BrauBeviale 2016: Internationale Getränkebranche trifft sich in Nürnberg.

Vom 8. bis 10. November trifft sich die internationale Getränkebranche auf der BrauBeviale im Messezentrum Nürnberg. Mit 1.118 Ausstellern (2015: 1.083) ist sie die wichtigste Investitionsgütermesse für die Getränkeindustrie in diesem Jahr. Rund 37.000 erwartete Fachbesucher informieren sich über Rohstoffe, Technologien, Logistik und Marketing. Trendthema ist die „Kreative Getränkekultur“.

Aus insgesamt 52 Nationen reisen die Aussteller dieses Jahr nach Nürnberg: neben Deutschland vor allem aus Italien, Großbritannien, der Tschechischen Republik, den Niederlanden, Belgien, der Schweiz und Österreich. „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Fläche nochmal um drei Prozent gestiegen. Das ist das erfolgreichste Messe-Triple1 in der BrauBeviale-Geschichte“, freut sich Veranstaltungsleiterin Andrea Kalrait, NürnbergMesse. Nicht nur bei Stammgästen, auch bei Newcomern ist das Interesse groß. So ergreifen unter anderem 19 deutsche Start-ups die Chance, mit ihren Produktideen an den geförderten Gemeinschaftsständen für junge, innovative Unternehmen in Halle 1 und 9 auf sich aufmerksam zu machen.

Die Fachbesucher der BrauBeviale kommen aus dem technischen und kaufmännischen Management der Getränkewirtschaft, aus Marketing, Handel und Gastronomie. Zuletzt reisten sie aus 131 Ländern an, nach Deutschland aus Italien, der Tschechischen Republik, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden.

Kreative Getränkeideen sind gefragt

Immer häufiger fragen Verbraucher handwerklich hergestellte Getränke, möglichst aus natürlichen Rohstoffen und in besonderen Geschmacksrichtungen, nach. Die sogenannte „Kreative Getränkekultur“ das Trendthema der BrauBeviale in diesem Jahr findet sich in allen Messehallen und dem umfangreichen Begleitprogramm.

Bereits am Vortag der Messe setzt das „European MicroBrew Symposium Market, Trends and Technology“ wichtige Impulse für Brauer. Die renommierte Weiterbildungsveranstaltung organisiert die Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei (VLB), Berlin, zum wiederholten Male gemeinsam mit der NürnbergMesse. Manch einer, der als Mikrobrauer klein angefangen hat, ist heute ein Star. Die Verleihung des European Beer Star findet traditionell auf der BrauBeviale statt. Als einer der bedeutendsten Bierwettbewerbe weltweit bricht er immer neue Beteiligungsrekorde. Ins Leben gerufen wurde er von den Privaten Brauereien, dem ideellen Träger der Messe, dem deutschen und dem europäischen Dachverband. Den Messebesuchern gebührt eine besondere Ehre: Am ersten Messetag können sie aus den Goldmedaillengewinnern ihr Lieblingsbier küren, den Consumers‘ Favourite 2016 in Gold, Silber und Bronze.

Anlagen, Ausstattung und Zubehör speziell für kleinere Brauereien präsentieren 10 Aussteller auf dem Themenpavillon Artisan und Craft Beer Equipment in Halle 9. In der gleichen Halle, nur ein paar Schritte weiter, ist auch die Craft Beer Corner, der beliebte Treffpunkt für Gastronomen, Fachhändler, Brauer, Biersommeliers und alle, die sich für handwerklich gebrautes Bier in besonderen Geschmacksrichtungen begeistern. Täglich ab 10:30 Uhr können Besucher unter Anleitung ausgebildeter Biersommeliers wie zum Beispiel dem amtierenden deutschen Meister Markus Sailer an fünf Themenbars über 250 verschiedene Biere aus 20 Ländern verkosten. Exotische Biere wie „will decide later“, Smoky Melon, Killer Cucumber Ale, Mala Vida, Schokobär, Gipfelglück, Franconian Black oder wer es etwas klassischer möchte Weiherer Weizenbräu, Beurer Urtrunk oder Bavarian Craft Bock gibt es dort zu probieren. Prominenter Besuch hat sich am Mittwoch, 9. November, angekündigt: Ski-Legende und Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier stellt um 13:00 Uhr „sein“ nach 300 Jahre alter Tradition im Freilichtmuseum gebrautes Bier vor.

Auch über 100 Premium-Spirituosen wie Gins, Whiskeys, Wodkas, Rum oder Brände, überwiegend von kleineren Produzenten, werden zum Probieren angeboten. Neu sind die Craft Sessions in einem Vortragsraum auf der Craft Beer Corner. Themen sind unter anderem exklusives Food-Pairing welches Bier passt zu welchem Essen? sowie Fehlaromen im Bier. Dass auch Wasser vielfältiger sein kann, als man beim ersten Schluck vielleicht vermutet, davon können sich Messegäste bei Verkostungen von Mineral- und Heilwässern am Stand der Wassersommelier-Union ebenfalls in Halle 9 überzeugen.

Rahmenprogramm: bunt und informativ

Obwohl die deutsche Braukunst und das deutsche Bier international geschätzt werden, steckt der Export noch in den Kinderschuhen. Beim ersten Export Forum German Beer am Messevortag dreht sich daher alles um die Frage „Wie exportiere ich deutsches Bier erfolgreich ins Ausland?“. Mitten im Messegeschehen in Halle 1 bietet das offene, kommunikative Forum BrauBeviale spannende Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden rund um die Getränkeherstellung und -vermarktung. Die Themenvielfalt reicht vom Kultfaktor bei Getränken, Markenerlebnis durch Design, ökologische Weiterentwicklung von PET, effiziente und nachhaltige Verpackung bis zur Aus- und Weiterbildung in der Getränkeindustrie.

Eine hygienisch einwandfreie Qualität des Trinkwassers ist gerade in der Getränkebranche von größter Bedeutung. Diesen Aspekt greift der Themenpavillon „Nachhaltiges Wassermanagement für die Getränkeindustrie“ in Halle 6 auf. Acht Aussteller präsentieren exklusiv Angebote zu Wasserversorgung, Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung. Die Verpackung von Getränken steht im Fokus der PET Passion Week. Auf der Sonderschau PETarena in Halle 4A präsentieren Unternehmen attraktive Lösungen zur gesamten PET Wertschöpfungskette für Mittelstand und Global Player gleichermaßen interessant. Und die Gütegemeinschaft Wertstoffkette PET-Getränkeverpackungen ist mit dem Thema PET-Recycling vertreten. Bereits am Messevortag beginnt der zweitägige Kongress PETnology Europe.

SFC Street Food Convention die Zweite

Am letzten Messetag der BrauBeviale startet in Halle 10 die zweitägige SFC Street Food Convention. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr hat die SFC Street Food Convention ihr Angebot vergrößert. Wer sich mit einem Foodtruck selbstständig machen will, findet bei den mehr als 60 Ausstellern alles, was benötigt wird, um das eigene Konzept auf die Straße zu bringen: vom schicken Foodtruck, passenden Zubehör, Zulieferer-Bedarf bis zur Versicherung. Auf dem Street Food Market am 10. November vor dem Eingang Mitte können die Besucher ab 17:30 Uhr zudem Köstliches aus diversen Trucks probieren vom leckeren Burger bis hin zu exotischen Nudeln. Der Eintritt zum Street Food Market ist frei.

Nach Messeschluss: BierErlebnis Nürnberg

Bierliebhaber und Getränkeexperten erleben die kreative Bierkultur auch in der Stadt in ausgewählten Restaurants und Bars. Daher gibt es bereits zum dritten Mal das BierErlebnis Nürnberg, einen nochmals überarbeiteten und erweiterten Guide mit rund 30 Gastronomievorschlägen, die besonders charaktervolle Biere auf der Getränkekarte haben. Das BierErlebnis Nürnberg ist online abrufbar:www.braubeviale.de/biererlebnis

International: Beviale Family bekommt Zuwachs

In den letzten 40 Jahren hat die NürnbergMesse Kompetenz in Sachen Getränkewirtschaft bewiesen, was die erfolgreiche Entwicklung der BrauBeviale zeigt. Um ihren Kunden auch neue Märkte im Ausland zu erschließen, exportiert sie das erfolgreiche Konzept der Muttermesse seit kurzem unter dem Namen „Beviale Family“ in spannende Wachstumsregionen.

Den Anfang machte die Beviale Moscow im vergangenen Jahr. Als einzige Investitionsgütermesse für den osteuropäischen Getränkemarkt überzeugte sie auf Anhieb und das trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds. Die Zweitauflage folgt vom 28. Februar bis 2. März 2017. Ebenfalls sehr erfolgreich war die CRAFT BEER CHINA, Exhibition Conference, die von NürnbergMesse China in diesem Frühjahr in Shanghai zum ersten Mal durchgeführt wurde. Nächster Termin: 17. bis 19. Mai 2017. Jüngstes Kind und Neuzuwachs in der Beviale Family ist die CRAFT BEER ITALY, die am 22. und 23. November 2017 in Mailand zum ersten Mal stattfindet, organisiert von NürnbergMesse Italia. Weiterer Nachwuchs wird erwartet. An einem Gemeinschaftsstand in Halle 7A, Stand 7A-115, präsentiert sich die noch junge Beviale Family mit ihren Kindern.

Globaler Getränkekonsum wächst weiterhin

Der weltweite Konsum verpackter Getränke betrug 916 Mrd. Liter im Jahr 2015, etwa vier Mrd. Liter mehr als im Vorjahr. Nach Expertenmeinung wird er noch weiter steigen, voraussichtlich um durchschnittlich 3 Prozent pro Jahr bis 2020. Treiber des globalen Anstiegs sind vor allem die Regionen Asien/Pazifik mit China und Japan (24 Prozent) sowie Naher Osten/Afrika (41 Prozent). In Europa verspricht sowohl der Westen (4 Prozent) als auch der Osten (5 Prozent) noch Potenzial. Weltweit gesehen betrug das Verhältnis von alkoholfreien zu alkoholhaltigen Getränken nach wie vor etwa 70 zu 30 Prozent (Euromonitor Mai 2016).

Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland 764 Liter pro Kopf (inklusive Kaffee, Tee und Milch) getrunken. Das sind rund zwei Liter mehr als 2014. Mit 106 Litern trank 2015 jeder Deutsche eine Maß Bier weniger (0,9 Liter) als im Jahr davor. Der Konsum von alkoholischen Getränken insgesamt ist etwas gesunken von 136,9 auf 135,5 Liter in 2015. Dafür flossen gut drei Liter mehr Alkoholfreies durch deutsche Kehlen: 303,6 Liter pro Kopf und Kehle (Verbände der Getränkeherstellung).

Getränketechnik unterstützt Industrie 4.0

Während Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen 2015 insgesamt eine Seitwärtsbewegung erlebten, stieg der Produktionswert im Teilbereich Getränketechnik um 3,7 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro. Schwerpunkt sind hier die Getränkeverpackungsmaschinen, die überdurchschnittlich um 5,4 Prozent zulegten. Für 2016 geht der VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen von erneutem Wachstum für die gesamte Getränketechnik aus, zumal die Exportzahlen wichtiger Maschinengruppen zur Jahresmitte angezogen haben.

Insgesamt schätzt der VDMA Fachverband den Produktionswert für Getränketechnik auf gut 5 Mrd. Euro, da Komponenten und vor allem Maschinen zur Verarbeitung von PET-Flaschen an anderer Stelle statistisch erfasst werden. Das seit den 1970er Jahren als Verpackungsmaterial für Getränke eingesetzte PET wird heute für rund ein Drittel aller abgefüllten Getränkeeinheiten genutzt. Ãœber alle Behältertypen hinweg stieg der Konsum verpackter Getränke einschließlich Milch in den vergangenen 10 Jahren um gut 37 Prozent. Weiteres Wachstum zeichnet sich durch die Zunahme der Weltbevölkerung, mehr Wohlstand und höhere städtische Bevölkerungszahlen ab. Ihre Spitzenposition auf dem Weltmarkt untermauert die deutsche Getränketechnik mit hohen Investitionen in Innovationen einschließlich Digitalisierung. Die Maschinenbauer begleiten Getränkeabfüllbetriebe auf dem Weg zu Industrie 4.0 und einer datengestützten Produktion.

1 Die BrauBeviale hat einen besonderen Veranstaltungsrhythmus. Sie findet jährlich, dreimal nacheinander, statt und pausiert im vierten Jahr.

(Quelle: Pressemitteilung der NürnbergMesse).

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