Ales sind obergärige Biere englischen Stils. Pale bedeutet hell. Der Zusatz „India“ bezieht sich darauf, daß sie einst von England auf dem Seeweg in die englische Kolonie Indien verschifft worden sind. Um sie für die über sechswöchige Fahrt und die hohen Temperaturen haltbar zu machen, braute man sie mit einem hohen Alkohol- und Hopfengehalt ein. Für amerikanische IPAs ist zudem der Einsatz von Cascade Hopfen typisch und damit dominante Fruchtesternoten, die von Pfirsich bis Grapefruit gehen. Siehe dazu auch „Hops and Glory“.
Biere dieses Bierstils haben ein intensives Hopfenaroma, eine Farbe von Gold bis Kupfer, einen mittleren Körper und ausgewogene Malzigkeit. IPA’s sind vorzügliche Begleiter von Speisen mit Chili, indischen Currygerichten oder scharfen chinesisischen Speisen.
Biere der Kategorie India Pale Ale bilden in den USA das am stärksten wachsende Segment. Mehr über moderne IPA’s in den USA und Großbritannien: „India Pale Ale, Part II: The Sun Never Sets“, in: Brewing Techniques.
In den letzten Jahren wurden auch in Deutschland einige IPAs gebraut:
- Die Braumanufaktur der Mälzerei Weyermann® in Bamberg braut häufig ein „Weyermann® India Pale Ale“.
- Hinter der Marke „Propeller“ stecken Hans-Christian Bosch, Bräu und Inhaber der Brauerei Bosch in Westphalen, und der Biersepp Sepp Wejwar. Aktuell gibt es ein IPA und ein Imperial Stout im Angebot.
- Fritz Wülfing braut als FritzAle in der Abteibräu Siegburg. Zuvor war er Gastbrauer in der Kölner Braustelle.
- Die CREW AleWerkstatt GmbH von Mario Hanel und Timm Schnigula in München hat sich dem Brauen von amerikanischen Bierstilen verschrieben. Ein Ale ist bereits im Angebot, ein India Pale Ale soll folgen. Ihr erstes Produkt „CREW Pale Ale“ ist ein obergäriges Bier mit 40 IBU und 5,6% vol. alc. Verwendet wurden die Hopfensorten Herkules, Nelson Sauvin, Chinook, Citra und Cascade. Der Preis ist vergleichsweise moderat. 20 Flaschen 0,33 l kosten 24,90 € zzgl. Pfand und evtl. Versand. Sie wollen damit auch Mengen brauen und nicht nur ein paar Flaschen wie andere Brauer von IPAs.
- Die Brauerei Häffner hat unter ihrer Marke „Hopfenstopfer“ mehrere „Strong Ales“ gebraut, die jeweils mit einer Hopfensorte gestopft worden sind (Chinook Strong Ale, Amarillo Strong Ale, Citra Strong Ale).
- Hachenburger Luxus-Edition No. 01 India Pale Ale.
- Die Private Landbierbrauerei Schönramer braut unter der Bezeichnung „Bavaria Best“ u.a. ein India Pale Als.
- Im Angebot der Camba Bavaria in Truchtlingen gibt es ein „Eric’s IPA India Pale Ale“, benannt nach dem Braumeister Eric Toft, von dem auch das Rezept der Schönramer Brauerei stammt.
- Braufactum Indra der Radeberger-Tochter Braufactum gibt nicht zu erkennen, wo es gebraut worden ist.
- 2009 hat die Kaiser Bräu in Neuhaus unter dem Motto „Veldensteiner Bierwerkstatt“ begonnen, einmal im Jahr ein speziell eingebrautes, ausgefallens und immer wieder wechselnde Bierspezialität in einer kleinen Mengen zu brauen. Es ist jeweils ab Januar des Folgejahres für einen kurzen Zeitraum und nur in von der Kaiser Bräu belieferten und teilnehmenden Gaststätten ausgeschenkt. Im Januar 2010 wurde ein ein Veldensteiner „India Pale Ale“ (IPA) angeboten,
„ein helles, obergäriges Bier, das neben seiner auffallenden Vollmundigkeit ein feines Grapefruit-Aroma durch die Verwendung von amerikanischen Cascade-Hopfen aufweist. Die starke Hopfung etwa doppelt so hoch als bei einem Pils führt zu einer intensiven, aber in Verbindung mit dem hohen Stammwürzegehalt von 17 %, zu einer angenehmen Bittere und macht diese Bierspezialität so unvergleichbar.“
Die Rezeptur wie auch das Malz stammt aus der Braumanufaktur der Bamberger Mälzerei Weyermann.
Ob diese Liste vollständig ist, weiß ich nicht und bin deshalb für Hinweise auf weitere IPAs aus Deutschland dankbar.