Die Adresse der Privatbrauerei am Rollberg atmet Biergeschichte. Das gewaltige Gebäude ist ein Industriedenkmal hier war in den Jahren 1926 bis 1930 das Sudhaus der berühmten Berliner-Kindl-Brauerei gebaut worden. Zwar war es nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge der Reparationen demontiert worden, aber schon bis 1953 war hier erneut ein großes Sudwerk der Firma Ziemann installiert worden, in dessen gewaltigen Pfannen bis zu 705 Hektoliter Bier kochten.
Die Kommerzialisierung und Konzentration des Berliner Brauwesens erfasste aber zu Anfang des neuen Jahrtausends auch diese ehrwürdige Brauerei, und im Jahr 2005 wurde der Braubetrieb aufgegeben. Die Produktion der Marke Berliner Kindl wanderte unter das gemeinsame Dach der Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei, und das bekannte Bier ist seit Januar 2006 nur mehr eine Marke unter vielen, die im neuen, noch viel gewaltigeren Gelände an der Indira-Gandhi-Straße gebraut werden.
Das Gebäude in Neukölln am Rollberg hingegen wurde zum Baudenkmal erklärt und dient mittlerweile als Kultur- und Veranstaltungszentrum.
Damit hätte es sein Bewenden haben können, aber glücklicherweise haben sich mit Wilko Bereit und seinem Compagnon Nils Heins zwei Männer gefunden, die in diesem Gebäude wieder Bier brauen. Zwar nicht mehr in dem gigantischen Maßstab von vielen hundert Hektolitern pro Sud, aber doch wenigstens so viel, dass es nicht nur für den eigenen Ausschank reicht, sondern sogar vorrangig in der örtlichen Gastronomie ausgeschenkt wird.
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