Anläßlich ihres einhundertjährigen Firmenjubiläums bietet die Brauerei Hartmann in Würgau (Fränkische Schweiz) ein Jubiläumsfestbier „Ur-Märzen“ an. Das kastanienfarbene Bier wurde nach alter Familientradition mit kräftiger Malznote eingebraut. Es ist dem Gründer Johann Hartmann gewidmet, zu dessen Zeit Märzen sehr verbreitet waren.
Vor hundert Jahren waren Märzen in Bayern und Baden-Württemberg noch weit verbreitet. Es handelt sich nicht um einen Bierstil, sondern um eine Gruppe von untergärigen Bieren mit einem Stammwürzgehalt von mindestens 13%, also stärken Bieren unterhalb der Bockbiere. Sie werden auch als Festbiere bezeichnet, weil sie etwas teurer sind, so daß die einfachen Leute sie sich nur an Festtagen leisten konnten.
Die Bezeichnung „Märzen“ erinnert an den Monatsnamen. Ab 1539 durfte zwischen dem 23. April (Georgi) und 29. September (Michaeli) nicht gebraut werden, so daß die Brauer im März ein Bier für die Sommermonate gebraut haben. In der Regel handelt es sich um ein weiches, malzbetontes, körperreiches, kräftiges, süffiges Bier mit einer leichten Hopfenbittere. Im Laufe der Lagerung im Sommer baute sich ein Teil des Hopfengeschmacks ab.
In Österreich sind Märzen häufiger verbreitet, da sie seit 1995 dort nur eine Stammwürze von 11 Grad haben müssen. Sie sind meist süßer als in Deutschland und haben ein deutlich Karamellaroma.