Grob verwandt mit dem inzwischen allgegenwärtigen „Mongolischen Barbeque“ ist es in Nord-China speziell im Winter üblich üppige Mengen an Lammfleisch geschwenkt in glühenden Fondues (natürlich direkt am Tisch) zu sich zu nehmen. Für das begleitende Getränk ist dies eine besondere Herausforderung, um gleichzeitig geschmacklich ausgleichend, kühlend und verdauungsfördernd zu wirken.
Ganz in Hamburger Gastronomie-Tradition kam beim Besuch des chinesischen Restaurant „Rote Sonne“ ein Holsten-Pilsner (gezapft, 0,4 Ltr.) und ein dunkles Franziskaner Hefe-Weißbier (Flasche, 0,5 Ltr) zum Einsatz. Das Pilsner erwies sich als erstaunlich geschmackswirksam. Es zeigte sich ein passables Hopfenaroma und vorallendingen eine stete Süße, die als Gegenpol zu der würzigen Schärfe des Gerichts sehr angenehm war. Bei dieser Art Fondue braucht man allerdings besonders eine kühlenden Effekt, den die mangelnde Spritzigkeit, sprich mangelnde Kohlensäure des Pilsners nicht bieten konnte. Gerade diesbezüglich waren einerseits die 0,4 Ltr. vielleicht zu groß. Das Zapfen hat möglicherweise auch zu einer zu einem größeren Verlust an Kohlensäure geführt. Ein Flaschenbier wäre hier wohl besser gewesen.
Das dunkle Franziskaner hat gerade beim Punkt der kühlenden Spritzigkeit gut getan. Leichte Aromaanklänge, speziell Karamell, bot einen recht angenehmen Genuss.
Restaurant: Rote Sonne, Neß 1, 20457 Hamburg.