Hopfen ist für die Bierbranche das wohl ungenutzteste Qualitätsmerkmal – zumindest in der Vermarktung. Das Potential sich über die Qualität des eingesetzten Aromahopfens zu profilieren liegt praktisch brach, lediglich einige Bier-Enthusiasten in Deutschland wissen um die Erkenntnis, was Cascade Hopfen für die Wertschätzung eines Pale Ales schafft.
Umso erfreulicher sind dann z.B. Neuzüchtungen für die Branche, wie z.B. die Sorte Aramis des elsässischen Comptoir Agricole / Cophoudal. Hierzu vermerkt die Firma: „Aramis ist eine Kreuzung zwischen der elsässischen Sorte Strisselspalt und der alten englischen Sorte WGV (Withbread Golding). Es ist die erste Sorte aus dem seit 2001 laufendem Elsässischen Forschungsprogramm.
Das Ziel war die Aromaeigenschaften des Strisselspalts zu behalten, aber einen höheren Alpha-Gehalt zu erzielen.
[…] Strisselspalt und Aramis eignen sich gut für: Lagerbiere, Pilsner, Belgian Style und Weißbiere aber nicht für IPA. Strisselspalt ist dazu auch ideal für das Hopfenstopfen (‚Dry Hopping‘)“. Aus Deutschland ist die Nachfrage noch recht gering. Die Nachfrage ist derzeit recht hoch aus England, sowie den U.S.A.
Besonders erfreulich ist die Information, die uns Herr Dr. Pinzl, Leiter des Deutschen Hopfenmuseums Wolnzach, bestätigt. In Deutschland wird inzwischen Cascade Hopfen angebaut. Die Anbaufläche sei im einstelligen Hektarbereich und damit allerdings noch sehr gering. Der Hopfen werde direkt vermarktet.
Guter Hopfen für gutes Bier
Veröffentlicht in Brauen