Brauhaus Schillerbad GmbHLüdenscheidDEU

MiniaturDas Brauhaus Schillerbad mit angeschlossenem Hotel liegt am Rande der Fußgängerzone von Lüdenscheid. Die alte Volksbadeanstalt aus dem Jahre 1905 wurde umgebaut und bietet jetzt ein „etwas anderes“ Umfeld für eine Gasthausbrauerei. Große Glasflächen prägen das Gebäude zur Fußgängerzone hin, dahinter sieht man die alte Fassade des Badehauses.

Auch im Inneren erkennt man noch die alte Architektur Bögen und Säulen unterteilen den riesigen Raum, so dass er grundsätzlich gemütlich und einladend wirkt. Hinter großen und dicken Glasscheiben sieht man die stählernen, modernen Lagertanks für das hier gebraute Bier, und in der Mitte des Raumes steht der Thekenbereich. Genau wie in den anderen fünf Brauhäusern der gleichen Kette sind die Wände von einer Reihe lustiger Malereien geziert.

Als wir am 19. Juni 2010 hier einkehrten, stand der Raumschmuck ganz im Zeichen der gerade stattfindenden Fußballweltmeisterschaft also alles andere als dezent oder elegant. Auf Großbildschirmen wurden die Spiele live übertragen, und fröhliche Zecher und Fußballfans verteilten sich im Raum.

Angeboten wurden drei Biere: Das „Schwatte“ war sehr dunkelbraun, leicht trüb, mit kremefarbenem Schaum, aber leider deutlich säuerlich im Geschmack. Kurz vor’m Umkippen, vielleicht? Das Pils war unreif und grün und hätte nach meiner Meinung noch einige (viele?) Tage eiskalter Lagerung vertragen können, bevor es hätte ausgeschenkt werden dürfen. Nur das Helle kam süffig und lecker herüber. Ein solider Vertreter seiner Zunft.

Das vierte Bier, ein Weizen, gab es nur in Flaschen, und ich nahm mir eine mit heim, um sie später zu verkosten.

Das Essen war deutlich besser als die ausgeschenkten Biere, und auch die Bedienungen waren durchweg schnell, freundlich und aufmerksam.

Nachtrag 31. Januar 2015: Steve Thomas berichtet auf seiner Seite German Breweries, dass das Sudwerk vor einigen Wochen abgebaut und nach Belgien verkauft worden ist. Statt die Biere selbst zu brauen, werden nun wohl offensichtlich „Kuckucksbiere“ unter eigenem Namen ausgeschenkt.

Bilder

Brauhaus Schillerbad GmbH
Jockuschstraße 3
58 511 Lüdenscheid
Nordrhein Westfalen
Deutschland

BHM Brauhaus Mitte GmbHBerlinDEU

Keine Experimente. Solider Service, gutes Essen, ordentliches Bier, aber keine Überraschungen. Das scheint das Konzept des Brauhaus Mitte zu sein. Und offensichtlich erfolgreich.

Nur wenige Schritte vom Bahnhof Alexanderplatz entfernt im oberen Stockwerk einer Einkaufspassage befindet sich das Brauhaus Mitte. Betritt man die Einkaufspassagen, so grüßen die beiden Kupferkessel des Sudwerks den Besucher schon von weitem, und die holz- und kupferbetonte, rustikale Gemütlichkeit des Brauhauses wirkt wie ein Fremdkörper in der weißen Neonwelt der Einkaufspassage.

MiniaturBetritt man das Brauhaus über die Außentreppe vom Bahnhof kommend, so geht man abends zwischen Gasfackeln hindurch in den Schankraum, und empfindet, umgekehrt, die hell erleuchteten Ladengeschäfte im Hintergrund als irritierend.

Gemütliche große und kleine Sitzecken, Holztische und Bänke, Stühle, ein großer Thekenbereich und die beiden Sudkessel klassische deutsche Wirtshausgemütlichkeit. Sehr freundliche Kellner, die den Gast bereits beim Betreten des Schankraums fröhlich begrüßen und ihn zu seinem Platz geleiten. Gute Laune und entspannte Atmosphäre allenthalben. Schön. Hier kann man sich wohlfühlen. Lokale Berliner Küche rustikal und nahrhaft, recht preiswert. Und vier Sorten Bier, die man immer noch eine Seltenheit bei den deutschen Gasthausbrauereien auch in 0,1 l Probiergläsern als Testset bestellen kann.

Die vier Biere nun, wie bereits am Anfang gesagt: Keine Experimente. Ein Pils, ein Weizen, ein Dunkles. Und als Saisonbier am 7. Januar 2012 hier hat der Brauer wohl allen Mut zusammen genommen ein Zwickel. Allen wohl, und niemand weh.

Obwohl jedes der vier Biere sehr solide gebraut war und keine Geschmacksfehler aufwies, war ich doch ein wenig enttäuscht. So viel Mainstream hätte ich nun gerade in Berlin nicht erwartet. Es schmeckte gut, und es ist immer noch besser, ein lokal vor Ort gebrautes Bier zu trinken, als irgend eines der Industrie- und Fernsehbiere, aber etwas mehr Mut, vom Standard abzuweichen, hätte ich mir schon gewünscht.

Nachtrag 31. Januar 2015: Das Gebäude, in dem sich das Brauhaus Mitte befand, wird umgebaut, und auf der Homepage des Brauhaus Mitte heißt es, es sei derzeit geschlossen. Ob, und wenn ja, wann das Brauhaus Mitte wieder eröffnet, ist mir nicht bekannt. Derzeit ist jedenfalls: Geschlossen!

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BHM Brauhaus Mitte GmbH
Karl Liebknecht Straße 13
10 178 Berlin
Berlin
Deutschland

RTL: Craft Beer aus dem Norden

Im Rahmen der regionalen Nachrichten von RTL Nord ist am 23.1.2015 das Thema Craft Bier, bzw. kleine Brauereien in Norddeutschland aufgegriffen worden. In einem knappen Beitrag von ca. 3 Minuten sind die Brauer der Ricklinger Landbrauerei, der Hamburger ElbPaul, sowie die Kampagne für Gutes Bier e.V. zu Wort gekommen.
Der Beitrag ist unter dem folgenden Link einsehbar: http://www.rtlnord.de/nachrichten/craftbeer-aus-dem-norden.html

Maximilians Brauwiesen GmbHLahnsteinDEU

Unser Leib- und Magenbrauhaus. Weil es gerade um die Ecke liegt, und weil wir in Bezug auf die Qualität des Essens seit dem 2. Mai 2003 im Maximilians Brauwiesen bisher noch nicht enttäuscht worden sind. Zwar schwankt die Qualität des Biers ab und zu ein wenig, und manchmal hat man das Gefühl, dass es noch ein paar Tage im Lagertank hätte vertragen können, aber geschmeckt hat es eigentlich immer. Und die saisonalen Spezialitäten, wie der Maibock, das Spezial im Oktober, der Nikolator in der Vorweihnachtszeit oder das Winterweizen ergänzen das Standardangebot Helles, Braunes und Weizen.

Das Essen ist rustikal, die Auswahl auf der Speisekarte zwar nicht übermäßig groß, aber doch so vielfältig, dass für jeden etwas dabei ist. Die Portionen sind groß bis riesig, zum Glück, ohne dass die Qualität darunter leidet. Und wer nach der halben Haxe aufgeben muss, bekommt ohne mit der Wimper zu zucken die Reste ordentlich verpackt mit nachhause.

Die Bedienungen sind durchweg blitzschnell und so angemessen freundlich, wie es bei dem Hochbetrieb, der hier ständig herrscht, nur möglich ist. Effizienz lässt für einen herzlichen Plausch und noch mehr Freundlichkeit leider keine Zeit. Aber wie gesagt angemessen freundlich, niemals mürrisch. Nur einmal wurden wir enttäuscht: Als wir mit einer ausländischen Freundin hier waren, machte sich der Kellner über ihren Akzent auf unangenehme Art und Weise lustig und das, obwohl er selber mit starkem ausländischem Akzent sprach. Das war nicht witzig!

MiniaturDie Lage des Brauhauses ist sehr schön. In dem aus Ziegeln erbauten Schamotten-Schlösschen sind von der großen Schwemme bis zu kleinen gemütlichen Winkeln zahlreiche schöne Plätze, und wenn das Wetter gut ist, kann man auf der Terrasse mit Blick auf den Rhein sitzen. Und im Sommer hat auch noch der Biergarten offen, der sich bis an das Rheinufer erstreckt. Gelegenheiten wie der Maibockanstich oder Konzerte werden so zu wunderbaren Ereignissen. Immer wieder schön.

Aber: Der gleichen Meinung sind auch viele andere. Und so ist es immer rappelvoll, und wenn man mit mehr als zwei Personen kommt, empfiehlt es sich, vorher zu reservieren.

Maximilians Brauwiesen ist von Mittwoch bis Sonntag jeweils ab 11:00 Uhr geöffnet; Montag und Dienstag sind Ruhetage. Vor der Brauerei befinden sich große und gebührenfreie Parkplätze, aber auch die sind manchmal völlig überfüllt. Als gute Alternative zum Auto bietet sich daher das Fahrrad an.

Nachtrag 1. Mai 2007: Der Maibock-Anstich bei herrlichstem Sonnenschein erwies sich schon am frühen Nachmittag als herrliche Open-Air-Party. Livemusik, Stimmung und kräftiger Maibock, der bei den schon fast sommerlichen Temperaturen blitzschnell seine Wirkung entfaltete…

Nachtrag 7. Oktober 2007: Ein warmer Herbstnachmittag, so dass wir das Oktoberfestbier (das hier aber nicht so heißen darf) noch auf der Terrasse mit Blick auf den Rhein genießen konnten.

Nachtrag 8. März 2008: Das süffige und bernsteinfarbene Märzen erwies sich als hervorragender Begleiter zur gewaltigen Haxe!

Nachtrag 22. Dezember 2013: Der Nikolator, das kräftig eingebraute Bockbier zur Weihnachtszeit. Draußen ist es regnerisch kühl, drinnen mundet das süßliche und kräftige Gebräu!

Nachtrag 30. Januar 2015: Die Maximilians Brauwiesen feiern dieses Jahr ihren 20. Geburtstag und rühren ein wenig mehr die Werbetrommel als sonst. Angekündigt ist für den Februar ein Vierkornbier, es gibt Festwochen und Ähnliches. Heute aber ist noch normales Winterprogramm. Eine Reihe von Grünkohlgerichten und als Saisonbier das Winterweizen.

Sind meine Ansprüche gestiegen, oder die der Brauerei gesunken? Ich weiß es nicht, aber mit der Qualität der Biere war ich heute nicht zufrieden. Das Winterweizen schmeckte ausdruckslos, flach ihm fehlte jede runde Vollmundigkeit, die ein dunkles Weißbier speziell im Winter zu einem Genuss macht. Und das Braune, wie das normale Dunkle hier heißt, schmeckte recht aufdringlich mastig. Nicht untrinkbar, aber Begeisterungsstürme hat es auch nicht entfacht, und Lust auf ein weiteres kam nicht auf.

Das Essen (Grünkohl mit gebratenem Schweinebauch und Bratkartoffeln) war sehr lecker, aber mittlerweile haben die Portionen eine Größe erreicht, dass mir obwohl definitiv kein Vegetarier erste ethische Bedenken kommen. Mit Genuss haben diese Mengen trotz hoher Qualität nichts mehr zu tun. Es ist nur noch Völlerei und wird fast schon unappetitlich. Aber machen wir uns nichts vor, der Vorwurf geht nicht nur an das Gasthaus, sondern auch und besonders an unsere Gesellschaft. Und das Ergebnis sehen wir, wenn wir uns im Schankraum einmal umschauen: Die Bedienungen sind meistens schlank, die Gäste eher nicht, viele weisen teilweise schon unappetitliche Formen auf. Ästhetik? Fehlanzeige. Aber es würde wohl zu weit führen, dieses Thema hier noch weiter auszuarbeiten. Fakt bleibt immerhin: Wenn die Portionen schon viel zu groß sind, die Qualität ist glücklicherweise noch in Ordnung.

Bilder

Maximilians Brauwiesen GmbH
Didierstraße 25
56 112 Lahnstein
Rheinland Pfalz
Deutschland

ZDF-Beitrag – Wie gut ist unser Bier?

Am Dienstag, den 27.1.2015 lief um 20.15 Uhr der Beitrag „Wie gut ist unser Bier?“ im ZDF.
Moderiert vom Starkoch Nelson Müller wurde dem Zuschauer eine ganze Reihe von Informationen über Bier in Deutschland präsentiert. Der Beitrag hatte ein Format, was vom ZDF auch schon bei anderen Beiträgen zu der Wertigkeit von Lebensmitteln angewandt wurde, dabei wurden die Biere nach Kriterien, wie Qualität, Preis, Geschmack, Gesundheit und Vielfalt betrachtet.
Beiträge, die ein solch‘ breites Publikum zur besten Sendezeit erreichen, müssen eine gute Portion an Allgemeinwissen beinhalten und werden sicherlich auch nie frei von Traditionsbildern sein, die der Information einen sanften optischen Rahmen bieten. Der Beitrag ist präzise mit den Begrifflichkeiten und fair mit der Ermittlung der Wertigkeit umgegangen. Während z.B. viel über „Anzahl der Sorten“ in Deutschland spekuliert wurde, hat die Erzählerin angemessen zwischen (Bier)Sorten, Marken und Bieren unterscheiden können. Eine angemessen faire Auswahl zwischen den verschiedenen Einkaufsquellen Supermarkt, Discounter und Getränkefachhandel existierte bei den Tests, die Zutaten Malz und Hopfen wurden anschaulich und präzise beschrieben. Ein kleiner Exkurs durch die Zugehörigkeit der Marken zu den verschiedenen Braugruppen, wie auch die Darstellung von Craft-Bier war knapp und informativ.
Der Beitrag beinhaltete gute Informationen zur Wertigkeit von Bier, so wurde z.B. die Wichtigkeit von Aromahopfen für den Geschmack des Bieres ausführlich beschrieben. Weiterhin wurde die gegenwärtige Preispolitik als „unangemessen“ beschrieben, sowie das Reinheitsgebot und die heutige Anwendung kritisch aufgearbeitet. Insgesamt hat sich der Zuschauer ein rundes Bild von Bier in Deutschland machen können.
Der Beitrag ist in der ZDF-Mediathek wie folgt abrufbar: Wie gut ist unser Bier?