Der Sinn einer Bierverkostung mit Essen ist es immer wieder festzustellen, wie gut ein jeweiliges Bier mit anderen Geschmäckern harmoniert. Dabei werden z.B. unangenehme Bitternoten häufig mit gegrilltem Fleisch offenbart, eher schwachbrüstige Biere gehen mit intensivem Essen regelmäßig in einer wortwörtlichen Geschmacklosigkeit unter. Die erste Stufe der Harmonie besteht zumindestens im Ausgleich von Schärfe und Wärme des Essens durch die Frische eines Bieres, was man als „Mundgefühl“ allerdings einer geschmacklichen, bzw. aromatischen Harmonie unterordnen sollte.
Bei der Verkostung des Störtebeker Choco-Porter verlief die sensorische Erfahrung allerdings ganz anders. Das Bier war nicht unbedingt wegen der beachtlichen 5,8 % Alk. dominant. Bei der Verkostung „solo“ war der Alkoholgrad wohl wegen der geschickten geschmacklichen Ausbalancierung durch die Zutat Milchzucker in sich harmonisch. Die belgische Schokolade als Zutat wirkte dann nicht wie „Bitterschokolade“, sondern mehr wie populäre Milchschokolade.
Der Schokoladen-Geschmack war zudem so mächtig, dass kaum ein begleitendes Essen diesem Geschmack etwas anhaben konnte, sei es dunkler Eichblattsalat mit Sylter Salatfrische oder Graubrot mit Bierschinken. Allerdings konnten alle Geschmäcker gut nebeneinander existieren. Im Fazit kann einem allerdings zu einem Genuss des Choco-Porters eher ohne Essen geraten werden, was für diese Bierspezialität eigentlich auch logisch wäre.