New Yorker Braumeister in der Hoepfner Burg

Jan Matysiak, Braumeister in der Sixpoint Craft Ale Brewery in Brooklyn, New York City, hat einen ganz besonderen Wunsch. In seiner Heimatstadt Karlsruhe möchte er ein neues Bier brauen, das es so noch nirgendwo gibt. Für den Diplom-Braumeister, der an der Technischen Universität München-Weihenstephan studiert hat, steht fest:
„In der Hoepfner Burg wird es auf Anhieb gelingen!“
Für den Geschäftsführer der Privatbrauerei Hoepfner, Matthias Schürer, kommt die Wahl nicht überraschend.
„Unsere Hochburg der Braukunst bietet alles, was sich ein Brauer wünschen kann. Zum einen modernste Technik, aber auch offene Prozesse, in die er jederzeit eingreifen kann.“
Ein wunderschönes Sudhaus und offene Gärkeller, die es so nur noch selten in Deutschland gibt, bei diesen Möglichkeiten gerät Jan Matysiak „ins Schwärmen“, wie er selbst bei der Vorstellung des Projekts betonte:
„Die Vorrausetzungen in der Hoepfner Burg sind optimal, die Brauer neugierig und motiviert, die Gerätschaften erstklassig.“
Jan Matysiak sieht sich als ein Botschafter, der in Deutschland mit seiner Idee
„auch an die Grenzen des deutschen Reinheitsgebotes geht, und es dennoch ehren will.“
Dazu habe er die
„besten Elemente aus europäischen und amerikanischen Bierwelten zusammengetragen.“
Hoepfner Braumeister Peter Bucher ist gespannt:
„Jan hat mir erzählt, was er vorhat. Wir haben ja bereits ein breites Sortiment. Dennoch denke ich, dass es für uns alle etwas völlig Neues werden wird. Allerdings hat er nur einen Schuss! Pardon – einen Sud.“
Dieser Sud wurde am Ende Februar 2012 eingebraut. Bis Ostern etwa reift das Bier in den kalten Kellern der Burg. Dann endlich kann die „Bier-Spezialität by Jan Matysiak“ probiert werden. Mathias Schürer:
„Wenn alles gelingt, planen wir die neue Bierschöpfung zum Probieren in ausgewählten Restaurants und Gaststätten der Region anzubieten.“
(Quelle: Pressemitteilung der Privatbrauerei Höpfner).

Siehe dazu auch: „Bier – zartbitter: Brauerei Hoepfner präsentiert neue Biersorte“, in: ka-news vom 24. April 2012.

Weyermann® Süßholz-Biere

Am Valentinstag wurde in der Weyermann Braumanufaktur Süßholz (englisch: liquorice) geraspelt. Süßholz ist den meisten eher als als Süßigkeit Lakritz bekannt. Lakritze wird hergestellt aus dem extrahierten und eingedickten Saft von Süßholz-Wurzeln, dem Zuckersirup, Mehl und Gelatine zugesetzt werden. Süßhölzer dienten auch als Arznei gegen Husten, Heiserkeit und Magenprobleme.

Lange Zeit wurden sie in unterschiedlichen Regionen vor allem im Süden Deuschlands angebaut. Heute werden sie nur noch von einzelnen Privatleuten und in Bamberg angebaut. Die Bamberger Süßholzgesellschaft hat es als ein Thema in die Landesgartenschau 2012 in Bamberg eingebracht. Produkte aus Süßholz sollen als Souvenir verkauft werden. Durch den Anbau werden brachliegende Gärtnerflächen im Welterbe Gärtnerstadt reaktiviert.

Angesteckt von der Vorfreude auf die Landesgartenschau, die am 26. April 2012 beginnt und zu der bis zum 7. Oktober über eine Million Besucher erwartet werden, wurde in der Weyermann® Braumanufaktur das Süßholz nicht nur klein geraspelt, sondern vom Braumeister Dominik Maldoner zum Brauen von drei Süßholz-Bieren verwendet:

  • Weyermann® Süßholz-Raspler (5,0% vol alc.)
  • Weyermann® 4-Korn Süßholz (5,2% vol. alc.)
  • Weyermann® Süßholz-Porter (7,4% vol. alc)

Beschreibungen dieser drei neuen Süßholz-Biere findet man in dem Artikel „Weyermann® kreiert anlässlich der Bayerischen Landesgartenschau in Bamberg eine exklusive Auswahl an „Süßholzbieren““, in: Der neue Wiesentbote vom 20. April 2012.

Biere mit Liquorice sind selten, aber es gibt einige Beispiele, so das „Tomlinsons Original Liquorice Stout“ der Cairngorm Brewery im schottischen Aviemore, vertreten auch bei Facebook. Das „Original Liquorice Stout“ wurde 1994 erstmals in Pontefract gebraut.

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Maxbrauerei Biermanufaktur.

Die vor zwei Jahren gegründete Maxbrauerei Biermanufaktur in Altenstadt im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau war die wohl kleinste Brauerei, die auf dem Bierfestival Braukunst Live! 2012 vom 20. bis 22. April 2012 in München mit enem eigenen Stand vertreten war.


Der Titel „Braumanufaktur“ wird mittlerweile ja inflationär verwendet, sogar von eher großen Brauereien. Im Falle der Maxbrauerei Braumanufaktur ist die Bezeichnung nicht irreführend. Die Sudgröße von nur 2,2 Hektoliter entspricht der Sudgröße der Weyermann Braumanufaktur in Bamberg. Das Malz bezieht Max Sedlmeier aus Bamberg und man profitiert von deren Service, Brauern und Heimbrauern Rezepturen zur Verfügung zu stellen. Pro Jahr werden rund tausend Hektoliter gebraut.

Gottseidank braut man nicht nur die in allen Gasthausbrauereien üblichen Biersorten (helles und dunkles Lager, Hefeweizen, saisonal: Bock), sondern auch Bierspezialitäten wie ein „Maxbrauerei India Pale Ale“ (7,0% vol. alc.) und gelegentlich „Braumeister Spezialbiere“ wie etwa Whisky Ale, Dunkles Märzen oder gar einen Barley Wine. Verkostet habe ich in München das neue Whisky Ale der Maxbrauerei, das mir vorzüglich geschmeckt hat. Es wurde im Herbst 2011 in Zusammenarbeit mit den Schongauer Whiskey-Freunden eingebraut. Vier Monate lang wurde es in einem Bourbon-Fass gelagert.

Die Maxbrauerei hat keine eigene Flaschenfüllerei, sondern läßt in Bügelverschlußflaschen abfüllen. Vertrieben werden sie bislang im der Erlebnisbrauerei selbst, die nur mittwochs und freitags von 14 h bis 17:30 h und donnerstags von 14 h bis 22 h geöffnet hat, in Gaststätten in der Region und im regionalen Einzelhandel, etwa bei Edeka (siehe: „Dort gibt’s unser Bier“.

Ein zweites Standbein der Maxbrauerei Braumanufaktur sind halbtägige und ganztägige Braukurse.

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Herzlichen Glückwunsch, Reinheitsgebot

Das Reinheitsgebot ist heute 496 Jahre alt und wird sich bis zu seinem Jubiläums-Geburtstag einem merklichen „Lifting“ unterzogen haben. Wie die Nachrichten der Bierwelt alleine in den letzten Monaten belegen, entstehen derzeit in der deutschen Brauereilandschaft Trends, die sich zu einer veritablen kulturellen Bewegung entwickeln könnten – es müssen nur genügend Brauereien und Verbraucher mitmachen. Es gibt aber inzwischen entsprechende Vorreiter, die das Zeug dazu haben, eine große Bewegung in Gang zu bringen, die vielleicht eine ganze Branche mit einem neuen Qualitätsdenken bereichern könnten. Sei es die Schneider Brauerei (Kelheim), Brauerei Maisel (Bayreuth), die Brauerei Faust (Miltenberg), Braufactum und die Störtebeker Braumanufaktur (Stralsunder Brauerei) und in diesem Zusammenhang die in Hamburg neu entstehende Ratsherrn Brauerei.
Das neue Reinheitsgebot verspricht mehr Aroma, mehr Qualität und Progressivität und ziemlich genau das, was Brauereitechnik und gute Ausbildung in diesem Land möglich machen – keine stromlinienförmigen Biere, sondern wahre Braukunst, die von solidem Handwerk und Kreativität zeugt.