Brauereien in Bamberg.

Gelegentlich werde ich gefragt, wie viele Brauereien es in Bamberg gibt. Diese Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Ordnen wir die Bamberger Brauereien nach den von mir geschätzten Ausstoßvolumina:

  1. Die Kaiserdom Spezialitätenbrauerei ist mit ca. 250.000 Hektolitern pro Jahr sicherlich die größte Brauerei im Stadtgebiet. Der Bauereistandort in der ehemals selbständigen Gemeinde Gaustadt wurde aber erst im Rahmen einer Verwaltungsreform eingemeindet. Nicht nur im Ausland werden Biere dieser Brauerei dennoch als Bamberger vermarktet. Neben der Marke „Kaiserdom“ werden weitere Marken benutzt wie Bürgerbräu, Prostel, Original Biker, Weizenland und Meranier Schwarzbier. Außerdem werden Handelsmarken produziert, Lizenzen vergeben und Spezialitäten wir koscheres Bier und alkoholfreies Bier für Kunden in islamischen Staaten gebraut.
  2. Auf die zweite Position mit 28.000 Hektolitern hat sich in den letzten Jahren, inbesondere auch nach der Insolvenz der Brauerei Maisel, die Brauerei Fässla hoch gearbeitet.
  3. Außerhalb Bambergs und insbesondere im Ausland ist die als „Schlenkerla“ bekannte Heller-Bräu die bekannteste Brauerei Bambergs. Die Ausstoßmenge wird nicht publiziert. Ihr Sortiment ist – nimmt man z.B. die Bewertungen des englisch sprachigen Bewertungsportals RateBeer.com als Indikator – das beste von Bamberg.
  4. Die Mahrs Bräu hat volumenmäßig schon bessere Tage gesehen. Veröffentlicht wird eine Ausstoßmenge von 18.000 Hektolitern pro Jahr.
  5. Wie viel Bier die Brauerei Keesmann noch braut, ist mir nicht bekannt.
  6. Die Brauerei Spezial stellt wie auch das Schlenkerla ihr Rauchmalz selbst her. Gebraut werden ca. 6.500 Hektoliter pro Jahr.
  7. Die Ausstoßmenge der Klosterbrauerei wird nicht veröffentlicht.
  8. Die Brauerei Greifenklau braut jährlich ca. 1.000 Hektoliter. Neben dem „Greifenklau Lager“ gibt es einen saisonalen Bock.
  9. Wie viel Bier die jüngste Bamberger Brauerei, die Gasthausbrauerei Ambrösianum braut, weiß ich nicht.
  10. Die kleinste gewerbliche Bamberger Brauerei ist die Weyermann® Braumanufaktur mit 180 Hektolitern pro Jahr. Sudgröße: 220 Liter.
  11. Noch kleiner ist Robesbierre, eine Hausbrauerei. Das heißt: sie darf kein Bier vertreiben, sondern braut nur für den Eigenverbrauch. Inhaber und Braumeister Robert Pawelczyk ist aber Profi, unterrichtet Brauer und ist Prüfer bei der Gesellenprüfung der Handwerkskammer.
  12. Technisch gesehen verfügt die Mälzerei Weyermann® über eine zweite Brauereianlage. Dort wird aber kein Bier gebraut, sondern Sinamar, mit dem man Bier, Backwaren und andere Produkte färben kann.

Erschwert wird die Beantwortung der Frage, wie viele Brauereien Bamberg hat, dadurch, daß wenigstens vier Bamberger Brauereien zumindest einzelne Sorten außerhalb Bambergs im Lohnbrauverfahren brauen lassen. Leider lassen sie darüber Transparenz vermissen.

Nicht gelistet habe ich Hausbiere von Gaststätten, die diese unter ihrem Namen anbieten, aber über keine eigene Brauerei verfügen. So bietet das Restaurant „Alt-Ringlein ein „Ringlas Hell“, verschweigt aber nicht, wo dieses Bier gebraut wird.

Ebenfalls nicht gelistet habe ich Biere der Marken

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Permanenter Link   Eingestellt von Gerhard Schoolmann @ 13:07

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