Statt einer sorgsam ausgefeilten Berichterstattung erlaube ich mir dieses Jahr, ein Fotoalbum mit einem unkommentierten Bilderpotpourri der Braukunst Live! 2015 zu veröffentlichen, und dieses mit einem Sammelsurium von Zitaten anzureichern, in das ich auch meine eigenen Eindrücke mit einpflege.
Los geht’s also:
„Auf der Baukunst Live! sind wir zum ersten Mal. Die Eindrücke sind sehr positiv, wir haben schon eine Menge Leute kennengelernt, insbesondere viele junge Leute aus Deutschland, die sich mit dem Thema Bier beschäftigen, etwas lernen wollen, ihren Horizont erweitern wollen. Sie stellen Fragen, aber nicht danach, woher die Brauerei ist. Das spielt keine Rolle, sondern es geht um das Bier, um das Produkt. Es geniert sich niemand, zu fragen, es hat niemand Scheu vor einer dummen Frage. Im Unterschied zu den polnischen Bierfestivals wird hier viel mehr gefragt, gesprochen, diskutiert. (Janek Staszewski, Browar Gzub, Annopole / Polen)
„Super Angebot, Super Biere, auch überschaubar dieses Jahr, im Vergleich zu letztes Jahr, besser organisiert und auf jeden Fall ein Must für jeden Craftbier-Fan.“ (Dirk Göller, Braumeister, Memmingen)
„Meine eigenen Eindrücke sind recht begrenzt, weil ich die ganze Zeit hinter dem Tresen gestanden und irgendwelche Geschichten erzählt hab‘. Aber doch so viel: Gegenüber letztem Jahr war der Freitag stärker frequentiert, der Samstag heute ist entspannter. Viele haben wohl nach dem letzten Jahr Angst gehabt vor dem Samstag und haben sich den Besuch auf einen anderen Tag gelegt, was sicher sehr positiv für alle Beteiligten ist. Es war ein Super-Tag heute. Ein, zwei Leute sind immer dazwischen, die ankommen ‚Öh, kann ich ein normales Helles haben?‘, aber muss ich dann sagen: ‚Leute, da seid Ihr leider falsch hier!‘ Insgesamt ist das Publikum aber schon ziemlich weit, die schauen schon ganz gezielt. Wir wollen ja keine Biere für die Masse machen, und mit unserem Moll zum Beispiel haben wir den Nerv doch sehr genau getroffen.“ (Oliver Wesseloh, Kehrwieder-Brauerei und Biersommelier-Weltmeister, Hamburg)
„Die diesjährige Braukunst Live! ist die erste überhaupt für mich. Ich habe bisher viel Spaß gehabt, es war eine sehr interessante Mischung. Viele Sachen dabei, die ich nicht erwartet hätte. Die Reaktionen des Publikums auf meine Biere waren durchweg sehr gut. Naja, ein paar Nürnberger haben sich über mein Rotbier beschwert, da habe ich in fremden Gefilden gewildert… War aber ein Spaß!“ (Simon Siemsglüß, Buddelship-Brauerei, Hamburg)
„Fantastische Biere, ganz tolle Sachen dabei. Aber den Einlass könnte man professioneller organisieren, da hat man aus den vergangenen Jahren nichts dazugelernt.“ (Volker R. Quante, Blogger und Hausbrauer, Simmern)
„Ich bin sehr gespannt, wie sich diese Veranstaltung weiter entwickeln wird. Von Jahr zu Jahr gibt es eine thematische 90-Grad-Wende. Gegenüber dem Vorjahr ist es eine Verkleinerung der Vielfalt an kleinen Brauereien; stattdessen ein Anstieg von Händlern, die zwar eine große Auswahl, aber auch viel Bekanntes nach Deutschland bringen. Weniger Sachen, die abseits des schon Bekannten liegen, was ich schade finde. Was ich mir erhoffe von dieser Veranstaltung, dass noch mehr deutsche Craft-Brauer eingebunden werden können, dass auch die Open-Stage-Diskussionen wieder kommen. Ich finde, dass die einen schönen Rahmen gegeben haben, und den Besuchern auch Anregungen geboten haben. Sonst zerfällt die Veranstaltung in einzelne Verkostungen ohne thematische Einbindung. Ich würde mir wünschen, dass das wieder kommt!“ (Koyka Stoyanova, Beer Academy, Berlin)
„Ich hatte fast gedacht, dass es eine Veranstaltung wird, die an ihrem Erfolg erstickt und das Gedränge unerträglich ist, aber so schlimm ist es nicht. Es ist toll, es gibt eine tolle Auswahl, man lernt viele nette Leute kennen. Es mischt sich hier alles, die Branche, die Amateure, eine tolle Atmosphäre. Leider zu wenig Sitzplätze, zu wenig Tische, um sich mal etwas zu notieren, aber die Qualität des Biers ist hoch, und es macht einfach Spaß!“ (Nina Zimmermann, Bierliebhaberin und Barleys Angel, Hamburg)
„Man trifft unglaublich viele Brauer und Bierliebhaber und könnte neben dem Verkosten noch tagelang Fachsimpeln und Biergespräche führen. Die Braukunst Live! bringt da wirklich alles zusammen, was Rang und Namen hat. Was aber gar nicht geht, ist diese herabwürdigende Art der Ordner, das Ende des Abends einzuläuten. Dass die Gäste pünktlich gehen sollen, kann ich verstehen, aber man kann das durchaus dezenter einleiten und zu den lächerlich-verachtenden Auftritten einiger der Ordner erst dann greifen, wenn es wirklich nötig ist. So, wie es heute geschehen ist, in einem Schritt von Null auf Hundert zu eskalieren, ist wie ein persönlicher Angriff auch auf die, die sich ganz brav und pünktlich getrollt hätten. Dickes Minus!“ (Volker R. Quante, Blogger und Hausbrauer, Simmern)
„Viele begeisterte Gäste. Wir konnten viele tolle Eindrücke sammeln. Die Brauereien trauen sich was, haben sich vorbereitet… Mein Favorit ist von der Schneider Weisse der Aventinus Eisbock, vom Fass heute, ganz toll! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr, da muss es eine Wiederholung geben! Wir waren auch letztes Jahr schon da, haben viele neue Kontakte geknüpft und freuen uns, in der Branche viele auch wieder persönlich zu sehen, zu treffen und auch zusammen ein Bier zu trinken. (…) Gegenüber dem letzten Jahr ist mehr Fachpublikum da, also im Sinne, dass die Leute sich mehr mit dem Thema beschäftigen, richtig gut vorbereitet sind. Sie kommen dann auch mal ganz speziell wegen bestimmter Craft-Biere, und sie sind noch viel offener für Versuche. Man kann jetzt auch mal mit einer Gose kommen, die schmeckt ja nicht gleich jedem auf Anhieb. Selbst eine echte Besonderheit oder gar Extremität trifft dann doch oft auf Begeisterung. Ich bin gespannt, was nächstes Jahr passiert.“ (Ines Bergauer, Ines‘ Beerstore, Erbshausen)
„Schreckliche Orga, großartige Aussteller!“ (Tobias Panknin, Bierliebhaber, Hamburg)
„Ich bin jetzt zum ersten Mal hier auf der Braukunst Live! und muss sagen, es übertrifft meine Erwartungen bei weitem. Ich habe vorher viel gehört, aber von dem ganzen Ambiente, wie das hier aufgezogen ist, ist das in punkto Bier wirklich die beeindruckendste Veranstaltung, an der ich bisher teilgenommen habe. Es ist etwas völlig anderes als so ein normales Craft-Bier-Fest, auf einem anderen Level. (…) Es kommen viele bekannte Gesichter, sowohl Kunden als auch Händler, mit denen ich schon Geschäfte mache, es sind aber auch viele neue, auch echte Hochkaräter dabei, Importeure, Gastronomen, Leute, mit denen in der Zukunft einiges gehen wird im Geschäft. Ein sehr interessanter Mix aus Hobbybrauern, Profis, Bierfreunden, Einkäufern, wirklich ein sehr schöner Mix.“ (Günther Thömmes, Bierzauberer, Brunn bei Wien)
„Meine zwei Eindrücke sind einmal dieses Jahr die enorme Steigerung der Vielfalt, und, zum anderen, was ich wirklich bemerkenswert finde, ist die Vielzahl ausländischer Biere. Amerikanische Biere sind sehr stark vertreten, find ich gut!“ (Albert Siebrichhausen, Siebrichhausen’s Weltbiere, Schmallenberg)
„Bier ist schick. Die Braukunst Live! ist schicker! Wir sind zwar aus dem Bayerischen Wald, aber wir sind keine Hinterwäldler.“ (Burkhart Cording, Hofmark-Brauerei, Cham-Loifling)
„Die Braukunst Live! ist eines der größten Festivals überhaupt, und das Schönste dabei ist, dass man über 300 unterschiedliche Spezialbiere probieren kann, und für uns war es wichtig, hier zu sein, um Leute kennen zu lernen, aus der Fachbranche. Für uns ist es eine Fachmesse, da ist wichtig der Austausch mit anderen Brauern. Wir werden nächstes Jahr sicherlich wiederkommen!“ (Heinrich Loth, Clinica de Bere, TimiÈ™oara / Rumänien)
„Ich find’s schlimm, dass 30 Minuten vor Schluss schon kein Ausschank mehr ist, nur damit hinterher die Ordner es einfacher haben, uns hier rauszutreiben!“ (Jörg Wölk, Hausbrauer und Blogger, Lengede)
„Was ist toll finde, ist diese unglaubliche Vielfalt an Bieren, die man probieren kann, und was noch besser ist, dass man mit den Herstellern, den Brauern ins Gespräch kommen kann und erfährt, warum und mit welchen Gedanken sie das jeweilige Bier gebraut haben. Und die Offenheit, mit der die Brauer auch umgehen, wenn ein Experiment mal schief gegangen ist und das Bier nicht so schmeckt, wie erwartet.“ (Karin Quante, Bierliebhaberin, Simmern)
„Was wir sehen, ist, dass auf der Braukunst Live! sich über die Jahre hinweg gezeigt hat, dass eine Bierkultur in Deutschland sich jenseits von all dem, was wir mit Biertisch, mit Masskrug, auch mit Billigbier assoziieren, entwickeln kann und dass wir hier in Deutschland inzwischen Biere haben, die wir mehr als mit dem amerikanischen Bier vergleichen können, und manche übertreffen die auch.“ (Conrad Seidl, Bierpapst, Wien)
„Mein Eindruck zur Braukunst Live! 2015? Ich war im letzten Jahr das erste Mal hier als Besucher unterwegs, und ich habe schon den Eindruck, dass es sich dieses Jahr noch mal vom Publikum gesteigert hat. Die Leute sind aufgeschlossener, es herrscht ein bisschen mehr Hintergrundwissen zu den Bierstilen, das Verhalten der Leute ist sehr akkurat. Für mich eine rundum gelungene Veranstaltung.“ (Kolja Gigla, Mashsee-Brauerei, Hannover)
„Es gibt leckere Biere, aber es ist viel zu voll!“ (Nina Zimmermann, Bierliebhaberin und Barleys Angel, Hamburg)
„Es gibt hier einige Sachen, die sind richtig schwarz, man darf ja nur 0,1 l ausschenken hier, und dann erzählen einem manche Leute, in diesem kleinen Glas mit 0,1 l, da sind zwölf verschiedene Malze drin. Also, wie zwölf verschiedene Malze in 0,1 l reinpassen sollen, das begreif ich immer noch nicht. Am besten hinterher auch noch eine Tafel Schokolade, und dann haben wir ein Schokoladenbier, oder wie? Also, viele Leute trinken das vielleicht, aber für mich als historischer Braumeister ist das nichts. Mir ist immer schon am liebsten ein Bier, wie es vor Jahrzehnten, Jahrhunderten gebraut wurde, ein schönes Export, ein kräftiges Märzen oder ein Festbier, das sind für mich die trinkbaren Biere, alles andere geht für mich nicht!“ (Georg Lechner, nach eigenen Angaben schönster Braumeister Nordrhein-Westfalens, Oelde)
„Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht zu Beginn schon mit den Starkbieren anfängt, so verführerisch sie auch sind!“ (Karin Quante, Bierliebhaberin, Simmern)
„Das Schöne an der Braukunst Live! ist, so groß und voll und überlaufen sie auch ist, es gibt dann doch immer auch die kleinen Ãœberraschungen, die völlig obskur sind, so wie jetzt diese kleine Brauerei aus Rumänien, die keine Sau kennt, die aber ein sehr, sehr schönes Golden Ale macht!“ (Gerrit Glabbart, Bierliebhaber, Hamburg)
Braukunst Live! 2015
Ständlerstraße 20
81 549 München
Bayern
Deutschland