Kaufland listet Krombacher aus

Normalerweise berichten wir an dieser Stelle nicht über die großen Strukturen im deutschen Biermarkt, weder von Produzenten- noch von Handelsseite. Allerdings ist es an der Zeit die Auslistung Krombachers durch die Handelskette Kaufland (s. Bericht u.a. auf Welt Online vom 16.7.2012) zum Anlass zu nehmen, auf die generelle Situation von Bier im deutschen Handel hinzuweisen.
Der Handel mit Bier in Deutschland ist massiv durch Veraktionierung geprägt, genauer gesagt, durch regelmäßige (preisliche) und beworbene Angebote seitens des Handels. Da dem Kunden ohnehin selten klar ist, was ein angemessener Preis, bzw. ein angemessenes Verhältnis an einem Preis (Produzent, Logistik und Handel) ist, ist die Annahme logisch, dass weder der Originalpreis noch der Aktionspreis der Wahrheit entspricht – der eine kann zu hoch, der andere wird zu niedrig sein. Große Brauereien sollten zwar durch ihre Größe die Möglichkeit haben tendentiell effizienter, d.h. günstiger zu produzieren, werden aber eher durch Ausgaben, wie Werbung und Unterstützung der Gastronomie belastet, die einerseits ein Marktvolumen und Bekanntheitsgrad stützt, aber nicht der objektiven Qualität des Bieres zugute kommt. Kleinere Brauereien bietet dies zumindestens die Möglichkeit im Schutze eines allgemeinen Preisniveaus mehr Geld in Qualität zu stecken. Veraktionierung und die einhergehende Gewöhnung des Konsumenten an niedrigere Preise ist kontraproduktiv, schadet kleineren Brauereien und letztendlich auch größeren.

Essen und Bier: unbesiegbares Choco-Porter

Der Sinn einer Bierverkostung mit Essen ist es immer wieder festzustellen, wie gut ein jeweiliges Bier mit anderen Geschmäckern harmoniert. Dabei werden z.B. unangenehme Bitternoten häufig mit gegrilltem Fleisch offenbart, eher schwachbrüstige Biere gehen mit intensivem Essen regelmäßig in einer wortwörtlichen Geschmacklosigkeit unter. Die erste Stufe der Harmonie besteht zumindestens im Ausgleich von Schärfe und Wärme des Essens durch die Frische eines Bieres, was man als „Mundgefühl“ allerdings einer geschmacklichen, bzw. aromatischen Harmonie unterordnen sollte.

Bei der Verkostung des Störtebeker Choco-Porter verlief die sensorische Erfahrung allerdings ganz anders. Das Bier war nicht unbedingt wegen der beachtlichen 5,8 % Alk. dominant. Bei der Verkostung „solo“ war der Alkoholgrad wohl wegen der geschickten geschmacklichen Ausbalancierung durch die Zutat Milchzucker in sich harmonisch. Die belgische Schokolade als Zutat wirkte dann nicht wie „Bitterschokolade“, sondern mehr wie populäre Milchschokolade.

Der Schokoladen-Geschmack war zudem so mächtig, dass kaum ein begleitendes Essen diesem Geschmack etwas anhaben konnte, sei es dunkler Eichblattsalat mit Sylter Salatfrische oder Graubrot mit Bierschinken. Allerdings konnten alle Geschmäcker gut nebeneinander existieren. Im Fazit kann einem allerdings zu einem Genuss des Choco-Porters eher ohne Essen geraten werden, was für diese Bierspezialität eigentlich auch logisch wäre.

Brauhaus Köthen, Köthen, DEU

Brauhaus Köthen, Köthen, DEU

Brauhaus Köthen, Köthen, DEU

Das Brauhaus Köthen liegt nur wenige Schritte vom Holzmarkt im Zentrum der Stadt Köthen entfernt. Quasi als Hintergebäude des „Altdeutschen Hofes“ befindet es sich in dessen Hof, und der Biergarten des Brauhauses ist von beiden Gebäuden aus gleich gut erreichbar.

Der „Altdeutsche Hof“ als Hauptgebäude aus dem Jahre 1598 diente ursprünglich als Wohnhaus eines reichen Kaufmanns und bekam seine Bestimmung als Gasthaus nicht vor 1874. Im Jahr 2003 schließlich wurde hier das Brauhaus Köthen eingerichtet es erfreut sich seitdem eines großen Interesses der Bierliebhaber der Region.

Auf dem überraschend großen und wuchtig wirkenden, kupfernen Sudwerk am Ende des Gastraums werden lediglich zwei verschiedene Biere gebraut:

vollständiger Artikel:
http://brunnenbraeu.eu/?p=1175

Hartmann Ur-Märzen Jubiläumsbier.

Anläßlich ihres einhundertjährigen Firmenjubiläums bietet die Brauerei Hartmann in Würgau (Fränkische Schweiz) ein Jubiläumsfestbier „Ur-Märzen“ an. Das kastanienfarbene Bier wurde nach alter Familientradition mit kräftiger Malznote eingebraut. Es ist dem Gründer Johann Hartmann gewidmet, zu dessen Zeit Märzen sehr verbreitet waren.

Vor hundert Jahren waren Märzen in Bayern und Baden-Württemberg noch weit verbreitet. Es handelt sich nicht um einen Bierstil, sondern um eine Gruppe von untergärigen Bieren mit einem Stammwürzgehalt von mindestens 13%, also stärken Bieren unterhalb der Bockbiere. Sie werden auch als Festbiere bezeichnet, weil sie etwas teurer sind, so daß die einfachen Leute sie sich nur an Festtagen leisten konnten.

Die Bezeichnung „Märzen“ erinnert an den Monatsnamen. Ab 1539 durfte zwischen dem 23. April (Georgi) und 29. September (Michaeli) nicht gebraut werden, so daß die Brauer im März ein Bier für die Sommermonate gebraut haben. In der Regel handelt es sich um ein weiches, malzbetontes, körperreiches, kräftiges, süffiges Bier mit einer leichten Hopfenbittere. Im Laufe der Lagerung im Sommer baute sich ein Teil des Hopfengeschmacks ab.

In Österreich sind Märzen häufiger verbreitet, da sie seit 1995 dort nur eine Stammwürze von 11 Grad haben müssen. Sie sind meist süßer als in Deutschland und haben ein deutlich Karamellaroma.

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Bier aus dem Norden Festival 2012

Das Bierfestival „Bier aus dem Norden“ im Freilichtmuseum am Kiekeberg war ein großer Erfolg. Annährend 2300 Besucher machten sich trotz starker Veranstaltungskonkurrenz (Hansetag, div. Schützenfeste in der Region) auf, um die Vielfalt norddeutscher Klein- und Gasthausbrauereien mit zu erleben. Erstmalig dabei waren das Bleckeder Brauhaus, sowie die brandneue Ratsherrn Brauerei aus Hamburg. Besonders erfreulich war die erneute Teilnahme des Spezialitätenhändlers Onepint aus Dänemark, sowie der Informations- und Probierstand des Hopfenmuseums aus Wolnzach.
Am 14.7.2012 ist anlässlich der Veranstaltung in der Allgemeinen Hotel- und Gaststättenzeitung dieser Artikel zum Thema Craft Beer erschienen.