.“

Dr. Werner Gloßner, der Hauptgeschäfsführer des Verbands Privater Brauereien e.V. in Bayern, hat mir dann verraten, daß Weyermann sich beteiligen darf, weil ihre Biere mittlerweile käuflich erhältlich sind. Daß es gleich beim ersten Mal zu einer Medaille gereicht hat, freut mich. Herzlichen Glückwunsch!

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Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 19:45

BayWa auf der BrauBeviale.

Die BayWa AG ist mit mehr als 3.000 Vertriebsstandorten in 17 Ländern ist bereits seit vielen Jahren Partner für die Vermarktung bestehender und neuer Braugerstensorten sowie Lieferant von Braugerste an Mälzereien. Im Bereich Hopfenhandel ist das Unternehmen ein langjähriger und zuverlässiger Partner nationaler und internationaler Brauer. Das Leistungsspektrum beinhaltet die Beratung der Pflanzer und Brauer, die Ernteerfassung und Logistik sowie die Verarbeitung zu verschiedenen Hopfenprodukten und deren fachgerechter Lagerung. Lösungen zur Hefe- und Treberverwertung der Tochterfirma Südtreber runden das Angebot ab.

Am BayWa-Stand auf der BrauBeviale (Halle 1, Stand 1-242) erfährt der Bsucher mehr über das Angebot an bewährten wie auch innovativen Hopfensorten kennen. Überzeugen Sie sich von der Qualität am Bierausschank.(Quelle: Pressemitteilung der BayWa AG).

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Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 11:42