Als wir uns am 27. Februar 2008 zu einem verlängerten Bier-Wochenende in Wien trafen, nahmen wir das Siebensternbräu als erste Anlaufstelle und Treffpunkt. Obwohl es ein ganz normaler Arbeitstag (Mittwoch!) war (und noch früh am Nachmittag), war die Gasthausbrauerei gut voll und wir stellten rasch fest: Aus gutem Grund.
Zunächst zeigte uns der tschechische Braumeister Vlado Sedmak stolz seinen Arbeitsplatz und ließ uns sogar von seinen noch nicht ausgegorenen, für uns direkt aus dem Lagertank gezwickelten Spezialitäten, dem Oster-Rauchbock und dem fantastisch mit Magnum- und Cascade-Hopfen verfeinerten India-Pale-Ale, kosten. Erst danach widmeten wir uns dem Ausschankbereich.
Siebenstern der Name ist Programm. Sieben verschiedene Biere sind im Angebot, von denen wohl das Helle, das Märzen, das Dunkle und ein Chilibier immer fest verfügbar sind, die anderen Sorten variieren je nach Saison. Insbesondere das Chilibier ist wirklich eine Besonderheit, und Vlado hat es vermocht, die Balance zwischen „zu fad“ und „zu scharf“ nahezu perfekt zu finden.
Mit dem Essen hingegen hatten wir ein wenig Pech nach technischen Problemen in der Küche gab es nichts Fritiertes oder Gegrilltes…
Aber auch so war es ein gemütlicher, zum Wiederkehren einladender Besuch die typische Bierkneipenatmosphäre, die vielen Gäste jeder Altersstufe und die große, gute Bierauswahl sind jederzeit wieder einen Abstecher in die Siebensterngasse wert.
(Und es ist kein Geheimnis, dass wir dieses Vorhaben bereits ein Jahr später in die Tat umgesetzt haben und am 20. März 2009 erneut im Siebenstern eingekehrt sind.)
Nachtrag 28. Februar 2016: Acht Jahre nach unserem ersten Besuch. Wir betreten das Siebensternbräu und haben das Gefühl, nichts habe sich verändert. Der Eingangsbereich, das Sudwerk in der Mitte des großen Saals, die Theke, die sich rund um das Sudwerk zieht. Und auch die Bierkarte bietet gute alte Bekannte. Das Chilibier ist nach wie vor eines der Aushängeschilder des Siebensternbräus, ebenso mittlerweile das fest etablierte Hanfbier. Während ersteres im Laufe der Jahre schärfer geworden zu sein scheint, ist letzteres blumig, mit intensiven Hanfnoten. Und auch der Osterbock, den wir seinerzeit aus dem Lagertank gezwickelt haben, ist auf der Karte zu finden.
Und als hätte es eines Beweises bedurft, dass die Küche der Schwachpunkt des Siebensterns ist: War damals die Friteuse ausgefallen, waren heute die Gerichte lustlos auf den Teller geklatscht und die Portionen überraschend klein. Wenn selbst die Damen am Tisch ihr Gulasch noch durch einen zusätzlichen Semmelknödel ergänzen müssen, um satt zu werden, ist etwas nicht so, wie es sein sollte. Schade!
Das Siebensternbräu ist täglich von 11:00 bis 24:00 Uhr geöffnet; Ruhetage sind lediglich der Heiligabend und die beiden Weihnachtsfeiertage. Zu erreichen ist es bequem mit der Straßenbahn, Haltestelle Siebensterngasse/Stiftgasse.
Siebensternbräu Restaurationsbetrieb GmbH
Siebensterngasse 19
1070 Wien
Österreich