Stadtbrauhaus Hagenbach HermannbräuHagenbachDEU

Strömender Regen. Dunkelheit. Die Landstraße wird immer schmaler. Ich befinde mich im südöstlichsten Winkel von Rheinland Pfalz. Nur wenige hundert Meter neben mir fließt der Rhein, dahinter ist Baden Württemberg; irgendwo kurz vor mir in der Dunkelheit liegt Frankreich. Hinter mir der letzte Lichtschein von Wörth und Karlsruhe.

Hagenbach heißt das kleine Städtchen, durch das ich fahre. Gerade mal 5000 Einwohner, die sich auch noch auf ein paar Ortsteile verteilen.

Da taucht rechts neben mir, am Rande eines kleinen Gewerbegebiets, ein orange leuchtende Reklame auf: Stadtbrauhaus Hermann Bräu. Zwei gewaltige, ausrangierte Kupferkessel stehen auf dem Parkplatz und machen unmissverständlich darauf aufmerksam, dass es hier eine Brauerei gibt.

MiniaturDie dicken Holzbänke des Biergartens sind verwaist, bei dem Regen stehen noch nicht einmal die Raucher hier draußen und frieren; und hinter den dicken Wassertropfen, die die Panoramascheibe herunterrinnen, sieht man auf die kleineren Kupferhauben der „richtigen“, weil nicht nur als Deko benutzten, sondern betriebenen Brauerei. Schaut warm und gemütlich aus.

Warm und gemütlich ist das Stichwort: Nichts wie hinein, bevor der Mantel ganz durchgeweicht ist!

Eine riesige Halle, geschmückt wie die Festzelte vom Oktoberfest. Ein gemalter blauer Himmel mit weißen Wölkchen; riesige Bierhumpen, ein Kranz, ein Kronleuchter. Und große Holzwappenschilder mit den Initialen HBH Hermannbräu Hagenbach. Ist es die Oktoberfestzeltatmosphäre, oder warum erinnern mich die Wappenschilder an das Hofbräuhaus?

Rechter Hand ist eine Reihe von Tischen direkt an einer langen Fensterreihe mit Blick ins Sudhaus. Prima. Hier lässt es sich gut sitzen, mit diesem Panoramablick.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gasthausbrauereien steht die Anlage nicht mitten im Gastraum, sondern es gibt ein über zwei Stockwerke hohes Sudhaus, in dem nicht nur das Sudwerk, sondern alle Gär- und Lagertanks ihren Platz finden. Der Brauer hat Platz zum Arbeiten, alle Gerätschaften liegen griffbereit. Das ist natürlich nicht so schmuck wie eine auf Hochglanz polierte Schau-Brauerei, und außer den Kupferhauben auf den Geräten ist auch nichts auf Ansehnlichkeit getrimmt, sondern eher auf Zweckmäßigkeit. Aber es ist sauber, aufgeräumt, ordentlich.

Während ich mir noch die Wandmalereien im Sudhaus betrachte, kommt mein Winterbier. Kräftig orangefarben leuchtend, intensiver malziger Duft, ganz leicht brotige Noten, ein Hauch von Malanoidin vielleicht. Stabiler Schaum, sehr schön. Und im Geschmack malzig und fest, sehr schön rund und kräftig. Ich bin sehr zufrieden ein schönes Märzen- oder Festbier. Die 5,5% Alkohol und 15% Stammwürze schmeckt man es ist vollmundig und kräftig.

Dazu eine Kleinigkeit nur einen Obatzten. So wollte ich es eigentlich. Der Käseberg, der sich vor mir auftürmt, ist aber mehr als nur eine Kleinigkeit. Dazu noch einen Korb voll frischem, knusprigem Brot. Viel mehr, als ich eigentlich wollte. Aber wenn’s doch schmeckt…

Die Bedienungen sind schnell und freundlich, die Atmosphäre sehr angenehm. Und die große Überraschung beim Zahlen: Das Bier und der Riesenberg Käse für weniger als acht Euro. Ich kann es fast nicht glauben, würde nicht der Werbeflyer auf dem Tisch Ähnliches versprechen: Donnerstags ist hier Haxentag. Eine Schweinshaxe plus zwei Halbe Bier für 9,99 Euro.

Hier lässt sich’s leben.

Wenn’s doch nur nicht so abgelegen wäre! Die S-Bahn fährt zwar noch in diesen Winkel, aber bis zur Station ist es ein gutes Stück zu laufen, da greift man doch lieber auf’s Auto zurück und sucht sich einen Chauffeur.

Das Stadtbrauhaus Hagenbach ist mittwochs bis freitags ab 16:00 Uhr, sonnabends ab 14:00 Uhr und sonntags ab 12:00 Uhr durchgehend geöffnet; montags und dienstags ist Ruhetag. Der große Saal und der Bierkeller bieten auch für größere Gruppen Platz.

Bilder

Stadtbrauhaus Hagenbach Hermannbräu
Stixwörthstraße 2-4
76 767 Hagenbach
Rheinland Pfalz
Deutschland

Burggraf BräuBensheimDEU

„Ja, ist denn heut‘ schon Weihnachten?“, schoss es mir am 25. Januar 2015 durch den Kopf, als die nette, junge Kellnerin mir aufzählte, was es im Burggraf Bräu heute alles für Biere zu probieren gebe. „Habe ich da richtig gehört? Nikolaus-Bock?“

Nun ja, der Nikolaustag ist ja gerade erst sechs Wochen her, und Bockbier ist eine Biersorte, die gerne auch etwas länger reifen kann, aber im ersten Moment stutzte ich natürlich schon, bevor ich dann doch ein Glas von eben diesem Nikolaus-Bock bestellte.

Aber ich wurde nicht enttäuscht. Leicht orangefarben, mit malzigem, leicht honigartigem Geruch, rund und weich, sehr vollmundig und mit einem cremigen, schier ewig haltbaren Schaum ein ganz hervorragendes Bier!

Direkt an der Bundesstaße 3 in Bensheim liegt das Burggraf Bräu, und bereits von der Straße aus sieht man durch die großen Glasfenster das kupferne Sudwerk. Erlebnisgastronomie wird hier versprochen, und natürlich selbstgebrautes Bier.

MiniaturDer Schankraum ist recht groß und verhältnismäßig eng möbliert. Linker Hand steht das Sudwerk zwei kupferne Geräte, auf einem Backsteinsockel montiert und dadurch durchaus ansprechend. Die stählernen Gär- und Lagertanks stehen in einem Kühlraum hinter der Gaststube, durch ein großes Fenster in der Tür sind sie ebenfalls gut einsehbar. Helles, Märzen und Weizen reifen hier, und zur Zeit halt auch als Saisonbier ein Bock. Alle Sorten werden auch zum Mitnehmen angeboten wer hier mit einem Zwei-Liter-Siphon vorbeikommt, erhält sein Bier frisch abgefüllt. Ein Service, der offensichtlich gerne angenommen wird, denn in der kurzen Zeit, in der ich hier meinen Nikolausbock genossen habe, kam mehr als nur ein Gast mit einer großen, leeren Glasflasche unter dem Arm herein.

Die Küche ist fleischbetont. Lange Rodizio-Spieße mit großen Fleischbrocken werden durch die Gaststube getragen und über den Tischen an eine extra dafür vorgesehene, stabile Konstruktion aufgehängt. Jeder Gast kann sich nun von seinem Spieß das Fleisch herunterschneiden und auf den Teller packen. Große Salatteller gibt’s auch dazu, aber als ich mich so an den Nachbartischen umschaute, hatte ich den Eindruck, dass diese doch eher der Dekoration dienen.

Man hat sich neben dem Brauen ganz dem Grillen verschrieben denn es gibt nicht nur die brasilianischen Rodizio-Spieße, sondern hinter dem Gebäude parkt auch noch ein riesiger Barbeque-Smoker auf Rädern. Drei Achsen hat er und ist geschätzt mindestens fünf Meter lang. Eher eine pechschwarze Dampflokomotive als ein Grill ein wahres Monster. 37 m² Grillfläche hat dieser „MeatHeaven in Wheels“, wie die Homepage des Brauhauses verspricht!

„Wäre doch auch mal ein Geschenk zu Weihnachten!“ denke ich, und so schließt sich gedanklich der Kreis zum Nikolausbock wieder. Noch ein großer Schluck, und dann geht es wieder hinaus in die Nacht, in der der große Grill wie ein unheimliches Monster im Dunkeln lauert.

Das Burggraf Bräu ist täglich ab 17:00 Uhr geöffnet, dienstags ist Ruhetag. Die Anfahrt ist durch die Lage direkt an der B3 völlig problemlos; die Autobahnabfahrt Zwingenberg ist gerade mal drei Kilometer entfernt. Parkplätze gibt es direkt vor dem Eingang.

Bilder

Burggraf Bräu
Darmstädter Straße 231
64 625 Bensheim
Hessen
Deutschland

RateBeer Best Awards 2014: Café Abseits zum dritten Mal in Folge als beste deutsche Bierkneipe ausgezeichnet.

Nachdem das Bamberger „Café Abseits“ gestern bereits wie auch schon im Vorjahr den „RateBeer Best Award for the year 2014“ als beste Bierkneipe („Bar“) Bayerns des Jahres 2014 erhalten hat, ging heute auch die Auszeichnung „RateBeer Best Award for the year 2014“ als beste Bierkneipe Deutschlands an uns (siehe: Top Places For Beer In The World, veröffentlicht am 24. Januar 2015).

Wie in vielen anderen Ländern wurden mehrere Bierkneipen mit diesem Titel ausgezeichnet, so in Deutschland auch das „Tap House Munich“ in München und das „Hopfenreich“ in Berlin-Kreuzberg. Das Café Abseits erzielte 95 von 100 möglichen Punkten, das „Tap House Munich“ 93 und das „Hopfenreich“ 91 Punkte. Da ist bei allen drei noch Luft nach oben.

Aber ich muß zugegeben, wenn ich das Café Abseits etwa mit dem „Ma Che Siete Venuti a Fà“ in Rom oder „Akkurat“ in Stockholm mit jeweils 100 von 100 möglichen Punkten, aber auch anderen führenden Bierkneipen in Europa und den USA vergleiche, zeigt sich deutlich der erhebliche Rückstand der Biergastronomie in Deutschland. Unter den Blinden ist der Einäugige König.

Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 07:58

RateBeer Best Awards: Café Abseits als beste Bierkneipe Bayerns des Jahres 2014 ausgezeichnet.

Das Bamberger „Café Abseits“ wurde als beste Bierkneipe („bar“) Bayerns des Jahres 2014 ausgezeichnet. Es erhielt den „RateBeer Best Award for the year 2014“ mit 95 von 100 möglichen Punkten. Diesem Score werden die Einzelbewertungen der Besucher zugrunde gelegt. Die Bewertungen der letzten zwölf Monate werden dabei stärker gewichtet. In die Top Rankings werden nur solche Gaststätten aufgenommen, die wenigstens von zehn RateBeerians bewertet worden sind.

Die Bierverkoster von RateBeer.com bewerten alljährlich weltweit millionenfach Biere, Brauereien, Brauerigaststätten, Bierrestaurats, Bierkneipen und Bierverkaufsstellen. Die Datenbank von RateBeer umfaßt mehr als einhunderttausend Biere von mehr als fünfzehntausend Brauereien. Über 270.000 Bierverkoster haben jeder für sich bereits mehr als 4.000 Biere verkostet.

Seit 2002 werden Rankings veröffentlicht, zunehmend auch regional detailliert. Seit dem Jahr 2013 gibt es sogenannte „RateBeer Best Awards“ als Logo mit dem sich die Ausgezeichneten schmücken können.

Bereits im letzten Jahr, als nach Bundesländern differenzierte Awards erstmals vergeben wurden, erhielt das Café Abseits die Auszeichnung als beste Bierbar Bayerns. In den beiden letzten Jahren wurde Café Abseits auch als beste Bierbar Deutschlands bewertet. In diesem Jahr steht die Verkündigung dieser Auszeichnung noch aus.

Weitere Sieger aus Bayern in den anderen Kategorien wurden:

Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 07:14

RateBeer Best Awards 2014: Top Beers, Brewers, New Brewers By Subregion.

Das wird Jörg Binkert in Breitengüßbach freuen: Die fiktive Brauerei Kuehn Kunz Rosen in Mainz wurde zur besten neuen deutschen Brauerei in Rheinland-Pfalz auserkoren und erhält den RateBeer Best Award 2014: „Top Beers, Brewers, New Brewers By Subregion“. Das Bier „Kuehn Kunz Rosen Mystique IPA“ wurde als bestes neues Bier aus Rheinland-Pfalz betitelt.

Der Titel bestes Bier Berlins geht an „Heidenpeters Pale Ale“.

Top Brewer Nordrhein-Westfalens wurde Ale Mania (Fritz Ale).

Thomas Wachno, der Braumeister der Häffner-Bräu, kann sich über den Titel als Top Brewer Baden-Württembergs freuen. Bestes Bier Baden-Württembergs wurde das „Braukollektiv Black Sheep IPA“.

Das „Köstritzer Meisterwerke Pale Ale“ wird als bestes Bier Thüringens ausgezeichnet.

Das Gasthaus Gosebrauerei Bayerischer Bahnhof wurde zur besten Brauerei Sachsens ausgezechnet und das „Bayerischer Bahnhof Pineus Gose“ als bestes Bier Sachsens.

Bestes Bier Hamburgs wurde das „Kehrwieder SHIPA Polaris“, beste Brauerei die Kreativbrauerei Kehrwieder, beste neuu Brauerei die Buddelship Brauerei.

In Meckleburg-Vorpommern setzte sich das „Störtebeker Atlantik-Ale“ als bestes Bier und die Störtebeker Braumanufaktur als beste Brauerei durch.

In Hessen gewann den Titel als bestes Bier das „BrauKunstKeller Amarsi“. BraufactuM wurde als beste Brauerei ausgezeichnet.

In Brandenburg ging der Titel bestes Bier an das „Kyritzer Mord und Totschlag“. Die Klosterbrauerei Neuzelle wurde als beste Braueerei dieses Bundeslandes ausgezeichnet.

In Niedersachsen ging die Auszeichnung als bestes Bier an das „Mashsee Trainings Lager“. Beste Brauerei ist das Einbecker Brauhaus.

In Bayern setzte sich der „Ayinger Celebrator Doppelbock“ auf Platz 1 durch und die Brauerei Aying.Weitere Ergebnisse.

Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 10:36