Brewerkz Restaurant & Microbreweries Riverside PointColonial CoreSGP

Beerfest Brewery & Restaurant, Pattaya, THA

Brewerkz Restaurant & Microbreweries Riverside Point: Das Mutterhaus der Brewerkz Kette nicht nur ein Ausschank, sondern hier befindet sich auch die Brauerei selber.

MiniaturIch stehe im Schankraum vor einem Zaun, der das Sudwerk vom Besucherbereich trennt und schaue auf das martialische Schild. Schusswaffengebrauch wird angedroht, wenn man in den Bereich jenseits des Zauns eindringt. Hier sicherlich als Gag gedacht, hoffe ich, an anderen Orten in Singapur vermutlich ernst gemeint.

Ich beäuge die Sudkessel und sonstigen Anlagen und überlege, wie man es wohl schafft, auf dieser doch verhältnismäßig kleinen Anlage so viel Bier zu produzieren, dass all die anderen Ausschänke, die sich über das Stadtgebiet Singapurs verteilen, ausreichend versorgt werden können. Als hätte er meine Gedanken gelesen, erzählt mir ein Mitarbeiter, dass dies nicht die einzige Brauerei sei, sondern dass Brewerkz außerhalb der Stadt auch noch ein zweites Sudwerk habe, das allerdings nicht öffentlich zugänglich sei, und auf dem die Masse der sogenannten Signature-Beers entstehen würde, also die Standardbiere, die das ganze Jahr über erhältlich seien. Die Seasonals hingegen, also die Spezialbiere, die entstünden hier am Riverside Point.

Ein bisschen unübersichtlich wirkt das Ganze hier, hinter dem Maschendrahtzaun Kessel und Lagertanks scheinen genau dort installiert worden zu sein, wo gerade Platz war, und nicht dort, wo es Prozessoptimierung und Ergonomie erfordert hätten. Aber vielleicht täusche ich mich auch und erkenne das Prinzip hinter dem Großen und Ganzen gar nicht…

Rund um das Maschendrahtzaun-Gehege ist reichlich Platz, um auch während der allnachmittäglichen Regengüsse in Ruhe sein Bier genießen zu können, aber jetzt im Moment ist es gerade schön draußen, und so setzen wir uns auf die Terrasse an der Riverside und schauen auf’s Wasser hinaus. Kleine Boote fahren vorbei, Wassertaxis und Ausflugsboote für die Touristen, und dahinter eine endlose Reihe von kleinen Bars, Terrassen, Restaurants. Hier an der Riverside kann man tage- und wochenlang durch die verschiedenen Lokale bummeln, ohne sich langweilen zu müssen.

Aber we are here for the beer, und so wird es höchste Zeit, eines zu bestellen und zwar das Hopback Ale. Leicht bernsteinfarben, nur 4,5% Alkohol, aber eine schönes, volles Hopfenaroma. Ein gutes Bier, leicht, so dass man auch bei der tropisch-feuchten Hitze heute mehr als nur eines genießen könnte, ohne dass es einem gleich schwurbelig im Kopf werden würde, und trotzdem mit vollem Geschmack.

Aber es muss bei einem bleiben. Der Blick auf die Uhr mahnt uns: Eines der vor unseren Augen kreuzenden Touristenboote ist unseres, und wenn wir zeitgerecht am Anleger sein wollen, dann müssen wir los. Ein letzter amüsierter Blick noch einmal auf den Maschendrahtzaun, und dann wenden wir uns ab und lassen die Brewerkz-Brauerei hinter uns.

Die Brauerei Brewerkz Restaurant & Microbreweries Riverside Point ist täglich ab 12:00 Uhr mittags durchgehend geöffnet, kein Ruhetag. Zu erreichen ist sie in etwa drei Minuten Fußweg von der U-Bahn-Station Clarke Quay der North-East-Linie.

Bilder

Brewerkz Restaurant & Microbreweries Riverside Point
30 Merchant Road
#01-05/06 Riverside Point
058282 Singapore
Singapore

Denise Jones ist Head Destiller der Weyermann Destille.

Der Mälzerei Weyermann in Bamberg ist es gelungen, die Amerikanerin Denise Jones als Master Destiller für ihre Destillerie zu gewinnen.

Denise Jones hat als Head Brewer der Moylan’s Brewing Company in Kalifornien gearbeitet und dann vom November 2013 bis 2014 als Braumeisterin der Napa Point Brewing in Napa.

Die Weyermann Destillerie wird von Braumeister Dominik Maldoner, dem Chef der Weyermann Braumanufaktur, mit betreut. Gebrannt werden dort bereits unter anderem Obstbrände und Rauchbockbierbrände. Nach der Eröffnung des Weyermann Besucherzentrums ist eine Gin-Destillerie hinzugekommen, in welcher der der erste Gin aus Bamberg hergestellt wird.

Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 16:03

LeVeL33 Craft-Brewery, Restaurant & LoungeMarina BaySGP

Viele Craft-Brewer lieben Superlative, wie lächerlich sie auch sein mögen. Und Craft-Bier-Liebhaber offensichtlich auch, sonst würden diese Craft-Brewer die Superlative nicht als Werbeargument verwenden.

Das bitterste Bier der Welt? 600, 700 oder gar 1000 IBU. Albern. Schon die Angabe ist absolut lächerlich, denn zum einen lassen sich so viele Alpha-Säuren gar nicht isomerisieren und in Lösung bringen. Die Forscher sind sich nicht ganz einig, wo exakt die Grenze verläuft, ob bei 100 IBU, 200 oder dazwischen. Aber Werte von mehreren hundert sind schlichtweg Quatsch. Und zum anderen merkt man geschmacklich irgendwann keinen Unterschied mehr. Jenseits der 100 IBU ist die Zunge einfach nur dicht, egal, wie sorgfältig man die Bittere mit einem kräftigen Malzkörper auszubalancieren versucht. Es geht einfach nicht mehr.

Das stärkste Bier der Welt? Zehn, zwölf, fünfzehn Prozent Alkohol? Nein, jenseits der sechzig Prozent liegen die Rekordwerte, wie sie auf den Etiketten der Biere angegeben sind. Trinkbarkeit? Egal, Hauptsache Weltrekord. Verifizierbarkeit? Auch egal, wer möchte denn schon die Laborkosten bezahlen, um das Gegenteil zu beweisen?

Das Bier mit den meisten Malzsorten der Welt? Von jeder Sorte ein Körnchen?

Das Bier mit den meisten Hopfensorten der Welt? Undefinierbarer Frucht- und Bitterkeitsmischmasch?

Ach, ist das alles peinlich.

Die Szene hat’s nötig, scheinbar, sonst wären nicht genau diese Dinge immer wieder in den Schlagzeilen der On- und Offline-Craft-Bier-Magazine.

Die höchstgelegene Brauerei der Welt? Wahrscheinlich irgendwo in der Schweiz, oder? Oder in Argentinien, in den Anden? Nepal vielleicht? Ich weiß es nicht. Und die World’s Highest Urban Craft Brewery? In Singapur! Gerade ein paar Meter über dem Meeresspiegel.

Zweifelnd stehe ich vor dem Schild mit dieser Aussage, im Financial District an der Marina Bay. Bis es mir langsam dämmert: Es ist wieder einer dieser konstruierten Rekorde. Höchste Brauerei im Sinne der Anzahl von Stockwerken, nicht in wirklicher Höhe. LeVeL33 heißt die Brauerei, 33. Stock also.

Wir betreten den Tower. Überall Reklame für Banken und Finanzberater, Sicherheitskontrollen vor den Fahrstühlen, geklonte Krawattniks in dunklen Anzügen, das Telefon am Ohr. Die Fahrstühle fahren bis in den 32. Stock.

Nicht zur Brauerei? Nicht in den 33. Stock? Ich sehe in Gedanken den armen Brauer vor mir, wie er Malzsack um Malzsack einzeln durch ein enges Treppenhaus schleppt. Der Schweiß fließt. Erster Stock, zweiter Stock, dritter Stock, irgendwann werden die Oberschenkel weich. Einunddreißigster Stock, zweiunddreißigster Stock, dreiunddreißigster Stock. Uff, endlich geschafft. Der erste Sack ist oben. Noch neunzehn weitere, dann wird gebraut. Und morgen wieder…

Nein, natürlich nicht. Für die Brauerei LeVeL33 gibt es einen separaten Express-Fahrstuhl an der Seite, mit nur zwei Knöpfen. Rauf oder runter.

Rauf also. Die Ohren knacken ein wenig, und in wenigen Sekunden sind wir in der obersten, der 33. Etage. Eine nette Dame begleitet uns in die Brauerei. Ob wir lieber in der Lounge bequem herumlümmeln wollten, mit Blick auf die Gär- und Lagertanks? Oder lieber am Fenster, mit Blick auf die Skyline, über die Marina Bay? Auf die Aussichtsterrasse ginge es leider gerade nicht, es würde regnen, und zwar nicht zu knapp.

Wir äugen durch’s Fenster und sehen leichten Niesel. Die Tische und Stühle sind trocken, man könnte doch durchaus draußen sitzen? Nein, nein! Die singapurische Fürsorge ist gnadenlos konsequent. Draußen regnet es, darum ist die Terrasse gesperrt. Punkt. Keine Diskussion.

MiniaturWir setzen uns mit dem Biertester also vor das Panoramafenster und verkosten die Biere mit Blick auf die Bay. Die Sonne kommt raus. Ob wir jetzt vielleicht raus…? Nein, erst muss alles trocken gewischt werden, dann ja.

Wir verkosten die Biere.

Das Blond ist unscheinbar, aber süffig. Ein Alltagsbier.

Gemütlich wischt ein Kellner draußen über die eigentlich gar nicht nassen Tische und Stühle. Gleich dürfen wir raus, bestimmt.

Das Wheat ist erfrischend und spritzig. Schön bei der Hitze hier in den Tropen.

Der Kellner draußen hat das Ende der Terrasse erreicht.

Das Stout schmeckt ein wenig metallisch, ein wenig wässrig. Hm, nicht so wirklich begeisternd.

In Zeitlupe kommt der Kellner wieder zurück.

Das Pumpkin Ale erfreut, weil offensichtlich nur ein Hauch von Gewürzen verwendet worden ist. Ganz leicht schmeckt man den Kürbis, und Gewürznelke und sonstiges Gedöns glänzen durch weitest gehende Abwesenheit.

Der Kellner ist zurück, schließt die Tür zur Terrasse auf, nickt uns für einen Moment ermunternd zu.

Während wir unser letztes Bier schnappen, das knackig herbe India Pale Ale, schiebt sich eine Wolke über den Tower und es fängt wieder an zu nieseln.

Bedauernd zuckt der Kellner die Schultern und schließt wieder zu. Geduld, Geduld, scheinen seine freundlichen, aber unerbittlichen Blicke auszudrücken.

Frustriert verziehen wir uns in die Lounge. Ständig nur auf die unerreichbare Aussichtsterrasse zu kucken, grenzt an Psychoterror. Hier in der Lounge genießen wir unsere superleckeren kleinen Snacks, zum Beispiel Wachtelschenkel mit einem Granatapfel-Balsamico-Dip. Und das mit Blick auf die Gär- und Lagertanks, an denen der Brauer herumwerkelt und die Stammwürze misst.

Brewers at Work Sorry for the Inconvenience Caused, warnt ein Schild. Während in anderen Brauereien stolz gezeigt wird, dass man wirklich vor Ort braut, entschuldigt man sich hier dafür. Wir müssen lachen.

Ein Weilchen noch genießen wir die kitschige Idylle in der Lounge, zwischen weißem Weihnachtsbaum, Wintergarten, der künstlich bewässert wird (man könnte doch eigentlich die Dachluke ein wenig öffnen, es regnet doch sowieso jeden Tag), und den mit roten LEDs geschmückten Biertanks, bevor wir uns wieder auf den Weg nach unten machen und ins Getümmel stürzen.

Als wir bezahlen, sehen wir, dass der Kellner draußen auf der Terrasse die eigentlich gar nicht nassen Tischchen und Stühlchen poliert. Ein Pärchen steht geduldig mit dem Bier in der Hand vor der verschlossenen Tür zur Aussichtsterrasse. Die Hoffnung stirbt zuletzt…

Die Gasthausbrauerei, Lounge und Restaurant LeVeL33 ist täglich ab 11:30 Uhr durchgehend geöffnet, sonntags erst ab 12:00 Uhr; kein Ruhetag. Zu erreichen ist sie problemlos per U-Bahn, von den Stationen Raffles Place oder Bayfront sind es nur ein paar Schritte. Der Aufzug in den 33. Stock ist an der Westseite des Towers.

Nachtrag 5. Dezember 2015: Von jemandem, der es wissen muss, bekam ich folgende ergänzende Information: „Grüße aus Nepal! Wir sind es nicht! Tibet Lhasa Brewery Co. Ltd ist die höchstgelegene Brauerei der Welt (Lhasa, nördlich des Himalaya, ist Hauptstadt des Autonomen Gebiets Tibet). Wir bauen gerade im Raum Lumbini, nahe der Indischen Grenze und absolutes Flachland. >>Klugscheißermodus aus!!“ Also, meine oben geäußerten Vermutungen zur wirklich höchstgelegenen Brauerei der Welt waren alle falsch. Bringt uns das nun aber bezüglich der Brauerei LeVeL33 weiter? Nein. Macht aber nix.

Bilder

LeVeL33 Craft-Brewery, Restaurant & Lounge
8 Marina Boulevard #33-01
Marina Bay Financial Centre, Tower 1
018981 Singapore
Singapore

Minipivovar Krajinská 27České BudějoviceCZE

Vegetarier und Veganer mögen mich jetzt als Überbringer dieser Nachricht steinigen, in dampfendem Pferdemist ersticken und meinen Leichnam anschließend vierteilen, bevorzugt mithilfe gewaltiger Braurosse, aber die Wahrheit ist immer noch, dass es in den meisten tschechischen Lokalen, und insbesondere in Brauereien und Brauereirestaurants als Beleidigung des Gastes gilt, ihm Gemüse oder Salat zu servieren. Allerhöchstens als Dekoration werden diese Zutaten geduldet, oder vielleicht ab und an mal auf einem kleinen Tellerchen, das neben einem kleinen Glas stillen Mineralwassers weitestgehend unberührt vor einer stark geschminkten, bestöckelschuhten Dame undefinierbaren Alters im knappen Tank-Top stehen bleibt, während der dazugehörige, bierbäuchige und schlecht rasierte Begleiter in Trainingshose, Adiletten und das Muskelshirt ersetzendem Doppelripp-Unterhemd seine Schweinshaxe mit tschechischen Knödeln und einem halben Dutzend großen Dvanáctkas, zwölfgrädigen Bieren, vertilgt.

Vorurteile, gewiss, aber erstens ist an solchen Zerrbildern immer ein klitzekleiner wahrer Kern, und zweitens sind das genau die Gedanken, die mir inkorrekter Weise am heutigen Abend durch den Kopf schießen, als ich in der kleinen Gasthausbrauerei Minipivovar Krajinská 27 in Budweis sitze und auf den großen, gläsernen Kühl-Schrank schaue, in dem Berge von frischem Fleisch bereitgehalten werden und nur darauf warten, nach Bestellung frisch in die Pfanne oder auf den Grill gelegt zu werden.

Dabei wird man dieser kleinen Brauerei gar nicht richtig gerecht, wenn man nur in den althergebrachten Kategorien denkt. Schließlich ist sie doch gerade erst vor einem Jahr sehr ordentlich hergerichtet und eröffnet worden, und neben dem frisch vor Ort gebrauten Bier legt man sehr viel Wert auf eine gute und schmackhafte Küche. Na klar, fleischbetont, wir sind ja in Tschechien, aber eben bei weitem nicht so ausschließlich, wie die Vorurteile sagen, und auch wesentlich stilvoller. Das Doppelripp- wie auch das Feinripp-Unterhemd wären hier definitiv fehl am Platz.

Ich löse meinen Blick von den Fleischbergen und sehe mich kurz im Schankraum um. Den Innenhof des Gebäudes mit der Hausnummer 27, von der ja der Name stammt, hat man gläsern überdacht und in ein schönes, stilvolles Restaurant verwandelt. Die Speisekarte bietet eine schöne Auswahl an leckeren Gerichten, das Fleisch wird nicht mehr nur gedankenlos auf den Grill geworfen, sondern mit Kräutern raffiniert gewürzt, sorgfältig zubereitet, mit Gemüse und Salat kombiniert oder gar durch diese auch einmal ersetzt. Lecker schaut es aus, die Bedienungen, die mir die Teller bringen, sind freundlich, und es herrscht Wohlfühlatmosphäre.

Eine Handvoll Biere gibt es zu Auswahl. Natürlich ein ganz normales Dvanáctka, ein Helles mit 12° Stammwürze, und daneben ein elfgrädiges, Jantar genanntes, bernsteinfarbenes Bier. Aber schon die dritte Biersorte überrascht: Raketa, ein India Pale Ale. Frisch und herb, an fruchtigem Hopfen wurde beim Brauen nicht gespart. Ein feines Bier, passend gerne auch zu den verschwenderisch mit Salbei oder Majoran gewürzten Speisen. Sehr schön.

MiniaturUnd zum Nachtisch? Oder anstatt? Da bietet die Speisekarte das Bier „27“. Ein schweres, sehr malzig-süßes und kräftig-alkoholisches Bier. Das ist ja mal eine Hausnummer, höre ich meine innere Stimme sagen, und in der Tat, es ist die Hausnummer, die als Vorgabe für die Stammwürze dieses Biers herhalten musste. 27% Stammwürze, 11,5% Alkohol nicht ohne Grund wird dieses Bier nur in der kleinen 0,33-l-Flasche abgefüllt und in einem schmalen Sektglas zur Verkostung serviert. Wie ein Likör wirkt es, ein wenig zähflüssig und klebrig, an diesem feuchtkühlen Herbstabend auch schön wärmend und als Verdauungsdrink ganz ausgezeichnet. Gerne auch zum süßen Dessert.

Gut, denke ich mir, dass nicht jeder Brauer verpflichtet ist, ein Bier mit dem Stammwürzegehalt gemäß seiner Hausnummer zu brauen. Ich selbst käme jedenfalls ganz schön in Schwierigkeiten, denn selbst wenn man meine alte, nach Grundstückskataster vergebene Hausnummer 760 als irreal abtun würde, denn 760% Stammwürze gehen ja rein physikalisch gar nicht, auch meine neue Hausnummer, die 49, würde brautechnisch nicht viel Sinn machen. Eine zähflüssige, melassenartige Masse müsste dabei herauskommen, die es zu vergären gelte. Dickflüssig wie das Danziger Jopenbier, und wie dieses gar nicht zum Trinken gedacht und geeignet, sondern eher als nahrhafte Würze für Biersuppen oder ähnliches…

Aber ach, ich schweife ab, wo war ich gerade gewesen? Beim Dessert?

Genau, beim likörartigen Dessertbier, das mir den heutigen Abend so schön abschließt. Ganz lecker war es hier. Schöne, sauber gebraute Biere, eine gute Küche, nettes Personal und ein schönes Ambiente.

Auf dem Weg zurück auf die Straße komme ich an den Fenstern vorbei, hinter denen die kleine Brauerei steht. Schlichte und einfache Kupfergeräte, ein paar stählerne Gärbottiche. Offene Gärung, wie man sieht. Beziehungsweise gerade nicht sieht, denn sie sind leer. Blitzblank, aber leer. Höchste Zeit, dass mal wieder gebraut wird, vermutlich.

Ich drehe noch eine Runde um den Budweiser Marktplatz, einen der größten Marktplätze Europas, auf dessen Mitte gerade der Weihnachtsmarkt aufgebaut wird, bevor ich langsam zurück zum Hotel spaziere. Der Kopf wird nach dem Dessertbier wieder klar, und ich freue mich, dass auch hier in Budweis, in der Stadt, deren Bierszene doch so sehr von der großen Bierfabrik am Nordrand der Innenstadt dominiert wird, eine kleine und gute Minibrauerei entstanden ist.

Die Minipivovar Krajinská 27 ist täglich ab 11:00 Uhr durchgehend geöffnet; kein Ruhetag. Sie liegt nur wenige Schritte nördlich des berühmten Budweiser Marktplatzes noch innerhalb der Fußgängerzone und ist mit den Stadtbussen daher bequem zu erreichen.

Bilder

Minipivovar Krajinská 27
Krajinska 27
370 01 České Budějovice
Tschechien

Neue Brauereien

Nicht nur der Entwurf und Vermarktung neuer Biere ist angesagt, auch die Etablierung neuer Brauereien ist weiterhin im Trend. Der Fokus bleibt seit Jahren weiterhin auf der Entstehung neuer Kleinbrauereien, die sich zahlenmäßig viel dynamischer als Gasthausbrauereien entwickeln.

Hier einige aktuelle Highlights:
1. Trachennowe Braukunst in Dresden: Hier wird Braukunst wörtlich genommen. Neben einem klassischen Angebot an Bieren kann hier auch eine Kunstgalerie besucht werden.
2. Club Sächsischer Bahnhof in Gera: Klingt nach Sachsen, liegt aber in Thüringen. LIVE-Musik passend zum (geplanten) India Pale Ale.
3. The Circus in Berlin: Kein Zirkus, sondern Hotel und Gaststätte in Berlin-Mitte
4. ZUKUNFT am Ostkreuz in Berlin: Passend zu einem breiten kulturellen Angebot auch Braukultur
5. Alte Börse Marzahn: Cindy war gestern, jetzt kommen Braukurse
6. Hoppen un Molt aus Warnemünde: Frische Biere von der Waterkant
7. Remscheider Bräu: Gasthausbrauerei wie aus dem Bilderbuch
8. Brauerei Hirtler in Neuershausen: 100 Jahre nachdem das alte Brauhaus niedergebrannt ist, erfolgte eine Neueröffnung
9. Zombräu aus Mirskofen: Bayrisches Bier höllisch neu interpretiert
10. Urban Chestnut Brewing Company in Wolnzach: Indie Pale Ale ist vielleicht progressiv… Aber U.S. amerikanische Brauereien, die klassische deutsche Brauereien klassisch wiederbeleben – das hat Stil!
11. Kommunbräu Rehau e.V. in Rehau: Brauereien müssen nicht profitorientiert sein.