Irgendwo in Deutschland muss es ein verborgenes Archiv geben, in dem Unmengen historischer Bierrezepte schlummern. Denn wie oft habe ich es schon gehört, dass ein bestimmtes Restaurant oder eine Kneipe, ein Hotel oder ein Verein, eine Brauerei oder eine Wirtschaft ein Bier im Angebot hat, das von einer Brauerei in der Region getreu einem alten, geheim gehaltenen Originalrezept nur und ausschließlich für diesen einen Ausschank gebraut werde. Jedes Mal eine anrührende Geschichte. Und trotzdem immer wieder schön.
Betrachten wir es nüchtern, so kann das so arg geheimnisvoll nicht gewesen sein: Die Zutaten sind vom Deutschen (R)Einheitsgebot seit fast 500 Jahren fest vorgegeben Malz, Hopfen, Wasser und die damals noch unbekannte und daher nicht explizit genannte Hefe. Und wer weiß, dass die Temperaturmessung in unserer Urväter Zeiten entweder mit dem Ellenbogen des Braumeisters vorgenommen wurde (so, wie Mütter das Badewasser für ihre Säuglinge überprüfen) oder auf eine direkte Messung verzichtet wurde, indem kochendes Wasser in einer bestimmten Menge zugegossen wurde, der versteht, dass neben diesen vier Grundzutaten das exakte Maischeprogramm keine Schlüsselrolle gespielt haben kann.
Vollständiger Artikel: http://www.brunnenbraeu.de/biervorortK.htm#Knobelsdorff