Die Biersorten-Beschreibungen der U.S. amerikanischen Brewers‘ Assocation bietet neben den vielen klassischen Sortenbeschreibungen auch eine Sammelkategorie „Indigenous Beer (Lager or Ale)“ (zu deutsch „einheimische Biere“) und schafft damit die Möglichkeit einer Bewertung von Bieren, die sich durch eine einzigartige Zutat(en) oder einen einzigartigen Herstellungsprozess von anderen Bieren abheben.
Diese Kategorie ist insofern besonders bemerkenswert, als dass hiermit ausdrücklich eine regionaltypische Herstellungsweise unterstützt wird, was Bier in die Richtung der Weinkultur mit dem klar abgegrenzten gebietstypischen Einsatz von Rebsorten, bzw. auch Herstellungsverfahren bringt. Die EU bietet seit über 10 Jahren eine gesetzlich regulierte Institution zum Schutz gebietstypischer kulinarischer Eigenheiten, die zwar vereinzelt auch schon bei Bieren, bzw. Biersorten, aber noch nicht annährend optimal genutzt wird, um regionaltypische Eigenheiten bei Bier auch formal zu festigen.
Die Bewertung von Bieren in der Kategorie „Indigenous Beer“ könnte gerade den Bieren, die ansonsten schwerlich anderen Sorten zuzuordnen sind, mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Die Biersortenbeschreibung der Brewers‘ Association hebt hervor, dass z.B. Zutaten nicht unbedingt einer „Tradition“ entsprechen müssen und somit kann man diese Kategorie auch als ein Feld für Innovation sehen, die eventuell mal stilprägend für eine Region sein könnten.
„Einheimische Biere“
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