Starosloviensky PivovarBratislavaSVK

„Eine der am wenigsten bekannten Hauptstädte Europas…“, faselt der Dumont-Reiseführer in meiner Hand, während wir durch das Altstadtstraßengewirr Bratislavas laufen. Was für ein dummes Zeug. Da kämen mir andere Städte in den Sinn. Das montenegrinische Podgorica, vielleicht, oder gar ChiÈ™inău, die Hauptstadt Moldawiens da ist nämlich nicht nur die Hauptstadt unbekannt, sondern die wenigsten Menschen wissen überhaupt, dass es das Land gibt, und würden es, wenn sie es denn kennen würden, irgendwo auf der Welt, aber mit Sicherheit nicht in Europa verorten.

Nein, unbekannt ist Bratislava eigentlich nicht liegt es doch wunderbar, direkt an der Donau, zwischen Wien und Budapest.

Viel schlimmer ist, dass die Adresse der Starosloviensky Pivovar unbekannt zu sein scheint. Zumindest allen Menschen, die wir bisher gefragt haben. In der Altstadt liegt sie, am Nordrand, aber wo genau? Irgendwie habe ich den Punkt im Navi falsch gesetzt…

Nach noch zweimaligem Abbiegen und einer kleinen Schleife stehen wir aber doch endlich davor. Eine schmale Straße nur, die Vysoká, und außer der kleinen Brauerei gibt’s hier nichts Sehenswertes. Kein Wunder, dass jeder nur ratlos mit den Achseln zuckte.

Es ist bitterkalt, und trotzdem ist der kleine Biergarten in der ehemaligen Einfahrt des kleinen Gebäudes gemütlich hergerichtet und hell erleuchtet. Aber heute dient er wohl Reklamezwecken und soll eher zufällig vorbeikommende Passanten anlocken, als dass er größere Menschenmengen beherbergen wird. Und auch wir nehmen lieber den kleinen Eingang rechts davon und verziehen uns in die kuschelig warme Gaststube.

Noch sind kaum Gäste da, aber das wird sich in den nächsten Minuten rasch ändern. Die Einrichtung ist einfach, schlicht, aber nicht ungemütlich. Kein überladen wirkender Kitsch, keine barock-artig überladene Dekoration, sondern einfache Holzbänke. Hierher kommt man, um sich beim Bier zusammen zu setzen und miteinander Spaß zu haben. Zu reden, zu lachen, zu diskutieren.

MiniaturZum Beispiel darüber, welches Bier man zuerst trinken möchte. Eine grüne Schultafel listet die Optionen auf. Fünf Biere sehe ich auf den ersten Blick, muss mich aber rasch korrigieren. Vier Biere sind’s, und eine Zeile listet stattdessen Radler auf, die man sich mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen zapfen lassen kann. Also vier. Da ist dann die Diskussion recht einfach vier Biere kann man schaffen, da geht es nicht um die Auswahl, sondern um die Reihenfolge.

Das Pressburg Tmavý geht zuerst an den Start ein einfaches, unfiltriertes Dunkles mit 12°. Ein bisschen dünn schmeckt es, ein wenig nach Färbebier, wenig Röstaroma. Nicht wirklich schlecht, aber auch nichts Dolles. Ein Bier, um es so nebenbei zu trinken, ihm wenig Achtung zu schenken. Nur wenig besser das Pressburg Polotmavy, das Halbdunkle mit 11°. Etwas dünner noch, etwas für den schnellen Durst an heißen Sommertagen. Nicht ganz passend zum klirrenden Frost draußen.

Wir machen weiter mit dem IPA. 14° Stammwürze verspricht die Kreidetafel, das ist für ein IPA nicht wirklich viel. Naja, und bei der Hopfung wurde offensichtlich ebenso gespart wie an der Stammwürze. Dünn, nichtssagend, wässrig. Als Alltags-Helles mag das Bier durchgehen, aber als IPA hat es seinen Beruf verfehlt.

Lange Gesichter.

Es bleibt die Hoffnung auf das letzte noch nicht verkostete Bier, das Pressburg Smrek. Angepriesen ebenfalls als unfiltriertes Bier mit 11° Stammwürze. Aber was zum Teufel heißt Smrek? Ein kurzer Blick ins Smartphone Fichte. Aha, ein Bier mit Fichtentrieben. Wir sind gespannt. Der erste Schluck ja, man merkt einen Hauch von terpenartigen Aromen. Ganz dezent. Ein interessantes Bier, vielleicht ein bisschen zu zurückhaltend mit den Fichtentrieben versetzt, ein kleines bisschen mehr wäre recht gewesen. Aber immerhin nach den doch eher enttäuschenden ersten drei Bieren ein kleiner Lichtblick.

Die freundliche, junge Kellnerin blickt uns erwartungsvoll mit ihren blaugrün leuchtenden Augen an: Ob wir wohl noch etwas mögen?

Nein, für heute ist es genug. Wir bringen es nicht übers Herz, ihr zu sagen, dass die Biere nicht so doll waren, loben stattdessen ihre Freundlichkeit und die Gemütlichkeit der kleinen Brauerei.

Was wir heute nicht zu sehen bekommen haben, war das kleine Sudwerk. Angeblich wird hier auf einer winzigen Anlage gebraut, aber konnte oder wollte die junge Dame uns nicht verstehen, als wir nach ihr gefragt haben? Wir wissen es nicht und trollen uns somit, ohne die eigentliche Brauerei gesehen zu haben…

Die Starosloviensky Pivovar ist täglich ab 15:00 Uhr durchgehend geöffnet; freitags, sonnabends und sonntags schon ab 14:00 Uhr. Sie ist eigentlich gar nicht so schwierig zu erreichen, von der Straßenbahnhaltestelle Vysoká / Obchodná sind es gerade mal zwei Minuten zu Fuß.

Bilder

Starosloviensky Pivovar
Vysoká 15
811 08 Bratislava
Slowakei

Dunajský PivovarBratislavaSVK

Browar Lwówek, Lwówek Śląski, POL

„Nein, wir machen keine Kreuzfahrt auf der Aida,“ muss ich beschwichtigen, „Es tut mir leid, so groß ist die Überraschung jetzt doch nicht. Das hätten wir doch gemeinsam planen müssen, das geht nicht einfach mal so, spontan!“ Ein bisschen Enttäuschung ist meiner geliebten Ehefrau anzumerken, ob des Missverständnisses, und ich muss zugeben, vielleicht habe ich doch etwas mehrdeutig von einer Brauerei an Bord eines Schiffes gesprochen.

Also, keine Kreuzfahrt auf einem der neuen Aida-Schiffe mit gläserner Bordbrauerei, sondern nur ein schöner Ausflug nach Bratislava, auf das fest verankerte Restaurant-, Hotel- und eben auch Brauerei-Schiff Dunajský Pivovar.

MiniaturAm Südufer der Donau, im Stadtteil Petržalka, genau zwischen den beiden Brücken Stary Most und Most Slovenského Národného Povstania liegt die 2014 erst eröffnete Dunajský Pivovar. Ein kleiner Spaziergang durch den eisigen Wind, aber in schöner Nachmittagssonne führt uns am Wasser entlang bis zur Brauerei. Die Gangway lenkt uns direkt auf das mittlere Deck, und als wir die Eingangstür öffnen, stehen wir unmittelbar vor dem kleinen Sudwerk. Hier entsteht unser Bier, heißt es angeschrieben, und darunter sind die exakten Koordinaten der kleinen Brauerei angegeben.

Wir wenden uns nach links, und sehen hinter der kleinen Theke sechs silbrig glänzende Lagertanks, und auf beiden Seiten die Tische des Restaurantbereichs. Wir können es uns aussuchen entweder im wärmenden Sonnenschein mit Blick auf das etwas langweilige Ufer, oder auf der Schattenseite, mit Blick auf die Altstadt. Noch etwas durchgefroren entscheiden wir uns für die warmen Sonnenstrahlen, und stellen fest, dass die Scheiben auf beiden Seiten des Schiffes so groß sind, dass wir trotzdem etwas von der Silhouette der Altstadt sehen können.

Na also, beste Aussichten. Lagertanks mit frischem Bier, direkt dahinter die Donauwellen, und dahinter das mittlerweile schon recht ansprechend renovierte Bratislava.

Ähnlich gut die Aussichten auf die Nachbartische. Das Essen sieht richtig lecker aus, und auch die frisch gefüllten Bierkrüge machen Appetit. Also, auf geht’s, wir machen uns über die Speisekarte her, beginnen, die slowakischen Gerichte Wort für Wort zu entziffern. Freundlich lächelnd schiebt uns der Ober eine zweisprachig deutsch-englische Karte zu: „I can see that you have trouble with our language!“ Na, prima, so geht es schon viel besser. Schade nur, dass ausschließlich die Speisen- und Getränkeliste übersetzt worden ist, die langen und interessanten Texte über die Brauerei und das Bier muss ich mir trotzdem Wort für Wort langsam erarbeiten.

Na, los, ein Helles zum Auftakt, und dazu als Vorspeise Haxenfleisch in Gelatine.

Hm, das Fleisch ist lecker. Prima gewürzt, ganz zart, und für eine Vorspeise eine gewaltige Portion. Aber ach, das Bier dazu ist leider enttäuschend. Nicht nur eine dezente, buttrige Note, wie sie hier in der Region bei hellen Bieren üblich und beliebt ist, sondern eine gewaltige, fettig wirkende Diacetylwolke hüllt das Bier ein, macht es leider nicht gerade zu einem erfrischenden Genuss. Oh, Mann, schade!

Aber wir hoffen auf den zweiten Gang und das zweite Bier. Meine Frau wählt eine gebackene Forelle, und ich eine Portion Rippchen in Malzextrakt. Dazu das dunkle Bier.

Erneut die gleiche Situation: Das Essen schmeckt hervorragend. Die Forelle wunderbar zart und aromatisch; die Rippchen süßlich und scharf; die eingelegten Paprika dazu ebenfalls süßlich-fruchtig und mit einer hinterhältigen, aromatischen Schärfe, die so richtig Bierdurst macht. Aber das Bier…

Das Bier…

Erneut eine viel zu intensive Diacetylnote, und dazu eine merkwürdige Malznote, die schon sehr an Färbebier erinnert. Keine Spur von frischen, röstigen Dunkelmalzaromen, sondern leider eine unattraktive Dumpfheit. Nicht ganz so schlecht wie das Helle, aber dennoch weit weg von einem guten Bier.

Ich möchte mich noch nicht geschlagen geben und erkundige mich beim Kellner nach den in der Speisekarte angepriesenen sonstigen Bieren, werde aber enttäuscht. Zur Zeit sei keine Saison, und damit das Bier nicht alt werde, würde man nur zwei Sorten vorhalten. Im Sommer gerne wieder, dann sei die Auswahl wieder größer!

Wirklich traurig bin ich nicht allzu groß war die Hoffnung nicht, dass nun ausgerechnet eines der Spezialbiere so lecker sein würde, dass es den Eindruck noch einmal völlig ändern würde.

Insofern bleibt es bei unserem Fazit: Eine sehr originelle Lokation an Bord eines gemütlich eingerichteten, sehr ansprechenden Restaurantschiffs. Ausgezeichnetes Essen, ein sehr freundlicher Service, nicht zu teuer und mit einem schönen Blick auf die Donau. Aber das Bier taugt nichts wegen dem braucht man nicht hierher zu kommen.

Eigentlich ja ein, so leid es mir tut, Armutszeugnis für eine Brauerei…

Die Dunajský Pivovar ist täglich ab 11:00 Uhr durchgehend geöffnet; kein Ruhetag. Zu erreichen ist sie zu Fuß über die Donaubrücken oder per Auto Parkplätze gibt es mehr oder weniger direkt davor. Wer zu viel vom Bier getrunken hat, kann direkt an Bord übernachten; es komfortable und modern eingerichtete Hotelzimmer direkt auf dem Schiff.

Bilder

Dunajský Pivovar
Tyršovo Nábrežie
OT Petržalka
851 01 Bratislava
Slowakei

Pivovar MonopolTepliceCZE

Ich stehe vor einer nett renovierten Häuserfassade, die aber im schönen Bäder-Städtchen Teplice nicht weiter auffällt hübsche Fassaden gibt es hier in großer Anzahl. Was hingegen interessant ist, das ist die Beschriftung: Monopol Kavarna, Hotel, Restaurant, Pivovar. Es gibt also kein großes Zögern nix wie hinein. Die schmale Holztür führt durch einen kopfsteingepflasterten Gang, und bereits nach wenigen Schritten fühle ich mich wie auf einer Zeitreise hundert Jahre in die Vergangenheit. Die Beschriftungen und Dekorationen sind im Stil Anfang des 20. Jahrhunderts, konsequenterweise auch zweisprachig, tschechisch und deutsch. Sehr ansprechend.

MiniaturEin paar Schritte weiter, ich betrete den großen Saal der Pivovar Monopol, und mit offenem Mund bleibe ich stehen: Ein wunderschöner Jugendstil-Ballsaal, frisch renoviert, eine Pracht in weiß, beige und altgold. Herrliche Stuckarbeiten an den Wänden und Decken, dunkelbraune Holz- und Ledermöbel, auf Säulen aufgeständert links und rechts elegante Logen mit schmiedeeisernen Gittern, und ganz am anderen Ende im oberen Stockwerk kupferglänzend ein kleines Sudwerk, dahinter in eleganten Lettern der Spruch Dej Bůh Å tÄ›stí Gott gebe Glück das Motto der Bierbrauer. Ohne Zweifel eine der schönsten Brauereien, die ich bisher gesehen habe.

Wir suchen uns einen schönen Tisch und nehmen fast ehrfürchtig Platz. Varieté zum Schwan 1850 steht über uns auf einer Stuckplatte, von zwei im Jugendstil gewundenen Schwänen flankiert. Wir verdrehen den Schwänen gleich die Hälse, können gar nicht genug bekommen von dem wunderbaren Schmuck überall. „Wenn die Herrschaften den Ballsaal genug bewundert haben, hätte ich hier noch etwas, das ebenfalls Ihrer Bewunderung wert ist!“ spricht uns der freundliche Kellner in fließendem Deutsch mit leichtem tschechischen Akzent an und schreckt uns fast ein wenig auf. „Ich empfehle besonders unser selbstgebrautes Bier“, fährt er fort und deutet mit dem Arm in Richtung Sudwerk. „Sechs Sorten haben wir, ich bringe Ihnen gerne ein Probierglas von jeder Sorte!“

Na, das ist doch ein Wort. Zweimal sechs Probiergläser, und wir haben erstmal Zeit gewonnen, die Speisekarte zu studieren. Langsam blättere ich vor mich hin, kann mich nicht entscheiden.

„Nun kuck mal in die Karte, und nicht immer nur im Saal herum! Dafür ist nachher noch Zeit!“ ermahnt mich meine Frau, und in der Tat: Ich sehe schon den Kellner mit den Probiergläsern heraneilen; Sekunden später nimmt er die Bestellung auf.

Wir widmen uns den Bieren. Ein schönes Brettchen mit sechs Gläsern aber was ist denn jetzt was? Ich hebe das erste Glas an und sehe die Bierbezeichnung in die kleine Mulde eingraviert, die das Glas hält. Aha, sehr schön! Und neben uns steht ein kleiner Holzständer, in dem zu jedem Bier noch eine Karte hängt, die alle Informationen zu diesem Bier enthält. Mustergültig!

Wir beginnen mit dem SvÄ›tlý Ležák, einem Bier im Pilsner Stil mit 12° Stammwürze und 5,2% Alkohol. Kräftig gehopft und würzig, und vor allem ungewöhnlich in Tschechien kein Diacetyl. Es folgt das elfgrädige Karlik 11° polotmavé, ein halbdunkles Bier mit 4,4% Alkohol. Fein, aber ein wenig dünn, etwas nichtssagend. Als drittes das ViÅ¡eň 11°, ein Kirschbier. Entgegen unserer Erwartungshaltung nicht zuckrig-süßlich, sondern sehr trocken, ein wenig holzig, was eigentlich schön wäre, aber hier wirkt es unausgewogen, kratzig, adstringierend. Nein, das schmeckt uns nicht wirklich gut.

Wir fahren fort mit dem Ale 14°, einem fruchtigen, obergärigen Bier mit 6,0%, das uns an das belgische Palm Speciale erinnert. Sehr schön, ein feines Bier! Und damit wären wir mit dem Standardangebot der Brauerei durch. Zwei weitere Gläser stehen noch vor uns, und die Beschriftung auf dem Holzbrettchen informiert uns bei beiden, dass es sich um ein Spezialbier handele. Wir studieren also die bunten Kärtchen in dem Holzständer: Ein Wiener Lager Vídeňský Ležák das eine, mit 12° und 5,2%, leicht rötlich und sehr malzig, vollmundig, mastig fast. Und ein Vánoční Porter, ein Weihnachtsporter, mit 16° und 7,5%. Eigentlich ein sehr leckeres Bier, aber ein Hauch von Säure stört, passt sich nicht harmonisch in den Geschmack ein, sondern bleibt zu prägnant. In der Summe über die sechs Biere sind wir aber hochzufrieden und bestellen uns nun zum Essen „richtige“ Portionen, soll heißen Halbliter-Gläser.

Sowohl das butterzarte Schweinesteak mit Pilzen als auch die verschiedenen eingelegten Käsesorten mit Bauernbrot sind lecker. Klassische böhmische Küche, aber auf hohem Niveau. Wir sind begeistert. Leckeres Bier, leckeres Essen, und wie wir anschließend feststellten auch ganz hervorragend ausgestattete, blitzsaubere und preiswerte Gästezimmer im angeschlossenen Hotel. Und dass das schmackhafte Frühstück am nächsten Morgen in dem bezaubernden Jugendstilcafé vorne im Vordergebäude serviert wurde, festigte in uns den Entschluss: Hier in Teplice, im Monopol, werden wir mit Sicherheit noch einmal einkehren und übernachten, gerne im Sommer, wenn Teplice seinen Charme als Bäderstadt so richtig ausspielen kann.

Die Pivovar Monopol als Kombination aus Hotel, Café, Restaurant und Brauerei ist erst im Jahr 2015 eröffnet worden. Das alte Jugendstilgebäude aus dem Jahr 1850 beherbergte zunächst das Varieté zum Schwan, dann in der Zeit der Tschechoslowakei das Lebensmittelgeschäft Monopol, von dem der Name übernommen wurde, und von 2012 bis 2014 wurde es grundrenoviert und zu einem Hotel- und Restaurationsbetrieb umgebaut. Das Restaurant ist täglich von 11:00 Uhr an durchgehend geöffnet; kein Ruhetag. Vom Bahnhof Teplice bis zur Pivovar Monopol sind es nur fünf Minuten zu Fuß.

Bilder

Pivovar Monopol
Masarykova 433/42
415 01 Teplice
Tschechien

Brew Wharf YardLondonGBR

Nur wenige Meter von der London Bridge entfernt im etwas pittoresken Borough Market Viertel befindet sich die kleine Gasthausbrauerei Brew Wharf Yard.

MiniaturBiegt man von der kleinen und wuseligen Stoney Street in den Hof der Brauerei ein, fallen zuerst die bunten Regenschirme ins Auge, die den Innenhof quasi überdachen und einen gewissen Regenschutz bieten, dann geht es durch eine schmale Tür in den Barbereich der Brauerei.

Ein paar Schritte an der Bar entlang, und die Räumlichkeiten öffnen sich. Unter den großen Gewölben unter der Eisenbahnlinie ist viel Platz für die Gastronomie. An der Stirnseite eines der Bögen befindet sich die kleine Sudanlage hinter einer dicken Glasscheibe der typisch englische Stil mit einer holzverkleideten Mash Tun, optimiert für das Infusionsmaische-Verfahren, sticht sofort ins Auge.

Fünf verschiedene Biere werden hier regelmäßig gebraut, dazu gibt es ständig ein oder zwei Seasonals. Trotz dieser recht großen Auswahl gibt es leider keine Tester die kleinste Ausschankmenge ist ein Halfpint.

So konnte ich denn während meines Besuchs am 4. November 2013 auch nur drei der sieben Biere verkosten und beschränkte mich auf das Stout aus dem regulären Angebot (4,5% alc., deutlich metallisch und mit nur Spuren einer röstigen Bittere) und auf die beiden Seasonals: Zum einen das Sesquicentenniale im Stil eines Southern Californian Pale Ale (5,0% alc., kräftig gehopft mit harzigen, terpen-artigen Noten) und zum anderen das Hopfather II, ein Northern Californian IPA (6,1% alc., intensiv hopfig mit kräftigem Aroma von fruchtigem C-Hopfen).

Zum Essen gibt es kleinere Gerichte im typischen kulturübergreifenden („fusion“) Londoner Stil seien es klassische Burger oder Pulled Pork, seien es Thai-Kuchen mit Fischfüllung. Die Preise sind für Londoner Verhältnisse fair, die Bedienungen freundlich und schnell.

Zu erreichen ist Brew Wharf Yard am günstigsten über die U-Bahn-Station London Bridge. Die Bar ist von Montag bis Freitag ab 11:00 Uhr geöffnet, Sonnabend schon ab 10:00 Uhr. Warme Küche gibt es jeweils eine Stunde später. Sonntag ist Ruhetag.

Nachtrag 19. Dezember 2015: Nachdem die Immobilie an einen Privatinvestor verkauft worden ist, wurde Brew Wharf Yard mit Ablauf des heutigen Tages geschlossen. Die Brauerei wird ebenso wie der Restaurantbetrieb und die Vinopolis abgerissen und soll einem Upmarket Shopping Development, wie es in der offiziellen Verlautbarung heißt, Platz machen.

Bilder

Brew Wharf Yard
Stoney Street
London SE1 9AD
England
Großbritannien

Neumarkter Gloßnerbräu KGNeumarktDEU

Familientradition seit 1574, also seit 441 Jahren das ist selbst in Bayern etwas Besonderes. Und so verweist die Gloßnerbräu in Neumarkt in der Oberpfalz nicht nur auf ihrer Internetseite stolz auf ihren Stammbaum, sondern hat diesen auch groß auf die Außenmauer ihrer Brauerei in der Schwesterhausgasse gemalt.

Ich stehe auf der gegenüberliegenden Straßenseite und wandere in Gedanken durch die Jahrhunderte: Angefangen mit Gregor Gloßner bis zum „heutigen“ Franz Xaver Gloßner sind sie alle liebevoll mit ihren Daten auf der Hauswand verewigt.

MiniaturMehr als zwei Dutzend Biere entstehen hier in dieser kleinen Familienbrauerei ein Sortiment, das zum einen den „normalen“ Biertrinker ansprechen soll, zum anderen aber auch mit seinem Bio-Anteil sich der Konkurrenz der bekannten Öko-Brauerei Neumarkter Lammsbräu in der Nachbarschaft erwehren soll. Und dies tut es mit gutem Erfolg die Gloßner-Biere haben ihren festen Platz in der Neumarkter Gastronomie.

In einem kleinen Brauereimuseum zeigt die Gloßnerbräu historische Gerätschaften und Utensilien aus den vielen Jahrhunderten ihrer Existenz sehr ansprechend in alten Räumen, die von Resten der historischen Stadtmauer Neumarkts gebildet werden, präsentiert.

Komplettiert wird das Ganze durch das Neumarkter Bräustübl in der Schwesterhausgasse direkt nebenan, in dem ebenfalls zwischen den uralten Steinen der Stadtmauer, in den alten Wehrgängen das Bier der Gloßnerbräu angeboten wird. Heute scheint hier aber alles verwaist zu sein. Der Biergarten hat gewiss nur in der schönen Jahreszeit geöffnet, aber selbst im Bräustübl ist alles dunkel. Die Homepage der Brauerei spricht an einer Stelle (unter den News) davon, das ab sofort täglich ab 10:00 Uhr geöffnet sein soll wobei aber unklar bleibt, wann diese Nachricht veröffentlicht worden ist, was ab sofort heißen soll. An anderer Stelle heißt es hingegen, das Bräustübl sei mittwochs bis sonnabends ab 17:00 Uhr geöffnet, montags und dienstags sei Ruhetag. Was sonntags ist, bleibt offen…

Ich gehe zum Eingang des Bräustübls hinüber und sehe, dass der Glaskasten neben dem Eingang leer ist. Keine Speisekarte ist ausgehängt, kein Hinweis auf Öffnungszeiten. Ob hier überhaupt noch Schankbetrieb ist? Ob die Informationen im Internet halbwegs aktuell sind?

Für heute müssen diese Fragen leider unbeantwortet bleiben weder ist Zeit für eine ausgiebige Erkundung noch für einen Besuch des Brauereimuseums, ich muss leider weiter. Ein andermal vielleicht?

Die Neumarkter Gloßnerbräu KG liegt am Ostrand der Neumarkter Altstadt in der Schwesterhausgasse (Logistik und Verwaltung liegen außerhalb des Stadtkerns im Deininger Weg) und bietet für den Besucher das Brauereimuseum und das Bräustübl (Öffnungszeiten unklar). Zu erreichen ist sie vom Bahnhof Neumarkt in wenigen Minuten zu Fuß oder mit dem Stadtbus, der nur wenige Schritte entfernt hält.

Bilder

Neumarkter Gloßnerbräu KG
Deininger Weg 88
92 318 Neumarkt
Bayern
Deutschland