Schlossplatz Brauerei KöpenickBerlinDEU

Die Schlossplatz Brauerei Köpenick und ich. So richtig Freunde werden wir wohl nie.

Aber so richtig schlecht ist die Brauerei auch wiederum nicht eigentlich sogar recht originell. Und daher zu begrüßen.

Doch dann sind da wieder diese Kleinigkeiten, die mich ärgern.

Nun, der Reihe nach.

Eigentlich ist es ja eine echt schräge, eine originelle Idee, hier, mitten auf dem Schlossplatz im Berliner Ortsteil Köpenick, einen kleinen Glaspavillon mit einer Brauerei zu füllen. Winzig klein nur das Sudwerk, nur ein paar Sitzplätze, an drei kleinen Tischchen, dazu noch eine Handvoll Barhocker an der Theke, und das war es auch schon. Bei schönem Wetter kommen draußen noch ein paar Tische dazu, und um die Saison zu verlängern, wird mit Heizpilzen für Wärme gesorgt.

Und so ist denn auch bei schönem Wetter regelmäßig guter Betrieb, und die Gäste probieren sich durch eine interessante Bierliste.

Aber noch bevor ich mit der Verkostung beginne, rege ich mich schon auf.

Nein, es ist nicht der Sprachpurist in mir, der auf dem Weg quer über den Schlossplatz registriert hat, dass die Brauerei im Impressum mit Schlossplatz Brauerei Köpenick angegeben ist, laut Außenbeschriftung aber als Schloßplatz Brauerei Coepenick fingiert. Das ist schon in Ordnung so, die Mischung aus neuer („Schloss“), alter („Schloß“) und ganz alter („Coepenick“) Rechtschreibung ist ganz witzig und bleibt hängen, sorgt für Wiedererkennungswert.

Was mich viel mehr aufregt, ist, dass es sich bei dem winzigen Schankraum um einen Raucherbereich handelt. Offensichtlich ist die Brauerei wirklich so winzig, dass sie unterhalb der Quadratmeterzahl liegt, ab der ein Nichtraucherbereich zwingend vorgeschrieben ist. Und so führt dies dazu, dass bereits bei einer Handvoll Gästen im Schankraum die Luft zum Schneiden dick ist. Die Klamotten stinken, auf der Zunge bereits nach wenigen Atemzügen ein schmieriger Belag. Was soll man denn da, bitteschön, von den hier gebrauten Bieren noch schmecken?

Miniatur (2)Also raus, vor den Glaspalast. Frisch ist’s hier. Im doppelten Sinne. Frische, unverbrauchte Luft, und frische, kühle Luft. Schon besser. Aber eben nur bei halbwegs gutem Wetter.

Jetzt aber erneut der Blick auf die Bierliste. Und durch das Fenster auf die wirklich winzige Brauanlage. Angesichts deren Größe eine überraschend lange Bierliste. Hier scheint jeden Tag gebraut zu werden. Helles, Dunkles, Hefeweizen die Liste beginnt mit dem öden Standard jeder deutschen Kleinbrauerei. Gedanklich winke ich bereits ab, überlege, ob es sich wirklich lohnt, hier zu bleiben.

Doch ich lese weiter, und die nächsten Biere sind interessanter, spannender.

Babylonisches Bier steht hier. Gebraut nach dem 1. Reinheitsgebot der Menschheitsgeschichte von ca. 1760 v. Chr. Fruchtaromen wie von Dattel und anderen deutlich würzigen Früchten glaube ich zu schmecken. Oder ist es nur die Einbildung, getrieben von Assoziationen zu Babylon?

Köpenicker Moll ist das nächste Bier, bei meinem letzten Besuch noch mit C geschrieben. Dunkel, würzig rauchig, leider auch mit einem kleinen Stich Säure, die mit dem Rauch überhaupt nicht harmoniert. Ob das so sein soll? Preußisches Bier, nach der Rezeptur von Wilhelm I., klärt mich die Bierliste auf. Naja. So ganz große Begeisterung will angesichts der Säure nicht aufkommen.

Mittelalterliches Hutten. Dieses Bier ist eine Eigenerfindung und berücksichtigt die Biertrinkgewohnheiten des Mittelalters. Soso. Da hat der Brauer also mit Zeitzeugen der Geschichte gesprochen? Schön wäre es ja, zu erfahren, welcher Art diese Trinkgewohnheiten den gewesen sein sollen. Bilder von bärtigen und behelmten Wilden, die aus großen Trinkhörnern gewaltige Mengen Bier in sich hinein schütten, erscheinen vor meinem geistigen Auge. Diese Trinkgewohnheiten zu berücksichtigen, ist sicherlich keine Kunst. Viel hilft viel. Am besten, man nimmt einfach einen größeren Braukessel.

Da dies aber offensichtlich nicht gemacht wurde, denn die Brauerei wirbt an der Fensterscheibe damit, die kleinste Brauerei Deutschlands zu sein (quod est demonstrandum…), müssen die in dieses Bier eingeflossenen Trinkgewohnheiten wohl andere gewesen sein. Ich verkoste, und bin überrascht. Süßlich, mild, sehr süffig. Und: Im Gegensatz zu fast allen Bieren bei meinen letzten Besuchen hier, diesmal keine Säure. Ein schönes Bier. Gerne mehr davon.

Aber trotzdem, in mir nagt die Frage, was es denn mit den mittelalterlichen Gewohnheiten auf sich habe. Die junge Kellnerin zuckt mit den Achseln. Keine Ahnung. Und auch den Begriff Hutten kann sie mir nicht erklären. Vielleicht klingt er einfach nur gut?

Tja, und da ist sie dann wieder, diese leichte Unzufriedenheit, die mich bei der Coepenicker Schlossplatzbrauerei nie so ganz verlässt. Andeutungen, aber keine Erklärungen. Ist man gleichgültig? Möchte man mich auf den Arm nehmen? Ach, wirkliche Freunde werden wir wohl nie, die Brauerei und ich.

Und trotzdem werde ich beim nächsten Besuch in Berlin wohl wieder hier einkehren und überprüfen, ob die Biere nun stabil und gleichbleibend im Geschmack sind, oder ob sich der eine oder andere Sauerampfer darunter mogelt. Und wieder werde ich mich über die dicke Luft im Schankraum aufregen. Ja, ich weiß es jetzt schon…

Die Schloßplatzbrauerei Coepenick (oder meinetwegen Schlossplatz Brauerei Köpenick) hat montags, mittwochs, freitags und sonnabends ab 15:00 Uhr, die anderen Tage der Woche ab 12:00 Uhr durchgehend geöffnet. Open end, also bis niemand mehr Durst hat. Zu erreichen ist sie am besten mit der Straßenbahn, die direkt vor der Tür hält.

Bilder

Schlossplatz Brauerei Köpenick
Grünstraße 14
Auf dem Schlossplatz
12 555 Berlin
Berlin
Deutschland

Destillerie und Brauhaus WeltenbummlerKurort BerggießhübelDEU

Wenn man am gefühlten Ende der Welt wohnt, bleibt einem vermutlich gar nichts anderes übrig, als zum Weltenbummler zu werden und die Abgeschiedenheit der Heimat mit Reisen in exotische Länder zu kompensieren.

Berggießhübel ist so ein gefühltes Ende der Welt, und auch wenn es sich selbst als Kurort bezeichnet und dies auch in den offiziellen Ortsnamen aufgenommen hat, so war ich offensichtlich bisher gesundheitlich noch nicht angeschlagen genug, um von dieser Kurstätte überhaupt schon einmal gehört zu haben. Und so war es denn auch nur der Zufall eines eher etwas lustlosen abendlichen Internet-Surfens, eines Klickens mal hierhin, mal dorthin, der plötzlich das Stichwort Brauhaus und den Ortsnamen Berggießhübel in Zusammenhang brachte.

Berggießhübel also.

Kleine und kleinste Sträßchen führen mich durch den Norden der Tschechischen Republik, und nach gefühlten Stunden finde ich mich im Stau der Schnäppchenjäger in Petrovice wieder. Billiger Alkohol, billige Zigaretten, preiswerte Handarbeiten und Dienstleistungen. Das kleine Örtchen ist völlig überfüllt. Mit ihren überdimensionierten SUVs überforderte sächsische Provinzler verkeilen sich fluchend in den Zufahrten der kleinen Märkte, blockieren die Ortsdurchfahrt, drohen mit Fäusten und hupen. Hätte ich nicht ein anderes Ziel, ich könnte stundenlang amüsiert zusehen, wie Blutdruck und Puls in die Höhe getrieben werden, vorzeitiges Ableben durch Herzinfarkt riskiert wird und aus biederen Familienvätern wütende Furien werden. Und alles nur, um ein paar Cent am Schnaps zu sparen. Göttlich!

Ich bin trotzdem froh, endlich durch dieses Chaos hindurch zu sein und schließlich in Berggießhübel anzukommen.

MiniaturEin unauffälliges, aber sehr gepflegtes Sandsteinhaus, rund dreihundert Jahre alt, beherbergt seit 1999 das Gasthaus Weltenbummler, das seit 2003 auch über eine eigene Brauerei verfügt. Eine winzige Brauerei nur, mit gerade einmal 50 l Ausschlagmenge, aber immerhin.

Es ist Sonntagmittag, und als ich den gemütlichen Gastraum betrete, ist er voll. Also nicht voll im geselligen, fränkischen Sinne, sondern voll im gutbürgerlich-distanzierten Sinne. Wenn an einem großen Vierertisch ein Pärchen sitzt, dann ist der Tisch voll. Punkt. Beziehungsweise: Ausrufezeichen! Und der einsame Gast, ich also, der nach einem freien Plätzchen schielt, wird misstrauisch beäugt, ob er denn die Frechheit besitzen wird, sich dazu setzen zu wollen.

Fast möchte ich schon wieder gehen, als der Eigentümer und Brauer, Armand Thiele, ein Einsehen hat und mich ausnahmsweise am Stammtisch platziert. Ein guter Platz, denn hier kann ich eine Reihe von Zeitungsartikeln studieren, die von den Fernreisen Thieles mit seiner Ehefrau nach Afrika und Asien berichten, von den Fernreisen, die Thiele und seiner Gastwirtschaft den Namen Weltenbummler gegeben haben. Teilweise viele, viele Wochen lang ist er unterwegs, und nicht nur in den Zeitungsartikeln an der Wand hinter mir, sondern auch auf der Internet-Seite des Brauhauses finden sich die interessanten Reiseberichte.

In der rustikal-gemütlichen Gaststube sind Afrika und Asien aber weit weg; die Atmosphäre ist regional, bürgerlich, recht konservativ, und lediglich der bunte Ara, der in seiner Voliere in der Mitte des Schankraums sitzt, sorgt mit seinem furchterregenden Schrei, der an das Zerschlagen von einem Stapel Porzellantellern erinnert und zartbesaiteten Gemütern arg zusetzt, von Zeit zu Zeit für etwas Abwechslung.

Zwei eigene Sorten Bier gibt es heute, am 18. Oktober 2015, im Ausschank ein Schwarzbier und ein Pils. Letzteres schmeckt recht mild und weich, fast schon ein wenig süßlich, als Aperitif hätte ich es mir ein wenig herber gewünscht. Das malzige und vollmundige Schwarzbier hingegen ist anschließend ein guter Begleiter zur Jägerpfanne, zu den kräftig gewürzten Schnitzeln mit Pilzen, Bohnen und Bratkartoffeln. Ordentliche Hausmannskost, lecker, und eine gute Kombination.

Die Getränkekarte verspricht gelegentlich auch andere Biersorten, Spezialbiere, aber heute habe ich diesbezüglich Pech. Ich könnte, wenn ich denn wollen würde, noch kommerzielle Biere probieren, Braustolz, beispielsweise, aber ich will nicht. Finde aber Gefallen an den Bierdeckeln. Sie sind auf altmodisch gemacht, und zwar sowohl von der graphischen Anmutung, als auch von der Wortwahl. „Wir empfehlen Ihnen unsere beliebten Markenbiere! Erhältlich in dieser Gastwirtschaft oder Ihrem Flaschenbier führenden Geschäft.“ heißt es auf dem Bierdeckel, und für einen Moment zögere ich und überlege, ob es wirklich ein bewusst auf Retro gemachter Bierdeckel ist, oder ob hier, in der sächsischen Provinz, direkt an der tschechischen Grenze, nicht doch die Zeit stehen geblieben ist…

Das Brauhaus Weltenbummler ist dienstags bis freitags von 11:30 bis 13:30 Uhr und von 17:00 bis 22:00 Uhr geöffnet; sonnabends und sonntags ab 11:30 Uhr ohne Angabe eines Endes. Montags ist Ruhetag. Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sicherlich möglich, vermutlich aber beliebig zeitaufwändig und umständlich. Man kann aber direkt am Haus parken und somit problemlos mit dem Auto kommen.

Bilder

Destillerie und Brauhaus Weltenbummler
Sebastian Kneipp Straße 6
01 819 Kurort Berggießhübel
Sachsen
Deutschland

Producing an Entrance Article into a Individual Christian College

Childhood Obesity Childhood obesity’s issue was not a concern to be argued back several decades. Parents and our grandparents never inquired the fat of these children at school age, their kids, institution fellows or any youngster they arrived to contact with. Their kids enjoyed outside and consumed healthy foods from the table. That time has been improved enough since by childhood weight’s situation. With all the of fastfoods, Xbox games and playstation, as and sedentary lives an outcome live, have become incredibly overweight. Weiterlesen »

Bloggertreffen@BrauBeviale & Street Food Convention 2015.

Die Brau Beviale vom 10. bis 12. November 2015 in Nürnberg lädt Bier- und Foodblogger zu einem Bloggertreffen@BrauBeviale Street Food Convention 2015 ein.

Zu diesjährigen BrauBeviale heißt es erstmals Bierhandwerk trifft Essen auf die Hand Craft Beer meets Streetfood. Im Rahmen der BrauBeviale findet im November 2015 erstmalig eine Convention für die wachsende Streetfoodanbieter-Gemeinde statt.

Die Street Food Convention in Nürnberg ist die erste B2B-Veranstaltung rund um das Thema Street Food, Food Trucking und Genuss draußen. Sie soll Wegbereiter für Einsteiger sein sowie Inspiration für bereits aktive Street Food Anbieter, Food Trucker und Event-Cateringunternehmen. Die Paarung von außergewöhnlichem Trinkgenuss, wie ihn die Craftbeer-Szene verspricht, zusammen mit unkonventionellen Essen aus dem Foodtruck, verspricht spannend zu werden.

Bier- und Foodblogger können einen Blick über den Teller- bzw. Glasrand werfen und die jeweils andere Szene bei einem Besuch der BrauBeviale und Street Food Convention kennenlernen: Die BrauBeviale gehört zu den bekanntesten Profimessen für die Getränkeproduktion. Sehen Sie sich in den Hallen der BrauBeviale um und lernen Sie eine Vielzahl an Unternehmen kennen, die für den Genuss im Getränke-Bereich sorgen. Ein großer Anziehungspunkt ist die Craft Beer Corner, in der eine Vielzahl von Bierspezialitäten unter der Anleitung internationaler Biersommelieres verkosten werden kann. Die Street Food Convention in Nürnberg ist die erste B2B-Veranstaltung rund um das Thema Street Food, Food Trucking und Genuss draußen.

Am Donnerstag, 12. November 2015, ab 10:00 ist bei ausreichnnder Teilnehmerzal ein Rundgang für Blogger zu den Highlights der BrauBeviale und Street Food Convention.

Akkrediert werden ausschließlich Blogger, die zum Thema (Liquid-) Food, Bier oder Technologie rund ums Thema Getränke authentisch, regelmäßig und aktuell bloggen.

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Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 12:13